Startup-Killer Nummer 1: Liquiditätsmangel
Startups haben eine endlos lange Liste von Herausforderungen zu meistern: Rekrutierung von Fachkräften, Aufbau von Vertriebsnetzen und die Beschaffung von Krediten. Als der Startup-Killer Nummer 1 gilt aber nicht eine grundsätzlich zu dünne Kapitaldecke, sondern der kurzfristige Mangel an Liquidität. Ein- und Auszahlungen erfolgen nun einmal nicht kontinuierlich, sondern häufen sich zu bestimmten Zeitpunkten, etwa wenn am Ende des Monats Gehaltszahlungen anstehen. Eine gute Planung ist daher das A & O!
Wichtigste Massnahmen
1. Ernennen eines Hauptverantwortlichen
So sollte etwa im Falle eines Unternehmens mit mehreren Geschäftsführern einer die Verantwortung und Entscheidungskompetenz für den Zahlungsverkehr übernehmen. Stellvertreter-Regelungen gehören ebenfalls dazu. Auf jeden Fall sollte man vermeiden, dass es zum Zahlungsverzug kommt, weil sich gerade keiner zuständig fühlt oder erst ein gemeinsamer Beschluss gefasst werden muss.
2. Erstellen des Liquiditätsplans
Bei der Erstellung eines Liquiditätsplans empfiehlt es sich, eine Excel-Vorlage wie diese, die die IHK Schleswig-Holstein für eine monatsweise Planung erstellt hat, zu verwenden. Je nach Umfang kann es sinnvoll sein, auf entsprechende Vorlagen mit wochen- oder tageweiser Darstellung zurückzugreifen. Zu den liquiden Mitteln zählen nur der Bank- und Kassenbestand, das heisst alle Mittel, die zur Begleichung fälliger Verbindlichkeiten zur Verfügung stehen. Der berechnete Wert ist wiederum die Startliquidität für die Folgeperiode. Die Summen aus dem Kassen- und Bankbestand dienen als Startwert. Dann sind alle Ein- und Auszahlungspositionen zu bestimmen, die bei dem Startup anfallen. Bei einigen Werte sind wahrscheinlich nur Prognosen möglich.
3. Regelmässige Überwachung der Liquidität
Regelmässige Kontrollen der Zahlungseingänge und Anpassungen der prognostizierten Beträge verbessern im Laufe der Zeit die Präzision der Liquiditätsplanung. Eine gute Planung sollte auch etwaige Zahlungsausfälle in Betracht ziehen. Es gibt Firmen die mit dem Schlagwort „Moskau Inkasso“ bekannt dafür sind, mit teilweise sehr robusten Methoden, die Gelder einzutreiben. Die Branche wirbt damit, dass alles legal ist. Wer um seinen guten Ruf bemüht ist, sollte eventuell im Internet nach Begriffen wie Inkassofirmen Schweiz suchen und werden dort auf zahlreiche solide, eidgenössische Unternehmen treffen. Schliesslich könnte jeder potentielle Kunde einmal in eine solch unangenehme Lage kommen. Wenn er ¬ womöglich über Umwege – bereits bei der Geschäftsanbahnung mitbekommt, wie man bei Zahlungsausfällen mit einem Geschäftspartner umgeht, könnte es seine Entscheidung über eine Auftragsvergabe beeinflussen.
4. Kostenoptimierung
Die fortlaufende Optimierung der Kosten gehört zu den kaufmännischen Grundaufgaben. Potentielle Stichworte für den Bürobetrieb sind etwa Druckerpatronen, Papier, Beleuchtung und die Verwendung von Freeware. Wer selbst mit konkreten Liquiditätsengpässen konfrontiert wird, sollte frühzeitig Kontakt zu Geschäftspartnern wie Lieferanten, Vermietern und Banken aufnehmen, um über einen möglichen Zahlungsverzug oder eine Kreditaufnahme zu sprechen.