Versicherungsberatung online – mit diesem Modell will sich bfox als neuer Onlinevergleichsdienst positionieren.

«Genug vom rein strategischen Denken» im Consulting habe er gehabt, sagt Philippe Blank. Die Chance, etwas Neues selbst zu gestalten überzeugte ihn, ins Unternehmertum zu wechseln. Philippe ist einer der drei Gründer des Vergleichsdienstes bfox. Das Webstartup will Kunden beim Abschluss von Versicherungen beraten – und kämpft dabei gegen etablierte Vergleichsdienste an.

Ein Grossteil der Schweizer sei falsch oder überversichert, so die Gründer. Hier soll der Dienst ansetzen. Zugute kommt dem Startup dabei, dass das Internet im Vertrieb von Versicherungen zunehmend relevanter wird. Die Mehrzahl der Kunden informiert sich bereits online, kauft aber noch offline. Den Weg vom Internet zum Berater will bfox verkürzen, indem es eine detaillierte Onlineberatung anbietet, die bereits erste Empfehlungen trifft. Das unter anderem anhand des Risikoverhaltens des Nutzers. Anschliessend schlägt bfox dem Nutzer nicht nur eine Versicherung vor, sondern gleich einen bestimmten Versicherungsberater. Welcher Berater empfohlen wird, hängt davon ab, wie gut dieser bei Bewertungen durch die Nutzer abschneidet. Das Geschäftsmodell von bfox basiert auf Leadgebühren und Provisionen – für an die Versicherer vermittelte Kunden und abgeschlossene Policen erhält das Startup Geld.

Die drei Gründer Urs Bischoff, Philippe Blank und Marc Mielmann kennen sich von ihrer Arbeit bei Boston Consulting. 2011 begann die Entwicklung an der Plattform, seit September ist sie online. Das Projekt ist bislang komplett eigenfinanziert.

Bisherige Vergleichsdienste richten sich gemäss Philippe Blank an Sparfüchse, die nur nach den günstigsten Anbietern suchen. Der reine Preisfokus sorge für ein unvollständiges Bild. Bfox will auch Preis/Leistung und das persönliche Risikoprofil des Kunden einfliessen lassen und sich so von den Wettbewerbern abheben. Als grösste Konkurrenten sehen die Gründer comparis und bonus.ch.

Trendthema Vergleichsdienste

Webtechnologien eignen sich von Haus aus gut, neue Vertriebswege aufzutun und Kaufberatung zu vermitteln. Diese bieten gleichzeitig Raum für Innovationen. Fortschritte beim Aufbau, der Benutzerfreundlichkeit oder dem Angebot sorgen derzeit dafür, dass bisherige Anbieter unter Druck kommen, nicht nur im Finanzsektor. Mit bfox, MyMoneyPark, MyDepotCheck, Assetinum, Hypoplus, iCompare, Dschungelkompass und anderen Startups meldet eine ganze Reihe neuer Gründungen Ansprüche als Vermittler und Berater an – und bildet einen der Startuptrends dieses Jahres.