Eine Maschine als Kollege oder doch eher als Konkurrent? Diese Frage lässt sich abschliessend schwer beantworten. Roboter können die Arbeitswelt von Mitarbeitern erleichtern und müssen dabei nicht zwangsläufig Arbeitslosigkeit befördern. Fakt ist jedoch, dass sich das Tätigkeitsfeld vieler Berufstätiger in den kommenden Jahren gravierend ändern wird.
Unzureichend auf den technologischen Wandel vorbereitet
Schon im Jahr 2025 soll die Hälfte aller Arbeitsstunden von Maschinen ausgeführt werden. Darauf wies schon 2018 eine Studie des Weltwirtschaftsforums hin. Die Vorteile sind unübersehbar. Schwere und gefährliche Arbeit wird aus dem Arbeitsalltag mehr und mehr verschwinden. Dies schützt die Gesundheit der Mitarbeiter und steigert gleichzeitig die Effizienz des Unternehmens. Die Untersuchung zeigt dabei erhebliche Konsequenzen für die Arbeitswelt. Die Anforderungen an den Job werden sich deutlich ändern, was hohe Voraussetzungen an die Ausbildung stellt. Schlecht qualifizierte Mitarbeiter könnten sonst das Nachsehen haben.
Trotzdem dürfen Roboter nicht als Konkurrenz oder gar soziale Grausamkeit gesehen werden. Die Wissenschaft sieht den Einsatz der Technik insgesamt positiv. Zwar fallen Jobs in der Industrie weg, aber es entstehen mehr neue. Entscheidend wird, dass Mitarbeiter befähigt werden, mit der technologischen Entwicklung schrittzuhalten. Dazu sind viele Unternehmen bereit, denn immerhin 73 Prozent der Befragten planen, ihre Mitarbeiter zu qualifizieren und weiterzubilden.
Der Kollege mit dem starken Arm
Ein Bereich der Industrieroboter sind die sogenannten Cobots, die Hand in Hand mit einem Arbeiter interagieren. Zum Einsatz kommen beispielsweise ein Roboterarm, die teilweise über eine sehr hohe Tragkraft verfügen. Auf diese Weise entlasten sie den Mitarbeiter enorm. Hinzu kommen eine hohe Wendigkeit und eine grosse Reichweite. Dabei sind die Roboter Multitalente, die sich leicht programmieren lassen. Dadurch sind sie im Unternehmen sehr flexibel einsetzbar. Die kollaborierenden Industrieroboter sind die perfekte Lösung, um eine sichere Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu ermöglichen. Durch die Ausstattung mit feiner Sensorik, erkennt der Roboter eine Kollision, stoppt sofort die Arbeit und vermeidet Arbeitsunfälle.
Nicht nur der Arbeitsalltag in der Fabrik ändert sich gravierend. Der vermehrte Einsatz von Robotern bietet auch jungen Start-ups gute Chancen. Dabei sind die Tätigkeitsfelder bei Weitem nicht auf den Herstellungs- und Logistikbereich beschränkt. Einsatzfelder finden sich überall, wo der Mensch an Grenzen stösst. Zu den Einsatzgebieten gehören Tätigkeiten, bei denen schwere Gegenstände gehoben werden müssen oder bei denen eine besonders präzise Arbeit erforderlich ist. Durch eine entsprechende Konstruktion können die Roboter an für Menschen schwer oder gar nicht zugänglichen Stellen eingesetzt werden.
Wenn Maschinen Leben retten
Ein schönes Beispiel ist der Gimball, eine Drohne, die für Rettungsarbeiten eingesetzt werden kann. Sie erreicht Orte, die anderen Einsatzgeräte und Menschen nicht zugänglich sind. Sich in der Nähe befindende Einsatzkräfte können ihre Arbeit gefahrlos fortsetzen. Der Bedarf für Roboter ist riesig. Sie sollen zukünftig die Arbeit von Bombenentschärfern sicherer machen und gefährliche Einsätze nach Chemieunfällen übernehmen. Sie könnten beim Bergen der Opfer nach einem Erdbeben zum Einsatz kommen oder Flutopfer retten.
Ziel der Forschung ist es, dass Rettungskräfte mit den technischen Helfern natürlich kommunizieren können. In Situationen, in denen es auf jede Sekunde ankommt, ist die schnelle mündliche Kommunikation ein entscheidender Vorteil. Hier gibt es für junge Start-ups viele Tätigkeitsfelder, die das Leben von morgen ein wenig sicherer machen.