Der diesjährige Förderpreis von De Vigier beschert wiederum 5 Jungunternehmen je 100’000 Franken Starthilfe. High-Tech und Medtech dominieren.

Teilsweise sind die ausgezeichneten Startups alte Bekannte, wenn es um Förderpreise geht. Die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs der De-Vigier-Stiftung haben nämlich mehrheitlich bereits an anderen Wettbewerben die Jurys überzeugt.

Ausgezeichnet und mit einem Geldpreis von 100’000 Franken bedacht wurden heute Abionic, GetYourGuide, Malcisbo, Skybotix und ViSSee.

GetYourGuide (Startwerk-Porträt), am Wettbewerb vertreten durch CFO Pascal Mathis, ist eine Buchungsplattform für Tourimusangebote. Anbieter können Touren und Ausflüge anpreisen, ohne auf Agenturen als Intermediäre angewiesen zu sein, wobei GetYourGuide auch Services wie Abrechnung anbietet. Kunden können direkt auf der Seite buchen und die Angebote anschliessend bewerten. Zuletzt hatte GetYourGuide eine Partnerschaft mit dem Portal TripAdvisor realisieren können.

Gebäudeinspektoren, Polizei und Feuerwehr sind die zukünftigen Abnehmer von Skybotix‚ Flugdrohne FlyboX. Skybotix ist ein Spinoff-Unternehmen der ETH, gegründet vom jetzigen CEO Samir Bouabdallah. Das Unternehmen spezialisiert sich auf ferngesteuerte Kleinsthelikopter, die in gefährlichen Situationen zu Erkundung eingesetzt werden können. Mit Sensoren ausgestattet sollen die Mini-Fluggeräte in Zukunft beispielsweise zum Monitoring von Katastrophengebieten einsetzbar sein.

Nicolas Durand nahm als CEO von Abionic (Startwerk-Porträt) den Preis für das Medtech-Unternehmen entgegen. Für ihn ist es bereits der achte Förderpreis. Abionic hat ein Verfahren entwickelt, das CD-Laufwerke zu hochpräzisen Diagnoseinstrumenten umfunktioniert. Diese können Blutproben eines Patienten noch in der Arztpraxis auf Allergien überprüfen, ohne dass ein Labor mit der Analyse beauftragt werden muss. Denkbar ist auch eine Erweiterung der Diagnosefähigkeiten auf verschiedene Krankheitserreger.

ViSSee (Startwerk-Porträt), gegründet von Nicola Rohrseitz und Valeria Mozzetti, hat seine Technologie Fruchtfliegen abgeschaut. Das entwickelte Produkt ist eine neuartiger Temposensor, der Geschwindigkeit rein optisch misst. Zu den Anwendungsfeldern der kompakten Minisensoren gehören unter anderem die Automobilbranche und die Medizinaltechnik. Ermöglicht wird das durch eine patentierte Kombination von Fischlinse und elektronischer Auswertung der aufgenommenen Signale.

Jährlich 400 Millionen Menschen, davon 8’000 in der Schweiz, infizieren sich mit einem Krankheitserreger, der über Pouletfleisch übertragbar ist. Entsprechend gross ist der Bedarf nach einer Lösung. Diese will das Medtech-Startup Malcisbo in der Form eines günstigen Impfstoffs bereit stellen. Das Unternehmen hat ein Präparat entwickelt, das Masthühner gegen das Bakterium immun macht.

Für die Schlussrunde nominiert waren auch Attolight, CAScination, compliant concept, daCarbo und PainHawk. Am Rande des Wettbewerbs bekannt gegeben wurde noch eine Neuerung in den Wettbewerbsbedingungen: Auch Kandidatinnen und Kandidaten mit einem ausländischen Pass, aber einem Wohnsitz in der Schweiz und einer schweizerischen Firma, können sich in Zukunft bewerben.