Wir stellen regelmässig eines der Top 100 Startups vor. Heute unblu: Das innerschweizer Startup hat eine browserbasierte Lösung für Screen-Sharing entwickelt und überzeugt damit internationale Grosskonzerne.
Drei Goldmedaillen sowie einmal Bronze. Dies ist nicht die Medaillenbilanz des US-amerikanischen Schwimmers Michael Phelps bei Olympia, sondern der Erfolg von unblu an den Best of Swiss Web Awards 2010. Das hatte vorher noch keine Nominierung geschafft.
Unblu wurde 2008 von den drei Gründern Luc Haldimann, Simon Anderegg und Philipp Bier in Sarnen, Kanton Obwalden, ins Leben gerufen. Eine lange Entwicklungszeit ging dem Launch voraus, der Prototyp stand schon 2006. Inzwischen ist das Unternehmen durchgestartet. Mit seinem Ansatz konnte unblu in der letzten Zeit ein beeindruckendes Kundenportfolio gewinnen: Unter anderem die UBS, HP, SAP und seit neuestem Möbel Pfister.
USP von unblu soll die Einfachheit der Lösung sein und die Unabhängigkeit von einer zusätzlichen Software, wie sie beim Desktop-Sharing sonst nötig ist. Desktop-Sharing, d.h. die Übermittlung der eigenen Bildschirminhalte in Echtzeit ist seit vielen Jahren besonders für geschäftliche Meetings unverzichtbar geworden. Populäre Programme in diesem Bereich tragen Namen wie beispielsweise TeamViewer, FastViewer oder Mikogo.
Co-Browsing statt Desktop-Sharing
Unblus Co-Browsing peilt aber nicht die gleiche Zielgruppe an wie viele Desktop-Sharing-Programme, denn für virtuelle Meetings erscheint der Internetbrowser als alleiniges Instrument wenig nützlich. Vielmehr eröffnet Co-Browsing neue Kommunikationswege, welche mit herkömmlichem Desktop-Sharing nur mit Barrieren möglich sind. Vor allem im Bereich Kundenbetreuung hat Co-Browsing das Potential, die Effizienz der Interaktion und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. So kann beispielsweise ein Bankangestellter dem Geschäftskunden beim Online-Banking helfen – bei der Schweizer Grossbank UBS dank unblu bereits Realität.
Der Wettbewerbs-Vorteil gegenüber der Desktop-Sharing-Konkurrenz: unblu benötigt kein wartungsbedürftiges Programm, sondern lediglich ein Stück JavaScript-Code, das in die eigene Webseite integriert wird.
Konkurrent Google?
Der Internetbrowser Chrome von Google verfügt seit Oktober 2011 über eine Erweiterung namens Chrome Remote Desktop, welche die Anzeige des Bildschirms sowie Steuerung des Computers an eine weitere Person via Fernwartung gestattet. Damit geht die Erweiterung von Google einen Schritt weiter als unblu, gleichzeitig wird auch kein weiteres Programm benötigt. Beide User müssen aber Chrome verwenden. Dagegen unterstützt unblu alle gängigen Browser wie Firefox, Internet Explorer, Safari und auch Chrome.