Wer ein Startup gründet, wird getrieben vom Feuer für sein Produkt – die Buchhaltung kann da rasch zur mühsamen Bürokratie werden. Die Avanova Treuhand GmbH ist ein Treuhandbüro aus Zürich, das sich um die Buchhaltung und Steuern seiner Kunden kümmert. Ausserdem berät das Büro auch Startups und gibt Kurse für Jungunternehmer. Wir haben uns mit Mitgründer Michael Brentari unterhalten.

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Herr Brentari, bevor wir uns über Avanova Treuhand unterhalten, stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor.
Meine Laufbahn begann ganz klassisch mit einer KV-Lehre und führte mich anschliessend in diverse Aufgaben im Bereich Buchhaltung bei Schweizer KMUs. So konnte ich mir die Buchhaltungskenntnisse von Grund auf direkt in der Praxis aneignen. Meine theoretischen Kenntnisse im Bereich Buchhaltung erlangte ich mit der Ausbildung zum diplomierten Buchhalter. Anschliessend durfte ich während 15 Jahren als CFO in der Werbebranche und in einem Ingenieurbüro tätig sein. Dabei wurde mein Tätigkeit nochmals viel breiter. Ich war neben den Finanzen u.a. für das HR, die Versicherungen und die IT verantwortlich. Um mir auch in diesen Bereichen eine vollen Rucksack an theoretischem Wissen anzueignen, absolvierte ich an der HSG ein Diplomlehrgang KMU Wirtschaft. Vor etwas mehr als zwei Jahren, wollte ich es dann wissen und gründete zusammen mit meinem Partner die Avanova Treuhand GmbH.

Was bietet Avonava an? Welches Problem lösen Sie? 
Die Avanova Treuhand GmbH ist in erster Linie ein klassisches Treuhandbüro. Wir kümmern uns um die Buchhaltung und Steuern unserer Kunden. Dabei liegt unser Fokus auch auf dem Controlling (Finanzcockpit) und der Finanzplanung (zum Beispiel Cashflow-Planung). Zusätzlich bieten wir auch die Möglichkeit die Kunden als part-time CFO zu unterstützen oder als VR zu verstärken Auch sind wir auf Grund des grossen Know-Hows meines Partners, Benedikt Schürch, Profis im Bereich von Finanzierungen von KMU.

Michael Brentari

Michael Brentari

Wie unterscheiden Sie sich gegenüber der Konkurrenz?
Der grosse Unterschied liegt im Werdegang der beiden Partner der Avanova Treuhand GmbH. Mit meiner Erfahrung von 15 Jahren als CFO, bringe ich neben einer soliden Buchhaltungserfahrung zusätzlich ein grosses Wissen aus den Bereichen Controlling und Reporting mit. Daneben habe ich auch viel Erfahrung im Aufbau und der Führung von Buchhaltungen und ganzen Service Center inkl. HR, IT und Versicherung. Benedikt Schürch war lange Jahre ein erfolgreicher Investmentbanker. Bis er sich vor 20 Jahren entschied Unternehmer zu werden. Er bringt langjährige Erfahrung als aktiver Teilhaber und VR von KMUs ein und ist gleichzeitig ein Profi in Finanzierungsfragen von Unternehmen.

Startups sind kein neues Thema für Sie. Wie nehmen Sie die Schweizer Szene wahr?
Wir begleiten aktuell mehrere Schweizer Startups, darunter auch einige die sich international einen Namen machen möchten. Die Schweizer Szene bewegt sich auf Augenhöhe mit der ausländischen Konkurrenz. Die Gründer von Schweizer Startups sind, genau wie die Kollegen aus dem Ausland, voller Herzblut und Enthusiasmus mit ihren Projekten unterwegs. Das ist ganz klar am Anfang, neben der guten Geschäftsidee, das Wichtigste.

Welche Vorteile haben Schweizer Startups gegenüber dem Ausland?
Ein Vorteil liegt in der guten Infrastruktur und den doch meistens einfachen und kooperativen Ämter. So kommt man ohne grossen Aufwand am Anfang schnell über die Hürden der Gründung und man kann sich auf die Abmachungen mit den Amtsstellen verlassen. Zudem gibt es viele Organisationen, an die sich die Startup wenden können. Da findet man professionelle Hilfe für fast alle Fragestellungen.

