InZair will mobiles Messaging neu erfinden und fordert mit einem geobasierten Ansatz die übermächtige Konkurrenz heraus.
Das 2010 gegründete Genfer Startup werkelt am Nachfolger der SMS. Seine Messenger-App hat inZair vergangene Woche anlässlich der LeWeb in Paris gelauncht, wo die Gründer im Wettbewerb auch unter die Finalisten kamen.
Wie möchte das Jungunternehmen die Platzhirsche WhatsApp, iMessage, Kik oder die Applikationen von Google und Facebook ausbooten?
Mit zusätzlichen Features. Die ZMS haben nicht nur einen Absender und einen Empfänger, sondern auf Wunsch auch eine Versandzeit und eine Location. So lassen sie sich timen oder an einem strategischen Ort platzieren – zum Beispiel, um für jemanden eine Einkaufserinnerung zu platzieren. Daneben erlauben sie auch rich-media-Einbettung und mehrere Empfänger. Ortsbasierte Nachrichten können auch öffentlich sichtbar abgelegt werden. So emuliert inZair die Funktionalität von Startups wie Blockboard oder SkyChalk, die sich auf Location-basiertes Messaging spezialisiert haben. Damit lässt sich verschiedenes anstellen, von einer Flirtbörse bis zum Foursquare-mässigen Hinterlassen von Tipps.
Feature-Palette
Da inZair offenbar wirklich das Schweizer Taschenmesser unter den Messenger-Apps werden will, sind noch zusätzliche Ideen geplant. So etwa eine standardisierte «Wo bist Du?»-Nachricht. Auf diese lässt sich – ebenfalls standardisiert – mit der eigenen Location antworten; oder, falls man gerade unterwegs ist, mit der Erlaubnis für den Anfrager, den eigenen Standort eine Stunde lang zu tracken.
Mit dem Start der iOS-App ist inZair nun in einer public beta, wie CEO Nourrédine Rouibah meint. Jetzt gehe es erst einmal darum, möglichst viel Kundenfeedback zu erhalten und die Features der App gehörig zu polieren. Die ZMS sollen so schnell wie möglich auf verschiedenen Geräten funktionieren. Angefangen bei Android (Januar) und einer browserbasierten Version (im Februar) sollen die übrigen Plattformen nach und nach dazukommen. Den offiziellen Launch und Start für’s Marketing hat man für Februar 2012 angesetzt.
Von Couponing bis Premium SMS
Die Gründer rücken gleich mit einer ganzen Reihe von Monetarisierungsmodellen an. Geld verdienen will das Startup unter anderem per Freemium-Modell, mittelfristig soll es ein Gespann geben aus einer kostenlosen (und vermutlich werbefinanzierten) Variante und einer Bezahl-App mit zusätzlichen Features.
Gleichzeitig zielen die Gründer auf ein sich zum Standard für Location-basierte Apps entwickelndes Ertragsmodell: das Couponing. Geschäftskunden sollen Werbung und eben Coupons an Orten platzieren können. Wenn sich ein User per opt-in für ein Unternehmen oder eine Sparte (zum Beispiel Fast Food) anmeldet, erhält er künftig entsprechend Coupons und Aktionen angezeigt. Diese Funktionalität besteht bisher aber erst am Reissbrett – sie soll implementiert werden, sobald die Consumer-App ausgereift ist.
Eine Möglichkeit für ein zusätzliches Standbein sei zudem ein Corporate-Paket, mit dem die App für firmeninterne Kommunikation eingesetzt werden könne. Und man will eine Alternative zur Premium-SMS anbieten (die verteuerten SMS, mit denen man an Wettbewerben teilnehmen oder Dienstleistungen bestellen kann). Diese «Premium ZMS» sollen werbefinanziert funktionieren.
Seinen Ansatz vor Copycats schützen will inZair per IP – für den Location-Ansatz habe man ein Patent in der Tasche, so Nourrédine. Das Kernteam um den CEO besteht aus zwei Entwicklern, einer Marketingchefin und einem Sales-Verantwortlichen. Daneben arbeiten auf Auftragsbasis weitere Entwickler und Freelancer, unter anderem für Graphik und Design für inZair.
Mit einem selbst aufgebrachten Gründungskapital von 100’000 Franken und nochmals derselben Summe von Business Angels hat das Unternehmen bisher die Entwicklung finanziert. Gegenwärtig ist eine laut Nourrédine «weit höhere» Runde in Verhandlung, die im Januar abgeschlossen und das Startup bis Mitte 2012 finanziert halten soll. Für die Zeit danach und das kommende, massive Marketing zielen die Gründer in der erste Hälfte eine grosse VC-Runde um 10 Millionen Franken an. Von diesem Geld will inZair 75 Prozent in Produktwerbung stecken und rasch in andere Märkte vorstossen.
inZair: Schweizer Startup will SMS und WhatsApp beurlauben » netzwertig.com
Es bringt zwar Features mit, die Whatsapp & Co nicht haben, aber:
1. nur angekündigt (mal wieder scheinen die marketingleute die oberhand zu haben),
2. wird das wirklich von der Masse in der Breite eingesetzt und benötigt?,
3. corporate paket auch noch? wirklich grosse corporates hosten selber und lassen sicherlich nicht ihre kommunikation von einem so kleinem, unbekannten unternehmen hosten.
denke in 1 jahr werden wir von ZMS nichts mehr hören, wenn nicht schon früher.
super sache, wenn die leute, die es machen erfahrung sammeln wollen,
investoren kann man dazu aber fast gar nicht raten.
Also wenn die Mobile Industrie weiterhin exponentionell wächst, dann weiss der Geier was wir noch alles an Kommunikation brauchen… Man bedenke, was wir alle über Facebook gesagt hätten vor 15 Jahren