Ein Startup hat dann Erfolg, wenn es alle drohenden Klippen erfolgreich umschifft. Dafür muss man die möglichen Gefahren kennen – eine Liste.

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Alarmzeichen

In der Startupszene sind wir fixiert auf die Zeichen, die auf Erfolge hindeuten: Steigende Zugriffszahlen, Gründerpreise, viele Facebook-Likes und so weiter. Weniger breit besprochen werden die Anzeichen, dass etwas nicht rund läuft. Dabei sind diese mindestens so wertvoll wie gut klingende Statistiken, die dann als PR-Futter herhalten.

Solche Warnzeichen helfen Gründern, Fehlentwicklungen früher zu erkennen. Gelingt das, lässt sich noch etwas dagegen unternehmen und das Steuer herumreissen – schliesslich gehört das Lernen aus Fehlern zur Kernkompetenz jedes Jungunternehmens.

Es lohnt sich, auf Folgendes zu achten: 

  1. Kein bewiesener Kundennutzen: Das wichtigste Kriterium. Wer nicht belegen kann, dass Nachfrage nach seinem Produkt besteht, hat schlechte Karten.
  2. Die Gründer sind nur mit halber Kraft dabei: Nebenjobs, Studium, andere Ablenkungen – wenn sich das Kernteam nach der Gründung nur zum Teil für das Startup engagiert.
  3. Angst davor, Hypothesen zu testen: Man muss sich nicht der Philosophie zu Lean Startup verschreiben, um zu verstehen, wie wichtig Marktforschung und Kenntnisse der Kundenbedürfnisse sind. Wer seine Entscheidungen auf ungetestete Annahmen gründet, sollte sich auf unangenehme Überraschungen einstellen.
  4. Konflikte im Team: Die Gründer kommunizieren schlecht, lösen Meinungsverschiedenheiten nicht in der Diskussion? Es herrscht böses Blut im Team? Dann steuert das Unternehmen schnell auf den Abgrund zu.
  5. Fehlende Begeisterung für die Kunden: Wer seine Kunden nicht leiden kann, ist im falschen Business. Punkt.
  6. Keine Ambition, sich ständig zu verbessern: Startups beginnen fast schon per Definition mit einem unvollkommenen Produkt. Irgendwann ist das aber keine Ausrede mehr, darum gehört zu jedem Jungunternehmen der Wunsch, zu optimieren, zu verbessern.
  7. Es fehlt die Führung: Wissen alle im Startup, wohin die Reise gehen soll? Sind alle auf die Strategie eingeschworen, wie man die Ziele erreichen will? Wenn nicht, wird es schwierig.
  8. Sales die Schuld geben, wenn sich ein Produkt nicht verkauft: Wie gut ein Team funktioniert, zeigt sich am deutlichsten, wenn nicht alles nach Plan läuft. Ein erfolgreiches Startup ist eine Teamleistung. Wenn es irgendwo hapert, sollten sich alle Mitarbeiter gleich verantwortlich fühlen.
  9. Keine Kenntnisse über den Markt: B2B-Startups müssen ihre Branche in- und auswendig kennen. Oft ist das nicht von Anfang an der Fall, es führt aber langfristig kein Weg daran vorbei – wie soll sonst ein Produkt entstehen, das sich verkauft?
  10. Falsche Prioritäten: Steckt ein Startup zuviel Geld ins Marketing, bevor das Produkt steht oder baut neue Features, bevor die bestehenden einwandfrei funktionieren? Falsche Prioritäten sind nicht immer leicht zu erkennen, aber ein klares Hinweise auf drohende Probleme in der Zukunft.
  11. Keine Strategie für die Monetarisierung: Es ist nie ein gutes Zeichen wenn ein Startup die Frage, wie es Geld verdienen will, zu lange aufschiebt: Monetarisierung ist nicht optional.
  12. Konkurrenzfokussiertes Denken: Natürlich sollte jedes Startup seine Branche im Auge behalten und sich darüber im Klaren sein, wem man Marktanteile abjagen will. Wer aber jeden seiner Schritte von der Konkurrenz abhängig macht, kann nicht mehr selbstbestimmt agieren.
  13. Falscher Perfektionismus: Wer jedoch zu lang an jedem Release werkelt geht in die Overengineering-Falle – und beraubt sich der Chance auf wichtiges Feedback.

Mehr davon finden sich in einem Thread auf Quora.

(Bild: istockphoto.com)