Schwerpunkt Life Science: Am gestrigen Venture Case im Technopark Zürich hat die Jury zwei Life-Science-Startups prämiert, drei weitere aus diesem Bereich am Vortrag bei Venture Pitch.

Venture Kick: Life Science räumt ab

Ictus, vorgestellt von Kynan Eng, möchte die Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Beschwerden verbessern. Ictus will spezielle Videospiele herstellen, die für die Therapie von Schlaganfallopfern eingesetzt werden können. Die Therapieidee: Mit der Verfolgung virtueller Bewegungen auf einem Bildschirm werden für die Bewegung verantwortlich Hirnregionen stimuliert. Ein eigens entwickelter Handschuh übernimmt dabei die Rolle des Controllers und setzt die Arm- und Handmotorik des Patienten auf dem Bildschirm um. Ein Youtube-Video zeigt das Konzept und Ausschnitte aus einer Spielsequenz. Monetarisieren möchten die Gründer ihr Konzept, indem sie die Spielstationen als ganzes an Kliniken und individuelle Therapeuten vermarkten.

Carlo
Life Sciences zum zweiten: Auch das andere geförderte Jungunternehmen kommt aus Gesundheitssektor.

Carlo, Startup des in der Medizinaltechnik erfahrenen Unternehmers Alfred E. Bruno und seiner beiden Mitgründer Philipp Jürgens und Hans-Florian Zeilhofer hat vor, in der Knochenchirgie neue Wege zu gehen. Carlo ist ein Akronym für „Computer Assisted and Robot-Guided Laser Osteotome“ und, was ein wenig Science-Fiction-mässig anmutet, ein Roboterarm mit einem Präzisionslaser. Anwendungen des Geräts seien dabei in zahlreichen Bereichen denkbar und geplant, von der Zahnchirurgie bis hin zur Orthopädie. Vorteile gegenüber den bisherigen Systemen sind schnellere Heilungszeiten und verbesserte Präzision.

Am Tag vorher wurden ausserdem im Venture Pitch, der ersten Venture-Kick-Stufe mit Fördermitteln von je 10’000 Franken vier Geschäftsideen gekürt.

Präzoplan
Von Sascha Jaumann von der ETH stammt die Konzeption für eine neuartige Fräsmaschine mit „flächiger Führung für Höchstpräzisions- und Mikrobearbeitung“. Das Verfahren erlaubt eine höhere Genauigkeit und soll geringere Herstellungskosten als bisherige Lösungen haben.

Cellvision
Pauli Rämö, ebenfalls von der ETH Zürich, hat eine Technologie an der Schnittstelle von Informatik und Biotech vorgestellt. Die Idee von Cellvision ist es, mit computergestützter Bildanalyse die Wirkung von Medikamenten direkt in der Zelle zu beobachten. Algorithmen, die chemische Reaktion modellieren und zur Bildinterpretation dienen fliessen dabei zusammen, Resultat soll eine Analysesoftware sein.

Methimazol-Medikamente
Da in jüngster Zeit einige Medikamente zur Behandlungen hyperpigmentierter Läsionen aufgrund neuer Erkenntnisse aus dem Verkehr gezogen wurden, hat Kasraee Behrooz von der Uni Genf nach einem neuen Wirkstoff gesucht. Klinische Test deuten an, dass mit Methimazol-basierten Präparaten ein solcher Ersatz gefunden sein könnte. Diese möchte Kasraee Behrooz auf den Markt bringen.

Abionic
Eine neue diagnostische Methode für Allergene ist die Grundlage für das Startup von Nicolas Durand von der EPFL. Die Analyse, die auf CDs als Objektträger für Nanoflüssigkeiten beruht und modifizierte CD-Leser als Messinstrument einsetzt, verspricht schnell und kostengünstig zu sein. Für die frankophonen Leser hält Le Temps eine ausführliche Beschreibung der Technologie bereit.