Während der Gründungsphase kann der Zeitdruck plötzlich stark zunehmen. Das erlebte auch Claudia Desax in den vier Wochen vor der Ladeneröffnung.

Von Claudia Desax, Gründerin Opia

Jungunternehmer berichten aus ihrem Gründeralltag.

In der Rubrik Startup-Diary schildern Jungunternehmer wöchentlich, mit welchen praktischen Problemen sie in ihrem Gründeralltag konfrontiert werden und welche Lösungsansätze sie gefunden haben.
 Die Lieferanten standen fest, die Waren soweit bereit dass wir bezahlen und anschliessend in die Schweiz senden konnten. Nur eines fehlte uns noch: ein wirklich gutes Verkaufslokal – im Retail-Geschäft ist die Lage das A und O.

Mysteriöses Lokal

Unter anderem wollten wir ein Lokal anschauen, das schon lange leer stand. Unsere erste Anfrage blieb jedoch unbeantwortet. Also schauten wir uns weiter um. Nachdem wir verschiedene andere potenzielle Verkaufsräume besichtigt und auch einige Absagen erhalten hatten, wollte ich doch wissen, was mit besagtem Lokal los war, das seit einem halben Jahr immer wieder in Inseraten auftauchte.

Also rief ich bei der Verwaltung an. Glücklicherweise antwortete der Besitzer der Generalunternehmung selbst. Zwar war ich darauf nicht vorbereitet, aber ich hatte doch die richtigen Argumente bereit, um sein Interesse wecken zu können. Nachdem ich ihm meinen Businessplan geschickt hatte, wurden wir zur Besichtigung eingeladen. Schliesslich erhielten wir den Zuschlag, und jetzt musste alles sehr schnell gehen. Das Geschäft musste so bald wie möglich eröffnet werden, damit wir Umsatz generieren und die Miete bezahlen konnten.

Wenn alles schnell gehen muss

Vieles war im Voraus durchdacht und geplant worden, das Konzept für die Verkaufsräumlichkeiten stand fest. Doch nun mussten unsere Pläne auf das Lokal umgesetz werden. In nur drei Wochen wurden die Räumlichkeiten umgebaut und nach einem Monat konnten wir eröffnen.

Natürlich lief in dieser turbulenten Phase nicht alles nach Plan. Rückblickend scheint mir essentiell, dass die Projektleitung keine festen Aufgaben zu übernehmern hatte, so flexibel blieb und auftauchende Probleme sofort in die Hand nehmen konnte. Auch zeigte sich: Die Fähigkeit zu delegieren ist unter Zeitdruck unabdingbare Voraussetzung, um einen klaren Kopf behalten zu können.