Nicht nur bei Politikern ist die Schwarzarbeit bei der Anstellung von Reinigungskräften, Nannies und Seniorenbetreuern weit verbreitet.
2015 schätzte der Linzer Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider die gesamte Schwarzarbeit in der Schweiz auf 6.5 Prozent der Wirtschaftsleistung. Der Anteil der Schwarzarbeit im Privathaushalt macht nur einen Bruchteil davon aus. Trotzdem sind die Ausfälle bei den Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern gerade im Kontext von Sparrunden beachtlich.
Laut einer Untersuchung des Schweizerischen Haushalt Panel (SHP) von 2007, hatten 310’000 Haushalte in der Schweiz eine Haushaltshilfe beschäftigt. Seither nahm die Anzahl Haushalte mit Haushaltshilfen zu, so dass heute von über 400’000 Haushalten ausgegangen werden kann.Aufgrund der verfügbaren Daten über die Nutzung des vereinfachten Abrechnungsverfahrens für Hausdienstarbeitgebende (Bundesgesetz gegen die Schwarzarbeit) schätzt quitt.ch, dass ungefähr 200’000 bis 250’000 der Haushalte Haushaltshilfen direkt beschäftigen, legal als auch schwarz. Die restlichen beziehen Leistungen von externen Agenturen
Bei quitt.ch sind rund 82% der gesamten Anstellungen Arbeitsverhältnisse mit Reinigungsangestellten oder Babysittern im Stundenlohn. Durchschnittlich verdienen diese Haushaltshilfen rund 2’400 Franken brutto pro Jahr (N 2674). Bei den übrigen Anstellungsverhältnissen handelt es sich um Anstellungen von Nannies oder Seniorenbetreuern mit grösseren Pensen. Der durchschnittliche Jahresbruttolohn bei Anstellungen von Betreuungspersonen liegt bei 45’000 Franken (N 296)
Werden die obengenannten Annahmen und die durchschnittlichen Jahresbruttolöhne auf die genannten 200’000 bis 250’000 Haushalte mit privaten Angestellten angewendet, ergibt dies eine erwirtschaftete Jahresbruttolohnsumme zwischen 2,1 und 2,6 Milliarden Franken in privaten Haushalten.
In der Vergangenheit haben verschiedenste Branchenkenner Schätzungen zum Anteil der Schwarzarbeit in privaten Haushalten gegeben. Eine Studie aus dem Jahr 2010 schätzt, dass rund dreiviertel aller beschäftigten Reinigungsangestellten in Privathaushalten illegal beschäftigt ist. Eine in 2017 in der Zeit publizierten Studie für Deutschland, hat den Anteil der Schwarzarbeit im Privathaushalt ebenfalls auf 75% geschätzt.Dank den Bemühungen des Bundes und der kantonalen Behörden der letzten 10 Jahre, schätzt quitt.ch diesen Wert heute bei 40-60%. Die verlorenen Sozialversicherungsbeiträge und Steuern aufgrund der unangemeldeten Anstellungen in privaten Haushalten belaufen sich entsprechend zwischen 170,5 und 319,7 Millionen Franken*.
*Bei angewendetem Richtwert von 15% Sozialversicherungsleistungen und 5% Steuern auf die jährlich erwirtschafte Bruttolohnsumme in privaten Haushalten.
Quelle: Medienmitteilung auf business24
Man hat untersucht, daß Schwarzarbeit in der Regel zum Tragen kommt, wenn Bürokratie zu groß ist (z. B. für das Anstellen einer Putzfrau) und die anderen Belastungen, die Nerven und Zeit zwar nicht rauben aber Geld zu hoch sind (Gebühren, Steuern usw. usf.)
Natürlich gibt es immer ein paar Leute, die sich nicht an Regeln halten, aber der obige Zusammenhang ist belegt.