Der gerade erschienene Swiss Equity Guide Innovationsfinanzierung will Klarheit schaffen im Finanzierungsdschungel. Vermittelt er die versprochene Übersicht?

Swiss Equity Guide InnovationsfinanzierungDas Buch möchte ein „Wegweiser durch die Schweizer Förder- und Finanzierungslandschaft“ sein und versucht sich an einer umfassenden Auflistung der Finanzierungsmöglichkeiten für junge Unternehmen. Laut Herausgeber Christian Wunderlin vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) sind die Optionen in diesem Bereich für viele Jungunternehmer sehr intransparent. Sichtbar seien immer einige der Akteure, einen Überblick zu gewinnen sei aber schwer.


Viele Möglichkeiten, wenig Transparenz

Inhaltlich gegliedert ist das Handbuch nach Finanzierungsformen: Namentlich Stiftungen und Förderpreise, Business Angels, Corporate Venture Capital und Private Equity Seed Capital. Während mit letzterem das „klassische“, fondsbasierte Venture-Kapital gemeint ist, bei dem Investoren eine gute Anlagemöglichkeit suchen, geht es bei CVC um Unternehmen als Geldgeber. Bei dieser weniger bekannten und oft übersehenen Form der Finanzierung suchen etablierte Firmen Beteilgungen an Startups, und das neben der Rendite auch aus strategischen Gründen. Herausgeber Christoph Wunderlin forscht am IFZ in diesem Bereich und widmet darum dem Corporate Venturing einen ausführlichen Überblick.

Jungunternehmer im Interview

Die einzelnen Kapitel sind übersichtlich aufgebaut. Nach einer kurzen Einführung folgen immer vier Fallbeispiele, das sind kurze Porträts von Jungunternehmern mit einem Mini-Interview mit den Gründern zum Ablauf der Finanzierung. Eine Analyse des Gebiets mit Informationen zu Motivation und Geschäftspraxis der Akteure bildet den Kern jedes Kapitels. Daran angehängt sind mehrseitige Adressverzeichnisse mit Kontaktdaten zu den jeweiligen Akteuren, also Stiftungen, Business-Angel-Vereinigungen und so weiter. Die Inhalte sind betont praxisorientiert gestaltet. Beispielsweise geht es um die Frage, wie ein Finanzierungsgesuch aufgebaut sein sollte oder welche Art von Finanzierung für welche Phase die richtige ist. Der Guide will dabei offenkundig mehr ans Thema heranführen als ein vertiefter Ratgeber sein und beschränkt sich auf die wichtigsten Informationen. Eine Liste von Innovationszentren, Business- und Technoparks mit den dazugehörigen Kontaktdaten bildet den Schluss.

Fazit

Der Guide ist mit rund 110 Seiten schlank geraten und punktet mit anschaulichen Erklärungen, gutem Aufbau und den ausführlichen Serviceteilen und Kontaktdaten. Besonders für Einsteiger und als kleines Nachschlagewerk ist das Handbuch gut geeignet.

Mitherausgeber von Christian Wunderlin sind Christoph Banik, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IFZ und Lukas Gayler, Investment Manager bei der Chemolio Management AG. Laut Christian Wunderlin ist der Guide über den Buchhandel beziehbar. Bei der Veröffentlichung dieses Artikels war er bei Amazon jedoch noch nicht lieferbar, ebenso wenig bei books.ch. Vermutlich wird sich das in den kommenden Wochen ändern.