TOP 100 Swiss Startup und venture leader Rqmicro hat einen Weg gefunden, um Krankheitserreger rasch zu identifizieren. Daniel Schaffhauser, Gründer und CTO, präsentierte kürzlich den Legionellen-Tester „Cellstream“.
Im 19. Jahrhundert hat Robert Koch die heute weit verbreitete Kulturplatten-Technik erfunden. Das Problem bei diesem Verfahren mit Nährböden und Wasserproben in Petrischalen liegt vor allem dabei, dass lange Wartezeiten und ungenaue Ergebnisse zustande kommen. Es kann zum Beispiel sein, dass im beobachteten Zeitraum trotz Infizierung gar keine Bakterienstämme entstehen.
Rqmicro hat sich diesem Problem gestellt und es geschafft, eine Methode zu entwickeln, die diesen ganzen Identifizierungsvorgang um ein Vielfaches beschleunigt. Der Legionellen-Tester „Cellstream“ schafft es, Wasserproben in nur einer Stunde auf Legionellen zu überprüfen. Ideenträger ist Hans-Anton Keserue, Mit-Gründer und CEO von Rqmicro.
Diese Methode hat enormes Potenzial, denn: „Die Methode markiert die Bakterien mit Antikörpern, an denen magnetische Nanopartikel hängen. Dadurch lassen sich die Erreger mit einem Magnetfeld aus der Probe herausziehen und mit einem Laser zählen“, sagt Schaffhauser. So will das Schlieremer Startup auch keine Zeit verlieren und arbeitet bereits daran, die Methode auch auf andere Krankheitserreger anwenden zu können.
Zu den potentiellen Kunden von Rqmicro zählen Krankenhäuser, Schulen, Wasserlabore, Kühlturmbetriebe, die Sanitärindustrie oder auch Kreuzfahrtschiffe. Von grösstem Interesse sind momentan die beiden Märkte China und Deutschland. Letzterer vor allem deshalb, weil die Trinkwasserverordnung jährliche Überprüfungen von Trinkwassererwärmern von mehr als 400 Litern vorschreibt. In China hingegen geht es darum, dass die Bevölkerung der Trinkwasserqualität nicht traut. Schnelltests wären hier also von grösstem Interesse. „Darum eröffnen wir bald ein Office in Shanghai, um dort möglichst früh Fuss zu fassen“, so Schaffhauser.
Schlieren gilt als Biotech-Hub und ist somit ein idealer Standort für das Startup. „Grundsätzlich ist es gut für uns, im Raum Zürich zu sein. Zürich ist international bekannt, hat eine gute Verkehrsanbindung und die Arbeitskräfte sind da. Schlieren ist deshalb ein sehr guter Kompromiss. Denn je näher man an Zürich kommt, desto enger und teurer wird es“, sagt Schaffhauser.
Quelle: az Limmattaler Zeitung