Die Schweiz steht gut da, wenn es um das Thema Existenzgründungen geht. Wie die Handelszeitung recherchiert hat, gab es im Jahr 2019 in der Schweiz ganze 44.482 Firmengründungen – der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1883. Ein interessanter Fakt: Immer mehr Gründungen sind Online-Start-ups. Und diese sollten ein starkes Augenmerk auf die immer wichtiger werdenden sozialen Interaktionen der potenziellen Kunden sowie Social Media haben. Wir zeigen, weshalb das Thema „Sozial“ für Internet-Start-ups entscheidend ist.
Kryptowährungen
Bestes Beispiel ist die Industrie der Kryptowährungen. Seit Bitcoin im Jahr 2009 als erste digitale Münze auf dem Markt erschien, hat sich die Branche extrem vergrössert, auch Coins wie Ethereum, Ripple und Litecoin haben inzwischen Marktkapitalisierungen in Höhe von mehreren Milliarden Franken.
Und bei den digitalen Coins ist der Aspekt der sozialen Interaktion besonders wichtig; denn der Erfolg neuer Kryptowährungen hängt massgeblich vom Vertrauen der Anleger ab. Das sahen Interessenten besonders Anfang 2020, als das Thema „Bitcoin Halving“ soziale Netzwerke wie Twitter beherrschte.
Viele Fans von Bitcoin und Co. erwerben die begehrten Coins über sogenannte Broker, also Börsen für digitale Coins. Eine solche Kryptowährung-Börse ermöglicht nicht nur den Kauf der digitalen Münzen, sondern auch das Spekulieren auf Preisbewegungen, beispielsweise über ein CFD-Trading-Konto oder den Direktkauf der zugrunde liegenden Währungen. Die zum Kauf angebotenen Bitcoins müssen allerdings zuerst durch einen „Mining“ genannten Prozess an Computern erstellt werden, bevor sie angeboten werden können. Und die Gesamtmenge der Bitcoins, die auf diese Weise auch von Privatleuten geschaffen werden kann, ist begrenzt. Bitcoin Halving bedeutet, dass die Menge der Münzen, die per Algorithmen am Computer „geschürft“ werden kann, um die Hälfte reduziert wird. Dies war zuletzt im Mai 2020 der Fall und soll einer zu hohen Inflation der Währung entgegenwirken.
Die Aufmerksamkeit über soziale Medien wie Twitter sowie die Entscheidung der Bitcoin-Community für die Massnahme, waren die Hauptgründe dafür, dass der Bitcoin Kurs vor dem Halving bereits deutlich anzog und die Investoren so einen starken Gewinn verzeichnen konnten. Für Start-ups bedeutet das: Wann immer Gründer in den Bereichen Internet, Algorithmen, oder Online-Dienstleistungen unterwegs sind, wird der soziale Aspekt entscheidend für den Erfolg des neu gegründeten Unternehmens sein.
E-Commerce
Ebenfalls eine Wachstumsbranche: Der Online-Versandhandel. Dieser konnte 2019 seinen Umsatz um 8.4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern und gehört damit zu den wichtigsten Bereichen der Internet-Wirtschaft. Auch für Neugründungen ist hier (die passende Nische vorausgesetzt) ein Einsteig ohne Probleme möglich. Zu beachten sind jedoch auch hier die sozialen Interaktionen der Nutzer und Kunden. Online-Waren sind zwingend auf Mundpropaganda angewiesen, kleine Shops erreichen keine ordentlichen Wachstumsraten, ohne potenzielle Käufer gezielt über Plattformen wie Facebook, Twitter und mehr anzusprechen. Die Nutzung sozialer Interaktionen ist auch hier von enormer Wichtigkeit.
Implementierung
Implementieren können Gründer diese Möglichkeiten mithilfe von Social-Media-Managern, Prinzipien wie Search Engine Optimization (SEO) und durch die Nutzung von Network-Marketing-Prinzipien, um potenzielle Neukunden zu erreichen. So ist es bereits früh möglich, eigene Kanäle auf den sozialen Medien zu erstellen und diese professionell zu betreuen, Twitter-Hashtags gezielt für Aufmerksamkeit zu nutzen und mit anderen Gründern aus der Online-Industrie in Kontakt zu treten.
Fazit
Soziale Interaktionen, Social Media und Weiterempfehlungen sind für alle Start-ups im Online-Bereich von enormer Wichtigkeit. Kaum eine Neugründung kann die ersten Jahre am Markt überstehen, ohne professionell die Möglichkeiten zu nutzen, welche das Internet heutzutage bereitstellt. Darauf sollten Gründer achten – dann steigen auch die Chancen, mit der eigenen Firma erfolgreich zu werden.