Als Anlageberater können Sie selbstständig tätig sein. Oder Sie arbeiten freiberuflich beziehungsweise angestellt für eine bestimmte Firma. Welcher Berufsweg zeichnet sich wodurch aus? Welche Trümpfe haben Sie jeweils in der Hand und was ist die Kehrseite der jeweiligen Medaille? Hier finden Sie einen Überblick zur Arbeit als Finanzberater.
Freischaffender Finanzberater: Das macht den Job aus
Was den freischaffenden Finanzberater ausmacht, zeigt bereits die Berufsbezeichnung: In dieser Position arbeiten Sie frei, also unabhängig. Diese Freiheit hat Vorteile, aber auch Nachteile.
So können Sie als Selbstständiger mit mehreren Geschäftspartnern zusammenarbeiten und damit unterschiedliche Bedürfnisse Ihrer Kunden abdecken. Während Sie dem einen Interessenten beispielsweise ein Bankprodukt vermitteln, wie etwa ein Wertpapierdepot oder eine Hausfinanzierung, können Sie dem anderen einen Vertrag für eine Altersvorsorge bei einer Versicherung anbieten.
Frei sind Sie ebenfalls bei der Bestimmung Ihrer Zielgruppe an Kunden. Sie entscheiden zum Beispiel, ob Sie regional oder darüber hinaus tätig sein möchten.
Allerdings: Je nach Auswahl der Geschäftspartner fällt auch Ihre Provision unterschiedlich aus. Ihre Einnahmen können dadurch unter Umständen sehr stark schwanken. Stellen Sie Ihren Kunden kein Honorar für Ihre Beratung in Rechnung, sind die Provisionen zudem Ihr einziges Einkommen. Und als Freischaffender fehlt Ihnen die Rückendeckung eines Unternehmens, sollten Ihnen einmal Fehler unterlaufen. Sie sind allein dafür verantwortlich, welche Anlageprodukte Sie Ihren Kunden verkaufen.
Wenn Sie sich nicht auf den Aussendienst beschränken wollen, müssen Sie sich zudem selbst um ein Büro kümmern und dieses finanzieren. Je nach Geschäftsumfang brauchen Sie möglicherweise auch Mitarbeiter, die Sie unterstützen. Darüber hinaus sind für freischaffende Finanzberater diverse Formalitäten zu erfüllen. Das beginnt bei regelmässigen Berichten an die Aufsichtsbehörde FINMA und endet später bei der Steuerzahlung.
Mehr zur Arbeit eines freischaffenden Finanzberaters lesen Sie auch beim Schweizerischen Finanzberaterverband (SFBV).
Arbeiten als gebundener Finanzberater oder im Angestelltenverhältnis
Wenn Sie dagegen Kunden aus dem Angestelltenverhältnis beraten oder sich für eine feste freie Mitarbeit entscheiden, sind Sie organisatorisch Teil nur einer Firma. Banken, Versicherungen, aber auch Finanzdienstleister wie Swiss Life Select, bieten beispielsweise solche Stellen als Finanzberater an. Die Bindung an ein Unternehmen hat dabei ebenfalls Vor- wie auch Nachteile:
- Produkte, Dienstleistungen und Marketingmaterial sind bereits von der Firma vorgegeben. Sie können diesbezüglich also zwar nicht frei wählen, und Ihrem Kunden beispielsweise besser passende Produkte von der Konkurrenz anbieten. Dafür müssen Sie sich aber auch nichts selbst aufbauen oder organisieren.
- Die Zielgruppe an Kunden legt auch der Arbeitgeber fest, und wie viel die Kunden für die angebotenen Dienstleistungen bezahlen. Sie können davon in der Regel nur geringfügig abweichen und haben somit weniger Einfluss auf Ihren Umsatz.
- Im Angestelltenverhältnis haben Sie in der Regel einen festen Lohn. Dieser kann zwar auch aus einem relativ geringen Fixum plus Provisionen für geschlossene Verträge bestehen. Aber damit haben Sie zumindest ein gewisses Einkommen, sollte es in einem Monat mal nicht so gut laufen.
Sind Sie als Angestellter beschäftigt, haben Sie zudem die Sicherheit, dass Ihr Arbeitgeber in der Regel bei Fehlern haftet, jedenfalls solange Sie diese nicht fahrlässig herbeiführen.