Das Webstartup Smoothopia will Restaurantbestellungen mit dem Handy ermöglichen.
Hinter dem Projekt steht ein fünfköpfiges Team, darunter die zwei Gründer. Neben Fabio Cavelti ist Markus Gagliardi an Bord, der Partner beim Bezahlservice-Anbieter PayTec ist.
Die beiden knobelten Ende 2011 an Geschäftsideen herum und landeten am Schluss bei mobile ordering. Eineinhalb Jahre später haben sie ihre Idee realisiert. Smoothopia hat eine erste Testphase hinter sich und wurde gerade ohne viele Tamtam lanciert. Das Konzept: Elektronisches Bestellen im Restaurant. An dieser Idee tüfteln einige Startups. Der meistbeachtete Wettbewerber E la carte landete vor wenigen Wochen ein grösseres Investment. Das US-Startup bietet Restaurants Tablets inklusive Software an, über welche die Gäste ihr Essen ordern.
Speisekarte auf dem Handy
Smoothopia geht hier einen anderen Weg.
Die Besucher nutzen ihr eigenes Smartphone, um Bestellungen aufzugeben. Der Kellner nimmt diese auf einem Tablet entgegen. Wer bestellen will, scannt entweder einen QR-Code am Tisch oder liest einen NFC-Chip ein. Dabei verzichtet Smoothopia auf eine App und setzt stattdessen auf eine mobile Website, die aufgerufen wird. Das ist Absicht, so Fabio Cavelti: «So funktioniert das System auf allen Smartphones und wir ersparen dem Nutzer die Installation einer App.»
Ihr Bestellsystem kombinieren die Gründer mit einem Loyalty-System. Die Idee: Restaurantbetreiber können darüber Gutscheine, Rabatte und personalisierte Angebote an den Nutzer bringen. Personalisieren liesse sich etwa nach Essensgewohnheiten – so bekämen zum Beispiel Vegetarier ihre Speisekarte ohne Fleischhaltiges. Die Betreiber erhalten im Gegenzug Einsicht in die Konsumation ihrer Gäste. Smoothopia realisiert quasi eine Mischung aus Bestellsystem und Cumuluskarte.
Viel Überzeugsarbeit nötig
Seit einigen Monaten im Praxistest ist Smoothopia bei Pizza Züri in Zürich-Altstetten. Jetzt geht es für die Gründer darum, weitere Restaurant-, Hotel- und Clubbetreiber an Bord zu holen. Dabei fährt das Startup laut Cavelti eine Doppelstrategie. Zum einen hofft man per Onlinewerbung auf internationale Nutzer, zum anderen geht das Team lokal auf Akquise-Tour bei Gastrobetrieben – «Klinken putzen», wie Cavelti sagt. Das sei nicht immer einfach. «Braucht es mich dann nicht mehr?» sei eine häufige Befürchtung des Personals, die er zerstreuen müsse. Cavelti prophezeit den Serviceangestellten aber eine Verschiebung der Aufgaben, statt einem Wegfall der Jobs.
Ertragsmässig setzt das Startup seine Karten auf ein Freemium-Modell: Die Grundfunktion des Systems ist kostenlos, laut Cavelti eine USP des Startups. Restaurants können direkt ein Konto eröffnen und sich ihre eigenen QR-Codes ausdrucken. Dieses Modell nutzen die Gründer, um schnell Verbreitung zu erreichen. Erst später soll es darum gehen, mit zukaufbaren Extras Geld zu verdienen. Kandidaten dafür sind etwa ein erweiterter Support oder die Loyalty-Funktionen. Bis Ende Jahr wollen die Gründer anhand ihrer Erfahrungen das Geschäftsmodell so ausarbeiten, dass es «auch aus Investorensicht solide ist».