Erste Ausgabe der Konferenz CE2 war ein voller Erfolg
Letzten Donnerstag fand in Langenthal die erste Ausgabe der Konferenz «CE2 – Circular Economic Entrepreneurs» statt. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Kreislaufwirtschaft als zukunftsfähiges Geschäftsmodell. CEOs von Schweizer KMU sprachen sich dafür aus, einen deutlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft in der Schweiz zu leisten. Mit über 350 Teilnehmenden war die erste Ausgabe ausverkauft.
Das Swiss Economic Forum, als Teil der NZZ Mediengruppe, lancierte heute in Langenthal die erste Ausgabe der Konferenz «CE2 – Circular Economic Entrepreneurs». Die Zukunft gehört der Kreislaufwirtschaft, denn sie respektiert limitierte Ressourcen und eröffnet neues Geschäftspotenzial. Wer darauf setzt, verbindet Profitabilität mit einer langfristigen Perspektive. Das Motto der Konferenz lautete deshalb: «Respekt». Über 350 Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie Vordenker, Technologie-Pioniere und Vertreter der Next Generation, die einen aktiven Beitrag für eine nachhaltige Sicherung unserer Lebensgrundlagen leisten wollen, diskutierten über die Chancen und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft. Im Fokus stand ein ehrlicher und pragmatischer Blick auf nachhaltige Geschäftsmodelle und die notwendigen Veränderungen in der Schweizer Wirtschaftslandschaft.
«Als Swiss Economic Forum wollen wir unsere Verantwortung wahrnehmen und mit CE2 unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Wirtschaft leisten», sagte Dominik Isler, CEO des Swiss Economic Forums, zur Eröffnung. Ziel der neuen Plattform ist es, dass die innovative Schweiz in wenigen Jahren international als eine der führenden Nationen im Bereich der Kreislaufwirtschaft wahrgenommen wird. Ken Webster, Senior Dozent an der University of Exeter Business School Centre for Circular Economy, gab in seiner Keynote eine Auslegeordnung zum Thema Kreislaufwirtschaft und orientierte zu wichtigen aktuellen Themen für KMU. Seiner Meinung nach «müssen wir unser Verhältnis zu Material fundamental ändern.» So dürften Rohstoffe nicht länger als Verbrauchsware angeschaut werden, aus welcher etwas produziert und schliesslich entsorgt werde.
«Für Firmen lohnt es sich finanziell, den Kreis beim Rohstoff- und Energieverbrauch möglichst klein zu halten. Ausserdem lassen sich durch diese neuen Geschäftsmodelle rare Fachkräfte für das Unternehmen begeistern», stellte der über Live-Stream aus Kopenhagen zugeschaltete Robert Metzke, Vizepräsident, Global Head of Sustainability Chief of Staff Innovation & Strategy, Philips, fest.
Josef Meyer, Key Account Director & Office Manager Austria and Switzerland Tetra Pak AG, sprach über die Herausforderungen der Verpackungsindustrie: «Wenn kein noemission möglich ist, dann zumindest low-emission». Vertreter von Schweizer KMU blickten ebenso pragmatisch wie ehrlich auf die Kreislaufwirtschaft. Im Gespräch äusserte Michael Girsberger, CEO Girsberger Holding AG, dass «wir aus eigenem Antrieb umstellen müssen, nicht nur weil wir denken, dass es im Markt gefragt sein wird.» Matthias Baumann, CEO Möbel Pfister AG, plädiert dafür, das Thema in einem globalen Kontext zu betrachten. Einfach nur Musterschüler zu sein, werde nicht zum Erfolg führen. Silvan Lämmle, CEO und Mitinhaber PANOLIN AG, ist der Ansicht, dass KMU in der Schweiz sehr viel für die Kreislaufwirtschaft täten, aber nur wenig darüber sprächen.
Stephan Feldhaus, Leiter Konzernkommunikation von Roche, beleuchtete das Konferenzthema aus dem Blickwinkel der Ethik und Selbstverantwortung. «Schlussendlich liegt es an der Grundhaltung jedes Einzelnen, ob ein Umdenken stattfinden kann.» In Deep Dive Sessions konnten die Teilnehmenden verschiedene Themen rund um die Kreislaufwirtschaft und verantwortungsvolles Unternehmertum vertiefen. Diese beschäftigten sich mit Materialkreisläufen in der Bauwirtschaft, Konsum- und Herstellerverantwortung, Kollaboration und der praktischen Umsetzung des nachhaltigen Wandels. Ausserdem präsentierten KMU und Start-ups aus dem Ausland ihre Ideen, Geschäftsmodelle und Lösungen. Die zweite Ausgabe der Konferenz wird am 17. September 2020 stattfinden.
Umweltpreis der Wirtschaft
An der Konferenz CE2 wurde der diesjährige Umweltpreis der Wirtschaft der Schweizerischen Umweltstiftung vergeben. Drei Finalisten durften ihre Lösungen dem Publikum präsentieren; der Gewinner des Umweltpreises der Wirtschaft ist die HeiQ Materials AG aus Schlieren (ZH), die sich auf umweltschonendes Polyesterfärben spezialisiert hat. Färbereien, die HeiQ Clean Tech nutzen, reduzieren ihre CO2-Emissionen um bis zu 35 Prozent und sparen Kosten für Energie und Wasser. Nebst einem Preisgeld von CHF 25’000 erhält der Preisträger unter anderem ein Komplettpaket für SHIFT Switzerland 2020. Der «Umweltpreis der Wirtschaft» will Unternehmergeist
und Umweltbewusstsein vereinen – und damit zukunftsorientierte Lösungen fördern.
Schweizweite Bewegung
Die Plattform CE² gehört zur Kerngruppe von «Circular Economy Switzerland», der schweizweiten Bewegung für Kreislaufwirtschaft. Das Kernteam von «Circular Economy Switzerland» besteht aus dem Swiss Economic Forum, ecos,Impact Hub, Stiftung Pusch, sanu durabilitias, Circular Hub und YODEL. Alle Projekte des Kernteams wirken unter dem Dach von «Circular Economy Switzerland» und werden von der MAVA Foundation und dem Förderfonds Engagement Migros unterstützt. Dieses Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, Kreislaufwirtschaft in der Schweiz in den nächsten Jahren einen grossen Schritt weiterzubringen. «Circular Economy Switzerland» versteht sich dabei als Koordinations- und Austauschplattform und ist offen für weitere Initiativen im Bereich der Kreislaufwirtschaft.