Der Release rückt näher und eine Going-to-Market Strategie muss her. Marcus Kuhn verrät im Startup-Tagebuch seine Überlegungen zum Marketing.
von Marcus Kuhn, Gründer connex.io
Um Nezami, einen persischen Poeten zu zitieren: „Im Buch des Lebens hat jedes Blatt zwei Seiten.“ Das stimmt auch für connex.io. Technisch sind wir mittlerweile an einem Punkt angelangt wo wir uns nach draussen wagen können – das heisst aber auch, dass wir uns nun langsam an die Vermarktung unseres Produktes machen müssen.
Auch wenn wir das natürlich konstant im Hinterkopf hatten – mit dem bevorstehenden Release unserer Beta bekommt das Marketing eine neue Bedeutung und Dringlichkeit.
Uns ist der Zugang zu teuren Marktdaten und Werbemitteln leider versagt. Wie die meisten Startups versuchen wir das mit kreativer Arbeit und Eigenleistung zu kompensieren. Vieles kann bereits mit einem Computer und einem Internetzugang erreicht werden. In diesem Post wollen wir kurz skizzieren, wie wir bei der Erarbeitung unserer Going-to-Market Strategie vorgehen.
Als erstes versuchen wir herauszufinden, was genau der Nutzen ist, den wir unseren Kunden bieten. Auch wenn wir eine ungefähre Vorstellung im Kopf haben und einigermassen wissen, wo wir hin wollen: wir brauchen auch Feedback von Kunden. Zudem müssen wir unsere Position im Markt finden und definieren, was uns vom Rest unterscheidet. Kurz: Wir müssen unsere Identität finden, um Kunden zeigen zu können wer wir sind.
Nach der Suche nach der Value Proposition geht es in einem nächsten Schritt darum, Best Practices zu finden. Wie haben unsere Konkurrenten und andere Web-Startups ihr Produkt promotet? Wir untersuchen diese Praktiken auf ihre Kompatibilität zu connex.io und adoptieren sie, wo es Sinn macht. Grundsätzlich zielen aber alle Strategien auf dasselbe ab: Eine günstige Ausgangslage zu schaffen, damit zufriedene Kunden von sich aus ihren Kollegen von connex.io erzählen – Mundpropaganda, sei es per Twitter, Facebook oder persönlich.
Neben Best Practices gilt es auch, von den Fehlern anderer zu lernen. Dies ist unter anderem ein Grund, weshalb wir den Schutz der privaten Kontaktdaten, welche uns anvertraut werden, an die oberste Stelle setzen.
Hallo Marcus,
Dann könnte ja die XING Gruppe „Marketing for Startups“ was für euch sein. Befindet sich noch im Aufbau, aber die richtigen Leute sind schon an Board. Nutze dieses geballte Wissen :-)
https://www.xing.com/net/pri16ea57x/markteingforstartups/
Grüsse,
Alex
Hallo Marcus,
Ein weiterer schöner Artikel. Ich hoffe du gehst auf das Thema nach dem Release nochmal genauer ein (musst deine Tricks ja nicht schon vorher verraten, hehe).
Ansonsten bleibt zu sagen, dass eine solche „Selbstfindung“ auch für bestehende Projekt zum Teil sehr angebracht ist. Ich mache das selbst zur Zeit mit einem Projekt (sprachen-lernen-web.com), da ich festgestellt habe, dass ich nicht mehr weiter komme ohne Veränderungen.
@ Alex: Danke für den Tipp. Soeben der Gruppe beigetreten auch wenn ich nicht der aktivste Xingler bin.
@ Dani. Danke! Wir werden definitiv weiter über das Thema schreiben. Auf alle Fälle viel Erfolg mit deinem eigenen Projekt.
Ich freue mich auch auf die vielen Einsichten und würde Dir zustimmen wenn Du sagst dass connex.io bereits jetzt gutes Feedback verdient hat. Ich war wirklich überrascht zu sehen wie sauber ein Adressbuch auf einmal sein kann. Klar gibts noch ein paar Kinderkrankheiten, aber wenn ihr mit der bisherigen Geschwindigkeit weiterarbeitet, sollten die bald behoben sein.
Ein interessanter Beitrag und interessante Hinweise, danke. Es wird wohl allen jungen Unternehmen so gehen, die noch nicht über eine genügende Kapitaldcke verfügen. Aber ist es nicht so dass zunächst einmal ganz klar die Zielgruppe definiert werden muss und deren wirklichen Bedürfnisse erkannt werden müssen? Und genau hier scheint mir das Problem zu liegen. Aber dennoch…viel Glück und Erfolg bei der nächsten Phase.
Die Zielgruppe definiert sich m.E. in einer derartigen Applikation in der Testphase. Man zeigt sehr vielen verschiedenen Menschen seine Applikation, testet wer welchen Nutzwert daraus zieht und versucht dann gemeinsame Charakteristika dieser Menschen zu definieren (explorativ). Durch gezielte Promotion innerhalb der Menschen mit derartigen Charakteristika lassen sich dann die Erkenntnisse aus den Tests bestätigen (quantitativ). Die Zielgruppe definiert sich nach dem Nutzwerk der Applikation, diesen findet man in Tests (product-market fit).
Ich denke diese Vorgehensweise, die beispielsweise auch David Skok bei GigaOm ausführlicher beschrieben hat, ist für Internet-Startups typisch und sinnvoll.
Insofern stimmen Sie, anonym (lol), Marcus ja eigentlich zu, oder?
@anonym: Du hast durchaus recht das wir unsere Zielgruppe definieren mussten un das haben wir auch getan. Entschuldige, dass wir dies im Blogpost nicht entsprechend erwähnt haben. Wir haben diese Zielgruppe allerdings bewusst wage definiert und sind nun dabei mit Tests herauszufinden wer unser Produkt wirklich nutzt (und auch wie es genutzt wird). Wir suchen nach Product-Market Fit.
@Andi: Was ich eigentlich sagen hätte sollen :-) Danke!