Das Schweizer Startup poinz.ch bringt Treuekarten in digitalisierter Form auf iPhone und Android. Mit einer App scannt der Kunde im Café, Shop oder Restaurant einen QR-Code und kann sofort Punkte sammeln. Diese Idee macht Poinz in der Schweiz ziemlich erfolgreich.

Poinz-App im Einsatz

Poinz-App im Einsatz

Wer kennt das nicht: Man sitzt im Café oder steht an der Kasse, sucht nach der Treuekarte und stellt fest, dass sie entweder nicht auffindbar ist oder gar zu Hause liegt. Die Schweizer Jungunternehmer Sascha Benz und Robert Blum haben vor rund einem Jahr das App Poinz lanciert. Der Clou: Anstatt Dutzende Kärtchen mitzutragen hat man seine digitale Stempelkarte immer dabei. Der Kunde scannt beim Bezahlen einen QR-Code in seine App und erhält Treuepunkte. In Zürich hat sich Poinz mittlerweile etabliert – neben lokalen Betrieben wie etwa Cupcake Affaire  in Zürich kann man auch bei Betrieben von Unilever oder Mövenpick sowie auch etwa im Zürcher G-Star-Laden oder im Alpamare sammeln. Ihre Einnahmen erwirtschaften Poinz aber nicht über das App, da dieses für den Konsumenten gratis ist, sondern über ein Abonnementsmodell mit den jeweiligen Partnern. 

Poinz ist bereits in über 300 Geschäften aus den Bereichen Gastronomie, Beauty & Wellness, Detailhandel und Freizeitaktivitäten präsent. Die App scheint auch bei den Usern beliebt zu sein. Nun weitet  Poinz sein Angebot von Zürich nach Basel aus – und hat in den kommenden Monaten noch mehr Schweizer Städte wie etwa Luzern im Visier, sagt CEO Sascha Benz. Seit Anfang Monat sammeln auch Basler digital ihre Treuepunkte. Etwa bei lokalen Gastrobetrieben wie dem Restaurant Noonh oder der Gastrokette Hitzberger. „Wir freuen uns, dass wir auch in Basel in kurzer Zeit gute Partner an Bord holen konnten“, sagt Benz.

Doch damit nicht genug: In den nächsten Monaten soll sich Poinz noch in weiteren, grösseren Städte der Schweiz etablieren. „Wir haben bemerkt, dass einige Unternehmen oder Ladenketten an einem eigenen digitalen Punktesystem oder an einem App arbeiten“, sagt Benz. Anstatt aber ein eigenes App zu entwickeln, möchte Benz das digitale Punktesammeln in der Schweiz auf  Poinz vereinen. „Man stellt ja sein Firmenprofil auch auf Facebook und erfindet nicht gleich eine neue Social-Media-Plattform“, sagt Benz. Das Potenzial sei gross, weil nicht nur Punkte über Poinz gesammelt werden können, sondern das App zeigt Standorte, Öffnungszeiten oder auch Rabattaktionen der beteiligten Partner an. Poinz beschäftigt mittlerweile 11 Mitarbeiter. Benz sagt: „Wir sind zurzeit intensiv auf der Suche nach weiteren guten Leuten“.

Die Poinz-Gründer Sascha Benz (links) und Robert Blum

Die Poinz-Gründer Sascha Benz (links) und Robert Blum

Poinz möchte künftig noch mehr einzelne Geschäfte in der gesamten Schweiz gewinnen, habe aber auch schon Verhandlungen mit grossen Supermarktketten oder Brands geführt. „Wir wollen nur Unternehmen, Shops und Dienstleister aufnehmen, die zu uns passen“, sagt Benz. Zudem hat der Jungunternehmer auch schon einiges über die User selbst gelernt, wie er berichtet: „Auch ältere Leute nutzen Poinz. Viele Senioren haben mittlerweile ein Smartphone, können es aber nicht wirklich einsetzen, da sie weniger auf Facebook, Twitter und Co. agieren. Diese Sammelfunktion durch unser App macht ihr Smartphone aber nützlich“.

Finanziert wird Poinz von zwei Business Angels, deren Namen Benz nicht verraten möchte. Und fügt an: „Wir sind nahe am Breakeven. Poinz hat sich rasch etabliert.“ Die Jungunternehmer ziehen eine Wachstumsfinanzierung in Erwägung und führen bereits erste Gespräche. Während sich das Angebot jetzt noch vorwiegend auf den Grossraum Zürich und nun Basel konzentriert, planen die Jungunternehmer eine Expansion des Dienstes auf weitere Schweizer Ballungszentren.