Geld lindert zwar die Sorgen des Startup-Lebens, hilft aber bei den wirklich wichtigen Problemen nicht weiter. Das wissen auch Investoren.
Etwas gehört immer zu den Grundklemmen des Jungunternehmertums: das fehlende Geld. Ausreichend finanzielle Mittel können eine Menge Probleme lösen, allerdings nicht alle. Bei vielem hilft auch eine gut gefüllte Kriegskasse nicht weiter.
Das ist auf der einen Seite frustrierend – denn die Ausflucht „Sobald wir einen Investor finden wird alles gut!“ ist nicht haltbar. Gleichzeitig sollte es aber auch motivieren: Denn der Kampf David gegen Goliath wird dadurch etwas ausgeglichener. Drei Beispiele:
Finden eines guten Teams
Das Team ist die wichtigste Komponente jedes Startups. Zugegeben: Wer gute Löhne zahlen kann, hat eine Hürde bei der Personalsuche ausgeräumt. Aber auch wenn man eine noch so gute Finanzierungsrunde hingelegt hat – kein Startup kann sich lohntechnisch mit einem Grosskonzern messen.
UBS, Google und Co. können immer noch etwas drauflegen.
Ausserdem ist Talent ein Suchproblem. Gerade bei den so knappen IT-Talenten: Begabte und motivierte Mitarbeiter sind rar und werden es auch bleiben. Was man für’s Finden braucht, lässt sich nicht kaufen: Gute Vernetzung, Reichweite via Twitter oder einen Blog und ein guter Ruf. Auch das sind keine Erfolgsgarantien, aber sie eröffnen Möglichkeiten. Am relevantesten ist am Schluss eine interessante Geschäftsidee, ein spannendes Aufgabenfeld für den Kandidaten und die Chance, beim Start von etwas Grossem dabei zu sein.
Marketing
Werbung bringt potentielle Kunden in Reichweite. Gerade Performance-Marketing wie Banner- und GoogleAds-Kampagnen kosten, schaufeln dafür aber auch schnell und zuverlässig Besucher auf die eigene Seite. Andere Werbeformen sind immer ein Experiment. Wer es leisten kann, kann aber genug verschiedene Ansätze testen bis einer funktioniert. Nur: Aufmerksamkeit allein bringt noch keine Käufer. Und lässt sich die Konversion hin zu Kunden mit Geld unterstützen? Nein. Es zählen die Qualität des Produkts und der Nutzen, den es stiftet.
Zeit
Zeit ist Geld – das gilt auch andersherum. Wer Reserven hat, kann länger entwickeln, länger testen und länger auf die Aufmerksamkeit der potentiellen Kunden warten. Aber auch hier gilt das Gleiche: Mehr Zeit in den Aufbau investieren zu können ist oft keine Hilfe und kaschiert nur ein anderes Problem dahinter. Investoren sehen das in der Regel sehr genau und scheuen entsprechend dafür zurück, mit ihrem Geld Problemlösung für Startups zu betreiben.
Anders gesagt: Geld ist ein Katalysator für gute Geschäftsideen. Besonders forschungsintensive Tech-Startups brauchen wirklich Mittel, um zu ihrem Produktprototypen zu kommen. Für viele Jungunternehmen geht es aber auch ohne. Das sollte motivieren: Die wirklich wichtigen Dinge lassen sich – auch gerade bei Startups – nicht kaufen.