Mit welchen Startups haben Sie zusammengearbeitet?
Wir arbeiten zum Beispiel eng mit der ceekon AG zusammen. Die ceekon AG hat einen exklusiven Vertriebsvertrag für elektro betriebene Lastwagen. Die Technologie kommt aus Holland, da werden die Lastwagen auch umgerüstet. Bei diesem Startup sind wir fast von Anfang an mit dabei. Quasi vom ersten Finanzplan über Finanzierungsrunden bis zum operativem Geschäft.
Ein weiteres noch laufendes Projekt ist die Firma dinn.ee AG. Die Geschäftsidee ist einfach und bestechend. Die App der dinn.ee AG ist eine Empfehlungsplattform für Restaurants. Davon gibt es ja schon einige, aber bei diesem App bekomme ich nur Empfehlungen aus meiner Community. Damit erhöht sich die Qualität der Empfehlungen erheblich. Auf meine Freunde kann ich mich verlassen.

Was für Erfahrungen haben Sie dabei gesammelt?
Wichtig für alle an Startup-Projekten Beteiligten ist eine grosse Flexibilität, es kann sich fast alles von heute auf morgen wieder ändern. Zudem stehen die Firmen naturgemäss unter Kostendruck. Dies sollte auch allen Partnern immer bewusst sein.

Wie unterscheiden sich Jungunternehmer von „normalen“ Unternehmern?
Sie denken, zum Glück, noch nicht in starren Strukturen und Formen.

Sie arbeiten mit dem IFJ zusammen. Wie kam es zur Zusammenarbeit? 
Als wir vor etwas mehr als zwei Jahren unsere Firma gegründet habe, war ich auf der Suche nach einem professionellen Abacus-Partner. Zudem musste die Lösung für uns als Startup selbstverständlich auch preislich attraktiv sein. Da stellte sich das IFJ für uns als optimaler Partner heraus.

Benutzen Sie das AbaWeb vom IFJ? 
Bei einigen unserer Kunden setzten wir das AbaWeb vom IFJ ein. Diese Lösung ist optimal, wenn der Kunde einen Zugriff auf seine Buchhaltung wünscht. Der Kunde und der Treuhänder arbeiten jederzeit mit den gleichen aktuellen Daten. Der Austausch ist somit einfach und extrem speditiv. Zudem haben wir mit der Lösung vom IFJ die Datensicherheit jederzeit gewährleistet.

Im Herbst werden sie zwei Kurse geben, in denen Sie den Teilnehmenden das 1×1 der Buchhaltung zeigen werden. Was sind die grössten Fehler, die Jungunternehmen bei der Buchhaltung machen?
Buchhaltung ist ja bekanntlich eine einfache „Wissenschaft“. Es müssen alle Geschäftsfälle richtig mit Soll und Haben verbucht werden. Aber auch bei der Buchhaltung sollte man nicht auf eine sorgfältige Planung verzichten. Auch gibt es ein paar nicht zu unterschätzende Risiken, wie z.B. bei den Sozialversicherungen, den Steuern um nur ein paar zu nennen.

Was gilt es besonders zu beachten?
Die Wahl vom Buchhaltungssystem ist ein wichtiger Entscheid. So kenne ich Beispiele von Unternehmen, die auf unbekannte Software aus dem Internet gesetzt haben. Der Anbieter ging nach gut einem Jahr Konkurs und die Daten waren weg. Auch sollte man sich schon am Anfang überlegen, ob das Einrichten von Kostenstellen sinnvoll ist. Dies wäre der Fall, wenn wir verschiedene Produkte anbieten oder eine Partner-Rechnung benötigen. Eine gut geplante Buchhaltung liefert uns fast alle Daten auf Knopfdruck. Bei einer schlecht eingerichteten Buchhaltung, brauchen wir für die gleichen Informationen noch Auswertungen aus dem Excel.
Am Schluss noch den Hinweis auf die Liquiditätsplanung. Die wohl wichtigste Kennzahl bei Startups. Die meisten Firmen-Konkurse (ca. 2/3) entstehen nicht wegen fehlendem Gewinn, sondern wegen fehlendem Cash. Dieses Risiko kann mit einer guten Planung verringert werden.