Die Lage der Schweizer Konjunktur spiegelt sich natürlich auch in den Gründungen und Konkursen 2009. Dabei sanken die Neugründungen jedoch weniger stark als erwartet.

Viele Neugründungen, trotz KriseGrösster Einbruch der Wirtschaft seit 1928, Kollaps der Finanzmärkte, Systemkrise: An drastischen Worten in der Beschreibung der Konjunktur hat es dieses Jahr nicht gefehlt. Ein denkbar schlechtes Klima für Startups also. Wie schaut nun die Bilanz des Krisenjahrs bei den (Jung-)unternehmern aus?

Handfestes Zahlenmaterial bringt eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie von Dun & Bradstreet (D&B) Schweiz. Der international tätige Informationsdienstleister liefert einen Überblick über Neugründungen und Konkurse 2009, verglichen mit den Vorjahren.

Stabile Neugründungen

Ein düsteres Bild zeichnet die Konkursstatistik: Mit 4583 wurden dieses Jahr 25% mehr Konkursverfahren eröffnet als 2008 – ein Negativrekord. Interessant ist demgegenüber die Zahl der Neugründungen. 31704 Firmen wurden neu ins Handelsregister eingetragen, das ist ein milder Rückgang von 5,1% zum Vorjahr. Damit ist die Zahl der Neugründungen 2009 in etwa auf dem Niveau von 2005 und 2006. Das scheint auf den ersten Blick überraschend. Als einen Grund für die Stabilität der Gründungsquote nennt die Studie die Lage am Arbeitsmarkt. Die Situation als Angestellter scheint der Selbständigkeit sicherheitsmässig kaum noch etwas voraus zu haben.

Firmengründungen 2009 (Quelle: Dun & Bradstreet)

Wachstum in einzelnen Branchen

Ein weiterer Grund seien auch die Stützungspakete des Bunds, die sich in einzelnen Sektoren wie zum Beispiel dem Baugewerbe positiv auswirkten. Jedoch sind auch in anderen Bereichen gegenläufige Trends zu sehen. Gründungen von Firmen mit Unternehmensdienstleistungen namen um fast 20% zu. Die D&B-Studie macht damit natürlich keinen Aussagen zum Geschäftsgang und den Zukunftsaussichten dieser Neugründungen. Trotz steigender Indikatoren prognostizieren die Konjunkturforscher bekanntlich nur einen zähen Aufschwung für das kommende Jahr. Trotzdem: Gründen scheint weiterhin hoch im Kurs zu sein.