Ein Startup aufzubauen ist eine Herausforderung. Umso mehr, wenn sich ein junges Unternehmen dafür entscheidet, nicht nur den heimischen Markt zu erobern, sondern auch noch international zu agieren. Der erfolgreiche Schritt in die weite Welt war lange Zeit nur den großen Konzernen vorbehalten. Ein solches Vorhaben war zeitintensiv und mit vielen Kosten und Mühen verbunden. Heute möchten immer mehr junge Unternehmen internationale Märkte erschließen, was in einer durch neue Technologien nutzbaren globalisierten Welt eine logische Schlussfolgerung ist. Going global ist sexy – und mit der richtigen Mischung an Kompetenzen auch machbar.

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Der richtige Markt für das richtige Produkt
Allgemein wird Gründern immer noch häufig empfohlen, dass sie zunächst erst einmal eine stabile Position auf dem heimischen Markt einnehmen sollten anstatt sofort eine Internationalisierung anzustreben. Das ist jedoch eine Empfehlung, die so nicht unbedingt stimmt. Ursprünglich war sie an Start-ups in den USA gerichtet, die normalerweise mit dem amerikanischen Markt anfingen und sich meist für mehrere Jahre nur auf ihn konzentrierten. Das ist aus dieser Perspektive insofern sinnvoll, da er um ein Vielfaches größer ist, als die nationalen Märkte in Europa. Warum aber sollte sich ein junges deutsches Unternehmen nur auf den deutschsprachigen Raum beschränken? Wenn die wichtigste Voraussetzung erfüllt ist, dass ein gutes Produkt mit einem Mehrwert für die Kunden angeboten wird, dann ist dieses Produkt sicherlich auch für Kunden in Frankreich, in den USA, in Russland oder in China attraktiv. Gründer sollten also den für ihr Produkt richtigen Markt suchen.

Was braucht es also zum Erfolg? Wie stellt man sich am besten auf? Die Antwort auf diese Fragen verwundert vermutlich nicht: neben der internationalen Einstellung müssen vor allem die Basiskompetenzen stimmen.

1. Born Global Start-ups: Mit Unternehmergeist, Offenheit und dem richtigen Team
Wer die Fähigkeit besitzt, mit Offenheit und Neugier über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, auf kulturelle Eigenheiten einzugehen sowie internationale Geschäftsgelegenheiten mit unternehmerischem Gespür wahrzunehmen, dem bietet sich eine Vielzahl von interessanten Möglichkeiten. Entscheidend sind auch ein gutes Team, das richtige Timing und ein angemessenes Tempo. Es gibt zunehmend junge Unternehmen, die so genannten „Born Globals“, die sich bereits mit der Gründung das Ziel gesetzt haben, ihr Produkt oder ihre Dienstleistung in verschiedenen Ländern zu verkaufen, um sich so mehrere Wettbewerbsvorteile zu sichern. Hinter diesen Start-ups stehen Menschen, die zuvor bereits international gearbeitet haben und von Anfang an eine globale Perspektive bezüglich ihrer Zielmärkte einnehmen. Bei der Internationalisierung nutzen sie meist eine Kombination aus internen Mitarbeitern und externen Experten. Ein gutes, internes Kernteam ist unverzichtbar, aber um die Kosten in Schach zu halten, sind nach Bedarf skalierbare, länderübergreifende Teams die beste Lösung. Online-Plattformen wie Elance-oDesk bieten weltweiten Zugang zu freien Projektmanagern, Programmierern, Webdesignern, virtuellen Assistenten, Textern und Übersetzern, die den Einstieg in einen fremden Markt erleichtern.

2. Technikkompetenz: Die Technik ist dein Freund
Ein weiterer wichtiger Faktor für den internationalen Erfolg ist die Entwicklung von technischen Kompetenzen. Die neuen Technologien ermöglichen nicht nur den direkten Kontakt zu den Kunden, sondern unterstützen auch die Optimierung von Buchhaltung und Logistik. Wenn die Technik flexibel und verlässlich funktioniert, kann das Produktangebot je nach Markt verbessert und angepasst werden, dadurch lassen sich auch Nischenmärkte wesentlich leichter besetzen. In Kombination mit den anderen Fähigkeiten verschafft das einem jungen Unternehmen einen entscheidenden Vorsprung auf dem Weg zum Erfolg.

3. Networkingkompetenz: Spinne dir ein stabiles Netz
Ein stabiles Netzwerk von internationalen Kunden, Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Investoren aufzubauen ist eine Fähigkeit, die ein Unternehmen über Jahre trägt. Allerdings reicht es nicht aus, auf Events, Messen und Kongressen mutig auf die Leute zuzugehen oder über die verschiedenen Social Media Kanäle auf sich aufmerksam zu machen, sondern man sollte auch in der Lage sein, das Wissen und das Know-how aus diesen Netzwerken für sich zu nutzen. Auf diese Weise bietet ein Netz nicht nur Kontakte, sondern liefert auch Erkenntnisse, worüber fehlendes Wissen oder mangelnde Fähigkeiten ausgeglichen werden können. Insbesondere, wenn es um Informationen über fremde Märkte geht, ist das ein großes Plus.

4. Marketingkompetenz: Zeig, was du hast
Vor der Herausforderung, Kunden zu finden und sie erfolgreich an sich zu binden, stehen nicht nur Start-Ups, sondern auch große etablierte Unternehmen, die häufig gewaltige Budgets für Marketing und Werbung besitzen. Die Fähigkeit, ein effektives Marketing zu betreiben, das die Zielgruppen in den definierten Märkten erreicht, ohne dabei das Budget zu sprengen, ist eine hohe Kunst. Wer sich dabei von Anfang an international aufstellt, besitzt nicht zu unterschätzende Wettbewerbsvorteile allein dadurch, dass internationale Mitarbeiter, Partner und Kunden aus den verschiedenen Märkten direktes Feedback geben können. Vor allem Kundenorientierung bildet eine treibende Kraft für Marketing-Kompetenz. Ein junges Unternehmen ist noch flexibel genug, diesen Input zu seinem Vorteil zu nutzen, schnell zu reagieren und entsprechende Anpassungen am Produkt und seiner Präsentation auf dem jeweiligen Markt vornehmen zu können.

5. Finanzkompetenz: Money makes the world go around…
Dieser Punkt ist sicherlich jedem klar. Wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind, was bei Start-ups keine Seltenheit ist, sind Strategien gefragt, mit denen sich dieses Hindernis überwinden lässt. Tatsächlich stellt der Schritt auf den globalen Markt ein finanzielles Risiko dar. Allerdings ist es durch die Möglichkeiten gerechtfertigt, wie sich internationale Chancen gewinnbringend nutzen lassen. Start-ups sollten sich von vermeintlich hohen Kosten keinesfalls von einer Internationalisierung abschrecken lassen. Wenn ausreichend Finanzen vorhanden sind und Ressourcen in Kombination mit den oben genannten Punkten mit Bedacht und in der richtigen Dynamik eingesetzt werden, lassen sie sich auch nachhaltig mit Erfolg für ein Unternehmen nutzen.

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