Ergonomie ist in aller Munde. Auch Start-Ups sind aufgefordert, für ihre Mitarbeiter die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen. Und das geht weit über die Gestaltung des direkten Bildschirmarbeitsplatzes hinaus, sondern hat Auswirkungen auf den gesamten Raum. Mit diesen effektiven Hacks rings um die ergonomische Büroeinrichtung fühlt sich garantiert jeder wohl.

Ergono-Was?
Was ist eigentlich diese Ergonomie, von der immer alle sprechen? Der griechische Ursprung des Wortes verweist darauf, dass es um die Regeln der Arbeit geht. Wie richtiges Arbeiten und die optimale Gestaltung des Arbeitsumfelds aussehen, ist im Arbeitsgesetz verankert.

Nicht der Mensch soll sich den Gegebenheiten der Arbeit beugen, sondern die Arbeit sich an den Menschen anpassen, sodass Produktivität und Gesundheit keinen Widerspruch darstellen und Wirtschaftlichkeit und Humanität gleichermassen im Fokus stehen.

Arbeitsplatzgestaltung
Der Mensch ist nicht geschaffen, bis zu 12 Stunden täglich in einer sitzenden Haltung zu verbringen. Damit Volkskrankheiten wie Kopfschmerzen, Rückenweh oder Kurzsichtigkeit vorgebeugt werden können, sind ein höhenverstellbarer Schreibtisch und ein individuell anpassbarer Bürosessel die Mindestvoraussetzung.

Wichtig ist es vor allem, Abwechslung in den Arbeitsalltag zu bringen und wechselnde Arbeitshaltungen einnehmen zu können. Idealerweise sind regelmässige Bildschirmpausen möglich. Wer beim Telefonieren oder für Besprechungen ein wenig herumgehen kann, tut seiner Gesundheit etwas Gutes.

Stehschreibtische ermöglichen es ebenfalls, den Kreislauf in Schwung zu bringen und Müdigkeit zu besiegen. Mitarbeiter, die regelmässig im Stehen arbeiten, klagen seltener über Rückenschmerzen und zudem wird häufig neue Kreativität freigesetzt, während man zuvor sprichwörtlich auf der Leitung stand bzw. sass.

Es geht ein Licht auf
Die Beleuchtung für Büroräume ist besonders wichtig. Ist das Licht zu schwach oder stören Reflektionen, schmerzen oft die Augen. Grosse Fenster sind ideal, da sie dafür sorgen, dass viel Tageslicht, das selbst den letzten Winkel des Grossraumbüros ausfüllt, in die Innenräume strömen kann.

Trotzdem kommt kein Büro ohne künstliche Lichtquellen aus. Nicht nur für die dunklen Wintermonate sind Decken- und Schreibtischleuchten wichtig, sondern auch dann, wenn die Sonne blenden würde und mittels Jalousien leider draussen gehalten werden muss.

Die Lichtfarbe für Leuchtmittel sollte sich möglichst zwischen neutralweiss und warmweiss auf dem Spektrum bewegen. Deckenbeleuchtung erhellt den gesamten Raum, wer zusätzlich viele Dokumente und Unterlagen genau studieren möchte, benötigt eine Schreibtischlampe am Platz. Ideal ist es, wenn diese in ihrer Helligkeit verstellbar ist.

Übrigens: Oft wird der Computerdisplay vergessen, wenn es um die Beleuchtung geht. Er sollte hell genug eingestellt sein, sodass ohne Anstrengung geschrieben und gelesen werden kann, ohne die Augen übermässig zu strapazieren.

Der wohltemperierte Büroraum
Im Normalfall sind im Büro zwei Typen von Menschen anzutreffen: Die, denen immer ein wenig zu kalt ist, und die, die beim ersten Sonnenstrahl davon sprechen, dass ihnen zu warm ist. Wäre die ideale Temperatur im Büro nichts weiter als Geschmackssache, würde die Entscheidung wohl einige Konflikte heraufbeschwören.

Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen sind arbeitsrechtlich Mindesttemperaturen festgelegt. Bei sitzenden Tätigkeiten, die wenig Bewegung erfordern, liegt der Richtwert bei mindestens 20 Grad. Zwischen 21 – 23 Grad ist fokussiertes Arbeiten bestens möglich. Ist es zu warm, nimmt die Konzentrationsfähigkeit hingegen Stück für Stück ab.

Auch die Raumfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle. Sie sollte idealerweise bei 40-60 % liegen. In Büroräumen ist sie allerdings deutlich zu niedrig, Grund dafür sind Heizungen und elektrische Geräte, die auf Hochtouren laufen. Wasserschälchen auf der Heizung oder Raumluftbefeuchter können Abhilfe schaffen.

Im Winter sollte regelmässig einige Minuten lang gelüftet werden. Ein gekipptes Fenster sorgt nicht dafür, dass die verbrauchte Luft den Raum verlässt und neuer Sauerstoff ins Innere strömt. Stattdessen dringt die Kälte in das Zimmer und trocknet die Raumluft zusätzlich aus.

Eine hochwertige Infrarotheizung stellt heutzutage eine ideale Lösung für wohlige Wärme, ohne unangenehm trockene Luft, die im Hals kratzt, dar. Die angenehme Sofortwärme wärmt von Innen heraus, sodass kalte Hände der Vergangenheit angehören. Dabei ist die Funktionsweise dieser Heizpaneele äusserst effektiv, wodurch sie auch immer mehr an Ansehen gewinnen. Zudem halten sie die Raumtemperatur konstant und können sogar als individuelle Lösung in Betracht gezogen werden: Schliesslich gibt es sogar Modelle, die als Fussheizungen eingesetzt werden können.

Mucksmäuschenstille Arbeitsplatzatmosphäre
Wer kennt das nicht: Zwei Kollegen unterhalten sich mit leiser Stimme, auf der Strasse vor dem Fenster fährt ein Krankenwagen mit Sirene vorbei und schon ist es vorbei mit der Konzentration.  Zu einer ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes gehört auch eine ruhige und entspannte Grundatmosphäre, in der störungsfrei gearbeitet werden kann.

Elektrische Geräte wie Drucker oder Kopierer sorgen für einen Geräuschpegel, der häufig unterschätzt wird. Am besten werden entweder besonders leise Geräte für den Bürobedarf gewählt oder aber Kopierer und Co. werden in einen separaten Raum ausgelagert.

Das gilt auch für Besprechungen oder Telefonate: Beinahe unbewusst werden Gespräche selbst in Zimmerlautstärke mitgehört. Gibt es einen eigenen Besprechungsraum, in dem auch Skype-Anrufe entgegengenommen werden können, sind andere weniger von der Störung betroffen.

Was Ergonomie bringt
Ergonomie in der Arbeitsplatzgestaltung verändert das Arbeitsumfeld zum Besseren. Wer in angenehmer Atmosphäre arbeiten kann, arbeitet lieber und oft sogar mit einem Lächeln auf den Lippen. Und wer gern arbeitet, erbringt mehr Leistung als dann, wenn äussere Störfaktoren immer wieder ablenken. All dies wirkt sich also auf die Produktivität und Wirtschaftlichkeit von jungen und etablierten Unternehmen gleichermassen aus – und hat zudem einen positiven Effekt auf das gesamte Betriebsklima.