Wuala-Gründer Dominik Grolimund gab Tips und einen Abriss der Geschichte seiner Firma von der ersten Idee bis zur Übernahme durch den Hardwarehersteller LaCie vor einem halben Jahr.

Es war eine spannende Sammlung von Erfahrungen und ein Abriss über die gelernten Lektionen der zweieinhalb Jahren seit der Gründung von Wuala, die Dominik Grolimund am Zürcher „PCU get together“ servierte. Hier eine kurz Zusammenfassung der Tipps, die Dominik den Anwesenden mitgab.

Sich abzuheben sei für Wuala essentiell gewesen, gerade in einem hart umkämpften Markt wie dem der Onlinespeicherung. Wo sonst vielleicht Desinteresse gedroht hätte, halfen Wualas Alleinstellungsmerkmale wie Datenverschlüsselung und P2P (als polarisierendes Thema), einen Fuss in die Tür zu bekommen. Und sorgten dafür, dass der auf einer Konferenz angesprochene Techcrunch-Blogger plötzlich doch neugierig wurde und fand: „Okay, show me.“

Viele Software-Startups erlägen der Versuchung, einfach Feature um Feature in ihr Produkt einzubauen, um allen Geek-Wünschen gerecht zu werden. Statt sich in der Entwicklung des Produkts zu verlieren und dieses ohne klare Vorstellung vom Markt zu erweitern, solle man lieber früh Kundenbedürfnisse identifizieren. Steve Blanks Konzept des customer development sei hier ein gutes Korrektiv. Das heisse, bereits mit einer Hypothese früh rausgehen, nicht erst mit einem umfangreichen Produkt, und ständige Prüfungen einschalten. Die Gefahr, dass man kopiert werde, sei aus seiner Sicht überbewertet, meinte Dominik. Letztlich habe es sich immer gelohnt, Meinungen einzuholen, statt sich zu sehr auf die eigenen milestones zu konzentrieren – man habe das mit Wuala schon viel früher machen sollen.

Die Gründer finanzierten Wuala komplett aus eigener Tasche, unter anderem aus früheren Aktivitäten von Caleido, Dominiks erster Firma. Eigenes Geld in der Firma zu haben sei ein „positiver Schmerz“. Man kämpfe einfach verbissener für seinen Traum. Ausserdem sei man autonom bis zum Schluss und habe den Vorteil, alle wichtigen Entscheidungen zeitsparend innerhalb des Teams treffen zu können.

Fundraising: Ein guter Tipp sei, alles auf einmal zu machen. Wenn man 2-3 term sheets auf einmal in der Hand habe, fange plötzlich der Markt an zu spielen und die Interessenten liessen sich gegeneinander ausspielen. Dominik erzählte, dass er sich Ende 2008 aufmachte und für eineinhalb Monate ausschliesslich auf Investorensuche ging. Dazu gehörte auch, einmal die Sand Hill Road im Silicon Valley (die dichteste Sammlung an Venture Capitalists weltweit) von oben bis unten abzuklappern. Einer der Vorteile der konzentrierten Investorensuche sei dabei auch, dass sich aus einem Meeting oder Kontakt oft ein anderer ergebe.  Den Blog Venture Hacks empfahl Dominik allgemein als gute Tippquelle zum Thema.

Der Pioneer’s Club will Erfahrungsaustausch und Know-How-Transfer zwischen Jungunternehmern fördern und veranstaltet regelmässig Workshops und Networking-Anlässe in Zürich, Basel, St. Gallen und Lausanne.

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