Big business mit den kleinsten Teilchen – ein Zürcher ETH-Spinoff baut neuartige Nanoteilchen-Detektoren für die chemische Industrie.

Die Nanotion-Gründer

Mit Natoteilchen sind viele von uns zuletzt in der Schule in Kontakt gekommen – später höchstens noch in Medienberichten über die noch wenig erforschten Wirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier.

Ganz anders geht es da den Gründern Christopher Latkoczy und Bartjan den Hartogh. Als ETH-Spinoff gegründet, befasst sich die Nanotion AG eben mit diesen wirklich kleinen Teilchen, die vielfach eine Rolle in unserem Leben spielen, ohne dass wir sie sehen können: Nanopartikel werden immer häufiger in der Industrie eingesetzt, sei es in Farben und Lacken oder auch Medikamenten und Kosmetik – ohne, dass bis heute sicher gesagt werden kann welchen Einfluss diese Nanoteilchen auf uns haben.

Die chemische Industrie sehen die beiden Gründer auch als ihren zukünftigen Kundenkreis, denn Christopher Latkoczy, Chemiker, und Bartjan den Hartogh, Materialwissenschaftler, haben einen Prototypen entwickelt, der den Anteil der Nanoteilchen bereits während der Herstellung von Produkten misst.
Diesen Prototypen mit dem Namen Nanolyzer stellten sie bereits letztes Jahr am 09. Dezember bei der Swiss Equity Fair in Zürich vor.

Latkoczy war 2009 damit beauftragt worden einen deutschen Nano-Detektor nachzubauen, welcher nicht über den Laborstatus hinausgekommen war. Während der Arbeit an diesem Projekt stiessen die Forscher jedoch auf eine Verbesserung, die sie vielversprechend fanden. Die Idee zum Nanolyzer war geboren. Latkoczy schrieb sich dann zu einem Businessplankurs von Venturelab ein und lernte dort den Hartogh kennen. Die beiden entschieden, Nanotion zusammen zu gründen. Für ihre Idee haben sie inzwischen einige Preise gewonnen. Unter anderem den Prix du Jeune Entrepreneur 2009 sowie den der de Vigier Stiftung 2010.

Mitte 2011 soll der Nanolyzer in die Serienproduktion gehen. Für das Jahr 2014 rechnet der Businessplan mit Umsätzen in zweistelliger Millionenhöhe. Die neue Kosmetikverordnung des Europäischen Parlaments dürfte der Planung entgegenkommen. Diese sieht ab 2014 vor, dass Salben, Cremes und Lotionen, die Nanopartikel enthalten, gekennzeichnet werden müssen.