Kurze Fragen, kurze Antworten – jede Woche stellt sich ein Startupper einem Mini-Interview. Diesmal mit dem Mitgründer von Localina.
Was ist die Idee hinter Localina?
Localina möchte das bewährte Reservationsbuch im Restaurant digitalisieren und somit effizienteres Reservationsmanagement, Kundenanalyse, Online-Reservationen sowie die unkomplizierte Vermarktung freier Plätze ermöglichen. Dabei muss die Software so einfach sein, dass jeder Gastronom und das Servicepersonal davon profitieren können.
Wie seid ihr darauf gekommen?
Wir gehen alle oft und gerne Essen. Gerade in Zürich ist es jedoch schwierig, spontan einen freien Tisch zu finden und zu reservieren. Darüber hinaus braucht es oft zahlreiche Anrufe in verschiedene Restaurants. Wir haben uns gefragt: Wieso gibt es immer noch keinen Service, der mir flächendeckend anzeigt, ob es in einem Restaurant noch freie Plätze hat und die man dann mit wenigen Klicks direkt reservieren kann? Nach einer kleinen Analyse der auf dem Markt bereits bestehenden elektronischen Reservationssysteme war dann schnell klar: „Das muss einfacher gehen!“.
Gab es eine Idee beim Vermarkten des Produktes, die besonders gut funktioniert hat?
Mit viel Glück konnten wir unsere Idee in einem umfangreichen Artikel im Tages-Anzeiger platzieren. Das war der richtige Startschuss für uns und so haben wir einen ersten Fuss in die Gastroszene gekriegt. Man wusste plötzlich wer wir sind und was wir machen. Im Moment sind es vor allem unsere bestehenden Kunden, welche uns am meisten weiterhelfen. Gerade in unserer Branche unserer Zielgruppe sind zufriedene Kunden die besten Multiplikatoren.
Was war die grösste Herausforderung mit der ihr zu kämpfen hattet und wie habt ihr das Problem gelöst?
Wir hatten zu Beginn praktisch keine Kontakte in der Gastronomie. Unser jetziges Beziehungsnetz haben wir uns in vielen Telefonaten, Diskussionen, Produktpräsentationen und mit harter Überzeugungsarbeit Schritt für Schritt erarbeitet. Von Beginn weg haben wir unserer Zielgruppe immer gut zugehört und die Wünsche der Gastronomen in eine überzeugende Lösung übersetzt.
In welchem Bereich fehlte euch bei der Gründung noch am meisten Know-How, wo musste ihr euch zusätzliches Wissen aneignen?
Mit einem relativ erfahrenen und interdisziplinären Team waren wir für die meisten Herausforderungen der Gründungsphase gut aufgestellt. In Restaurants waren wir aber vor Localina immer nur als Gast. Von den spezifischen Abläufen im Service hatten wir nur sehr wenig Ahnung und das haben wir schnell im Rahmen der Produktentwicklung gemerkt. Zum Glück ist Meta Hiltebrand eine gute Freundin von mir und wie es der Zufall wollte, hatte sie gerade das Restaurant „Meta’s Kutscherhalle“ eröffnet. So haben wir viele Inputs von ihr erhalten, und damit in kurzer Zeit einen Prototypen entwickeln und testen können. Wir können diesen gewählten Ansatz, ein Produkt oder einen Service schon sehr früh am Markt zu prüfen, nur empfehlen.
Warum bist du Unternehmer geworden und was wäre deine Alternative im Berufsleben?
Ich war vorher Berater beim Webdienstleister Namics und wäre das wohl noch eine Weile geblieben. Es war für mich immer klar, dass ich gerne einmal etwas Eigenes aufbauen möchte. Für mich zählen vor allem die grossen Gestaltungsmöglichkeiten sowie die Verbundenheit mit einem eigenen Geschäft.
Bei welcher Geschäftsidee ärgerst du dich, dass du sie nicht als erster hattest?
Es gibt keine, über die ich mich ärgere. Ich glaube wenn man es richtig macht, kann man im Nachhinein immer sagen: „Das lag ja auf der Hand!“. So ist es aber nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass erfolgreiche Geschäftsideen hart erarbeitet wurden und unzählige Stunden Arbeit sowie viele Entscheidungen dahinter stecken.
Hast du einen Tipp für angehende Gründer?
Begeistert bleiben, hartnäckig sein und einen kühlen Kopf bewahren.
Welches Startup sollen wir als nächstes in dieser Rubrik bringen?
Shadow Government, weil es ein spannendes Strategiespiel ist, welches auf realen Modellen beruht und trockene politische Zusammenhänge erlebbar macht.