Mit Wertschriften handeln, ohne dabei Geld zu verlieren? – Die Facebook-Applikation TopTraders machts möglich. Wir sprachen mit Thierry Lutz über die Entwicklung des Lean Startups.
Wer nicht mit dem nötigen Kleingeld ausgestattet ist, aber dennoch einmal das Börsenparkett betreten möchte, kann dies nun von Zuhause aus via die Facebook-Applikation TopTraders tun.
Diese ermöglicht den Nutzern virtuelles Trading und den Austausch mit Freunden über die getätigten Aktienkäufe.
Börsenspiel via Facebook
Sobald ein Nutzer die Facebook-Applikation von TopTraders hinzugefügt hat, erhält dieser kostenlos als Startkapital 100’000 sogenannte «TopDollars». Um dieses virtuelle Kapital zu vervielfachen, kann der Mitspieler an den weltweiten Aktienmärkten in Wertpapiere investieren. Die aktuelle Datenquelle von TopTraders hierfür ist zurzeit Yahoo Finance. Das Spezielle an der Applikation ist jedoch nicht das Handeln an sich, sondern der im Spiel eingeschlossene soziale Aspekt: So können die Nutzer die Portfolios anderer Teilnehmer sowie deren Rentabilität sehen: Eine Transparenz mit Lerneffekt für unerfahrene Trader, können sich diese doch anhand der Tradings anderer Nutzer weiterentwickeln. Nicht von ungefähr kommt das «Top» von «TopTraders», denn einen Anreiz bietet auch die Highscore-Liste: Die Teilnehmer können ihre Trading-Fähigkeiten mit Freunden und Tradern aus der ganzen Welt messen. Und weil es beim «Social Trading» nicht nur darum geht, die Entwicklungen der Anderen wahrzunehmen, sondern auch um den aktiven Diskurs, kann jeder Trader seinen virtuellen Aktienkauf auf der eigenen Pinnwand veröffentlichen.
Entstanden bei der Lean Startup Factory
Die Idee für TopTraders hatte ursprünglich Alan Frei (Leiter der Förderstelle Startup@UZH). So besuchte er mit seinem ersten Grundkonzept das vergangene Lean Startup-Weekend in Zürich (wir berichteten) und fand in Thierry Lutz (Master-Student an der HSG) einen Mitstreiter, denn im Social Trading-Bereich «läge noch viel ungenutztes Potential». Schliesslich erstellte (Blogwerk-CTO) Philip Hetjens, zuständig für die Technik hinter TopTraders, bereits am Lean Startup-Weekend – und ganz getreu dem Motto dieser Veranstaltung – einen Prototypen. Nach dem Lean Startup-Weekend ergänzte Lukas Speiser das Team; er bringt Berufserfahrung im Trading mit.
Spiel mit Lerneffekt
Den Prinzipien des Lean Startups folgend, soll sich TopTraders nun weiterentwickeln: «Über den Build-Measure-Learn-Zyklus gelingt es uns, nahe an den Bedürfnissen unserer Zielgruppe zu bleiben, und so monatelange Fehlinvestitionen zu vermeiden», meint Thierry. Zudem sehe das Team von TopTraders neue, interessante Anwendungsgebiete – etwa eine Gruppenfunktion. Als weiteres Beispiel berichtet uns Thierry von der Anwendungsmöglichkeit für Professoren und Studierende bzw. Lehrer und Schüler, so könne mithilfe von TopTraders die Funktionsweise von Finanzmärkten spielerisch aufgezeigt werden.
Expandieren will man in Zusammenarbeit mit Partnerbanken mit der Idee, dass die Nutzer anstatt der virtuellen TopDollars bald mit echtem Geld investieren können. Laut Thierry Lutz entstehe so eine weitere Einnahmequelle, bleibe doch die Nutzung von TopTraders kostenlos. Unbestritten wichtig sind bei einem Projekt wie TopTraders, wo der Austausch mit anderen Nutzern ein wesentlicher Bestandteil ist, die Nutzerzahlen: Um wachsen zu können, möchte TopTraders fürs Marketing primär die Viralität via Facebook nutzen. «Gezielt angesprochene Lead User sowie Meinungsführer sind in diesem Prozess von besonderer Bedeutung», fügt Thierry hinzu. Wir warten gespannt auf die versprochenen Guerilla-Kampagnen.
Bin da schon eine Weile dabei und finde es toll. Die Funktion, dass man die Portfolio’s der anderen Traders anschauen kann ist für mich persönlich top. Dann sieht man wer die Performance nur mit Penny Stocks macht ;-)