In den USA geht ohne online-Selbstvermartung nichts mehr – und das gilt für Firmen genauso wie für Privatpersonen. Darmesh Shah liefert die grundlegenden Bausteine einer aktiven Online-Präsenz. Und bittet um weitere Ideen.

Wesentlich: Email-Benachrichtigung.Hah! einen eigenen Blog, findet Startup-Guru Darmesh Shah, braucht man unbedingt – aber er nennt die Notwendigkeit für ein sichtbares, inhaltstarkes Blog erst an neunter Stelle, nach den Visitenkarten und dem „netten Logo“. Shah wird demnächst in San Francisco an einer Marketing-Messe sprechen und sammelt in seinem Blog Ideen für die Keynote (habe ich schon mal erwähnt, dass Bloggen eine perfekte Methode ist, die eigenen Ideen zu bündeln und weitere von dritten zu kriegen?)

Shah kommt auf 21 Massnahmen, die alle für sich nicht viel bringen mögen, aber in der Gesamtheit das Fundament für eine Online-Präsenz bilden. Ich gebe sie hier stichwortartig wieder (einen habe ich ausgelassen) – das ganze Posting auf englisch ist auf Shahs Blog zu finden.

1. Wähle einen eingängigen Namen. Die „.com“-Domain dafür sollte verfügbar sein, ohne dass man sich ein BEin ausreissen muss, um sie „kaufen“ zu können – lange Nachforschungen sind Zeitverschwendung.

2. Setz eine einfache Website auf. Sie muss nichts tolles darstellen. Es geht darum, genügend eindeutigen Inhalt darauf zu haben, um bei Google eine erste Präsenz im Index zu kriegen. Kümmere Dich nicht darum, wie sie für die Leserschaft aussieht – es wird sie eh niemand ansehen. BEreite sie mit einem Content-Management-System auf, auch wenn Du HTML-Beherrscht: Du wirst schon bald froh sein, eine ausbaufähige Struktur zu haben.

3. Fang an, ein paar Links einzusammeln. Verlinke von Deiner privaten Website zur Geschäftssite, treib ein paar Schulden ein, indem Du Leute verlinken lässt.

4. Richte einen Twitter-Account ein. Das Konto sollte mit dem Namen der Firma übereinstimmen. Wenn Du Twitter skeptisch gegenüber stehst: Das ist ok. Richte das Konto dennoch ein.

5. Füge ein E-Mail-Benachrichtigen-Formular in die Website ein.

6. Leg Dir ein nettes Logo zu. Ein kleiner Wettbewerb auf CrowdSpring oder 99Designs reicht, um etwas halbwegs anständiges zu kriegen. Selber machen geht auch, wenn Du Talent hast – oder jemanden kennst. Sorge dafür, dass Du ein Vektor-File kriegst, keine nicht-skalierbare Pixel-Grafik.

7. Richte eine Facebook-Firmenseite (Fanpage) ein. Es werden wenige Leute einsteigen, aber das macht nichts.

8. Bastle eine saubere Facebook-Adresse für die Site. Facebook überlässt nur den grossen richtige URLs – sorg deshalb für eine kostenlose Subdomain wie „facebook.deinefirma.com“ und leite sie auf die Facebookseite weiter.

9. Starte ein Blog. Irgendwo, kostenlos, zum Beispiel bei Wordpress.com. Achte auch hier auf eine richtige Webadresse: blog.deinefirma.com. Benutze nicht die Wordpressdomain – Du willst, dass alles, was zu Deiner Webpräsenz gehört, zu Deiner Hauptsite zeigt (aus Suchoptimierungs-Gründen). Wenn die Leute dich verlinken, sollen sie die Hauptdomain in den Link setzen, nicht irgendwas bei Wordpress.

10. Schreibe einen Blogeintrag, der Deine bisherige Geschichte beschreibt. Welche Probleme Du lösen willst. Warum Du diese Probleme gewählt hast. All sowas. Vergiss die Idee, im „Versteckten Modus“ zu arbeiten. Du willst Leute auf Dich aufmerksam machen.

11. Richte Google-Alerts ein für mindestens diese Dinge: Deinen Firmennamen , „link:deinefirma.com“ und “Fachbegriff für deine Branche”. Diese Begriffsverkettung braucht etwas Zeit, um nicht überflutet zu werden und die richtigen Meldungen zu kriegen.

12. Eruiere Deine drei wichtigsten Mitbewerber. Sie sollten einen „Grade“ von mehr als 90 haben, ausserdem Twitterkonto, Blog, und natürlich Leser. Füge ihre Webadressen deinen Google-Alerts hinzu.

13. Datiere Dein Xing- (LinkedIn-) Konto auf. Du hast hoffentlich eins. Sorge dafür, dass Du auf Deine Firmenwebsite verweist und eine Beschreibung eingibst.

14. Druck Visitenkarten. Nirgends, wo sie „gratis“ sind, denn das sind sie nie. Ich glaube nicht an Visitenkarten, aber sie helfen eine Diskussion zu vermeiden, warum man keine Karten austauschen möchte.

15. Benutze Twitter Grader Such-Dienst, um einflussreiche Twitterer Deiner Branche zu finden. Folge ihnen. Bau ein Twitter-Netzwerk auf. Folge nicht irgendwelchen Leuten, um selber mehr Follower zu kriegen. Beschränke Dich auf einige wichtige Autoren.

16. Richte ein StumbleUpon-Konto ein. Verbringe zehn Minuten (keine mehr!) jeden Tag, um in den Websites Deiner Interessen „herumzustolpern“ und sie zu bewerten. Stell Kontakte zu denen her, die Seiten beisteuern, die in deiner Industrie wichtig sind.

17. Abonniere die „LinkedIn Answers category“, die deinen Interessen entspricht. Beantworte eine Frage pro Tag. Betreib kein Marketing.

18. Finde die A-Blogger, die über Dein Thema schreiben. Abonniere ihren Feed und lies ihr Zeug regelmässig. Kommentiere gelegentlich, aber mit Substanz.

19. Bau Kontakte in Facebook auf, aber organisiere sie in Gruppen (private und business). Verschicke keinen Spam und bitte niemanden auf deine Website.

21. Erstelle Analysen über Deinen Traffic. Beobachte Deinen Website-Traffic mit entsprechenden Tools. Achte darauf, woher der Traffic kommt, wie er sich entwickelt und wonach die Leute suchen.

Das ganze Posting auf Darmesh Shahs „OnStartups“