Christoph Seitz berichtet über seine Sucht nach Google Analytics und wie er daran Arbeitet, dort erfreuliche Statistiken finden zu können.

Von Christoph Seitz, Gründer Spontacts

Das Team von Spontacts

Zugegeben: Ich bin süchtig nach Google Analytics. Google hat es geschafft, meine Arbeit in ein Spiel zu verwandeln. Oft erwische ich mich dabei, unsere Webseiten-Statistik stündlich abzurufen. Online Marketing in Echtzeit, sozusagen. Mein Ziel ist es, täglich mehr als 100 Besucher auf unsere Webseite zu locken. Ohne Werbeausgaben und ohne PR, weil unsere Applikation „Spontacts“ noch im Betastadium ist.

100 Klicks am Tag? Das hört sich einfacher an, als es ist. Die Informationsflut ist so gross auf dem Internet, dass man sich Aufmerksamkeit regelrecht erkämpfen muss. Das A und O dabei: Nicht auf Besucher warten, sondern aktiv auf diese zugehen.

    • Futter für Google: Es lohnt sich, die eigene Webseite für rund 5 Stichwörter zu optimieren. Mit dem Google Keyword Tool (Teil von Google Adwords) lassen sich geeignete Stichwörter finden. In unserem Fall bieten sich zum Beispiel „Freizeitpartner“ und „Freizeitideen“ an. „Freizeitpartner“ wird sehr viel häufiger auf Google gesucht, dafür ist es viel schwieriger, einen Platz auf der ersten Seite zu bekommen. Da gilt es einen guten Mix aus „einfachen“ und „schwierigen“ Stichwörtern zu finden und je eine Unterseite darauf auszurichten.
      Google bleibt nur dann interessiert, wenn die Maschine laufend mit neuen Inhalten gefüttert wird. Das spricht für einen Blog auf der eigenen Webseite. Mit Wordpress geht das ohne viel Aufwand (hier unser Beispiel). Auf dem eigenen Blog kann man nach Lust und Laune über das Produkt schreiben und Erfahrungen aus dem Unternehmertum verarbeiten. Dabei sollte man aber die Aussenwirkung im Kopf behalten und immer wieder Stichwörter fallen lassen, für welche man seine Webseite optimiert hat.
    • Bei aktuellen Themen mitdiskutieren: In jedem Geschäft gibt es brandheisse Themen. Bei iPhone-Apps ist das momentan der Begriff „Freemium“. Die Gratisversion macht de Benutzer süchtig und bringt ihn dazu, zusätzliche Funktonalität zu kaufen. Es bietet sich an, in Foren und sozialen Netzwerken auf solche Trends einzugehen. Sobald ich den Begriff „Freemium“ auf Twitter nur schon erwähnte, hatte ich neue Followers. In den nächsten Tagen werde ich einen Blogeintrag schreiben, der spannende Links zu „Freemium“ aufführt. Das ist kein grosser Aufwand, denn die Nachforschungen habe ich für unser Ertragsmodell sowieso gemacht.
    • Antworten geben: Kompetente Anworten auf brennende Fragen bringen Aufmerksamkeit. Unsere Startup-Kollegen von www.suitart.ch machen das sehr geschickt. Sie bringen ihre Kompetenz zB. auf www.gutefrage.net ein. Wenn jemand fragt, ob eine schmale oder breite Krawatte angebracht ist, geben sie ihre Expertenmeinung ab und verweisen gleich auf die eigene Webseite.
    • „Mind-Sharing“ auf Facebook: Wir haben rund 300 Fans auf Facebook. Wie bringen wir sie dazu, mit uns zu interagieren? Wichtig ist auch hier, dass man relevante Inhalte bietet. Das kann über gemeinsame Herausforderungen („heute schaffen wir die 100 Klicks!“), Befragungen („welches Design findet ihr am besten?“) oder Neuigkeiten aus Startup-Leben und Produktentwicklung geschehen. Solche Beiträge werden auf Facebook verkündet und auf der Webseite weiter ausgeführt. So bleibt man auf sympathische Art und Weise im Gespräch und steigert den Traffic.
    • Verlinkung von Webseiten: Oft sind Startups bereit, ihre Webseiten gegenseitig zu verlinken. Es bietet sich an, sich die Besucher gegenseitig zuzuspielen. Think „win-win“.

Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, um 100 Klicks am Tag zu erreichen. Es braucht ein bisschen Zeit, um den richtigen Mix zu finden. Wenn man es geschickt macht, wird das Spiel mit Google Analytics immer aufregender. Seit ich mit diesem Artikel begonnen habe, zeigt es mir 11 zusätzliche Besucher an. Heute knacken wir die 100.