Marcus Kuhn berichtet von seinen ersten Erfahrungen mit der Investorensuche am ICT Investor’s Day

Von Marcus Kuhn, Gründer connex.io

Marcus KuhnAls Startup kann man sich für verschiedene Finanzierungsstrategien entscheiden. Bei connex.io folgten wir bisher der Bootstrapping Strategie, was bedeutet, dass wir uns selbst finanzierten. Nun sind wir an einem Punkt angekommen wo es darum geht zu beschleunigen. Für connex.io ist Geschwindigkeit entscheidend, weshalb wir momentan die Möglichkeit eines ersten Investments abklären. Da kam uns der ICT Investor’s Day – der am 15. November 2010 zum ersten Mal durchgeführt wurde – natürlich äusserst gelegen. Das Format des Investor’s Day war neu für die Schweiz und stellte schon deshalb eine Herausforderung dar. Nach einer Anmeldephase wurden wir als eines der acht Startups gewählt welche am Investor’s Day pitchen durften.

Von den acht ausgewählten Startups würden am Ende aber nur vier ihre Idee vor den versammelten Investoren wirklich präsentieren können. Um diese vier Startups zu bestimmen fand zu Beginn der Veranstaltung ein Elevator Pitch Wettbewerb statt. Alle Startups hatten 90 Sekunden (ein richtig hohes Gebäude ;-) ) um sich kurz vorzustellen und die versammelten Investoren hatten dann die Möglichkeit für je vier Startups zu stimmen. Bei unserem Elevator Pitch war ich froh darum, kurz zuvor den venture training Kurs besucht zu haben, da ich dort einige wertvolle Tipps erhalten habe, welche ich dann auch umsetzte.

Reduce to the Max

Das Ziel des Elevator Pitches war es, das Interesse der Investoren zu wecken und nicht, unser gesamtes Unternehmen zu erklären. Ich fokussierte deshalb auf das Problem welches connex.io löst und den Kundenutzen unseres Produkts. Zudem interagierte ich mit dem Publikum, indem ich das gelöste Problem in eine Frage verpackte: „Wer von ihnen hat keine Probleme mit dem synchronisieren seiner verschiedenen Adressbücher?“

Dieser Wettbewerb zu Beginn der Veranstalltung erzeugte einen zusätzlichen Druck aber unser Pitch war gut genug und wir durften nochmals antreten, diesmal mit einer Präsentation von zehn Minuten. Hier stellte sich der vorausgegangene Wettbewerb dann als ein Vorteil heraus: Man stand nicht das erste mal vor dem Publikum sondern hatte sich bereits „kennen gelernt“. Dies half, die Sache etwas ruhiger anzugehen. Auch zehn Minuten sind nicht gerade viel für einne Präsentation doch definitiv genug. Auch hier muss man sich beschränken. Ich kann nur das Buch „The Art of the Start“ von Guy Kawasaki empfehlen. In diesem schreibt er ganz klar worauf es in einem Pitch ankommt und was er enthalten sollte.

Die Präsentation brachten wir ebenfalls mehr oder weniger erfolgreich hinter uns und wir egaben uns zum letzten – entscheidenden – Teil des Abends: Dem Apéro. Dort ergaben sich zahlreiche Einzelgespräche mit Interessierten und auch potentiellen Investoren. Auch wenn der ICT investor’s Day für uns nur der Anfang war, haben wir doch zahlreiche Erfahrungen gemacht und interessante Leute kennen gelernt – alles in allem ein guter Start. Nun geht es daran die geknüpften Kontakte zu nutzen und auch tatsächlich einen Investor zu finden.