Frisches Geld für das Zürcher ETH-Spinoff Kooaba, das mit seiner visuellen Suchmaschine Google Konkurrenz macht.
Das Schweizer Startup und ETH-Spinoff Kooaba (Startwerk-Porträt) hat ein grösseres Investment erhalten. Das bis jetzt durch einen Investmentmix von Freunden, Familie, Business Angels und der ZKB getragene Unternehmen hat soeben eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Rund drei Millionen Franken sind laut Firmenblog von bestehenden und neuen Investoren eingebracht worden.
Das Geld soll primär in den Ausbau der Marketing- und Salesaktivitäten fliessen. Ausserdem bereitet Kooaba, dessen zehnköpfiges Team in Zürich arbeitet, einen Markteintritt in Nordamerika vor. Dass die Gründer momentan vor allem die USA im Blick haben, zeigt sich auch daran, dass die aktuellen Investment-News über Techcrunch gestreut wurden.
Als weiteren Fokus wollen die Gründer neue Partnerunternehmen an Bord holen, zusätzlich zu den bestehenden wie Wikitude, Layar und Metaio, die im Bereich Augmented Reality aktiv sind, sowie dem Online-Notizbuch Evernote.
Bilderkennung für Smartphones
Das Steckenpferd von Kooaba, das CEO Herbert Bay einmal als „Mediensuchmaschine“ charakterisiert hat, ist die visuelle Suche. Bisher konzentrierte man sich dabei stark auf mobile Apps, besonders als Schnittstelle zwischen Produkten und passenden Datenbanken.
Als erste konkrete Anwendung hatte 2009 Comparis die visuelle Suche in ihre Preisvergleichs-App für Smartphones integriert. Mit der iPhone-App Paperboy hatte Kooaba im April diesen Jahres eine weitere Anwendung der Technologie vorgestellt: Die Möglichkeit, Printinhalte bestimmter Publikationen per Schnappschuss online wiederfinden zu können, beispielsweise um sie weiter zu empfehlen. Aktuell noch in einer geschlossenen Betaphase ist ein Webapplikation, welche automatisches Tagging von Fotos und den dazugehörigen Alben erlauben wird. Als kostenpflichtes Plugin für etwa Flickr könnte Shooting Star zum Beispiel den Trevi-Brunnen in Rom auf einem Foto erkennen und es entsprechend beschriften, inklusive Ort.
Hauptkonkurrent ist Googles eigene visuelle Suche, die mit der Android-App Google Goggles vergleichbare Technologie nutzt und in den USA auch Preisvergleichsinformationen zur Verfügung stellt.