Unter der Ergonomie wird grundsätzlich die Wissenschaft der Optimierung menschlicher Arbeitsbedingungen im Sinne der Leistungsfähigkeit verstanden. Hierbei spielen technische, medizinische sowie psychologische und ökologische Erkenntnisse eine Rolle. Als wesentlicher Eckpfeiler betrieblichen Gesundheitsschutzes und letztlich menschlicher Arbeitsleistung umfasst Ergonomie mehr als eine bestimmte Position von Schreibtisch und Bildschirm. Es besteht eine Pflicht für Arbeitgeber, Beschäftigten einen gesunden Arbeitsplatz zu bieten. Zu den rechtlichen Grundlagen gehören § 618 BGB und §§3 und 4 ArbSchG.

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Ergonomisch sinnvolle Einrichtung von Büroarbeitsplätzen
Die wesentlichen Anforderungen eines ergonomisch korrekt eingerichteten Arbeitsplatzes sind schon mit simplen Maßnahmen zu erfüllen. Ein wichtiges Merkmal stellt der bei sitzender Tätigkeit besonders relevante Bürostuhl dar. Dieser ist ergonomisch, wenn er die Wirbelsäule stützt und wechselnde Arbeitshaltungen ermöglicht. Hierbei empfehlen Krankenkassen eine Sitzfläche in Höhe der Kniekehle, während die Füße gerade auf dem Boden stehen. Eine geeignete Sitztiefe liegt vor, wenn bei Kontakt zur Rückenlehne zwischen Vorderkante der Sitzfläche und Kniekehle etwa eine Handbreit Platz bleibt. Die Armlehne soll ein Aufliegen der Ellenbogen ohne Rückenkrümmung ermöglichen.

ergonomie2Bei der ergonomisch korrekten Anordnung des Tisches ist darauf zu achten, die Arbeitshöhe an der Position der Ellenbogen auszurichten, gegebenenfalls auch geringfügig darunter. Optimal ist bei sitzender Tätigkeit eine Handbreit Abstand zwischen Tischunterseite und Oberschenkeln. Ein oft unterschätzter Punkt ist die Bewegungsfreiheit. Starres Sitzen ohne großen Spielraum belastet Skelett und Muskulatur, weswegen der Raum genug Platz bieten sollte. Insbesondere die Beinfreiheit ist wichtig und sollte nicht etwa durch Kabel oder Container unter dem Tisch behindert werden.

Weitere Eckpfeiler ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung umfassen:

  • Raumklima: die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Großblättrige Pflanzen empfehlen sich als nachhaltige Lösung
  • Bildschirmabstand: bei 17-Zoll-Bildschirmen beträgt ein optimaler Abstand zum menschlichen Auge 60 cm
  • Lärmschutz: störende Schallquellen stellen die größte Beeinträchtigung der Konzentration dar

ergonomieProbleme und Folgen mangelnder Ergonomie
Ergonomie dient heute im Wesentlichen der Vermeidung gesundheitlicher Schäden. Da eine Vielzahl von Arbeitnehmern unter ergonomisch bedenklichen Bedingungen arbeitet, sind viele Krankschreibungen auf dessen Folgen zurückzuführen. Zahlen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) zufolge hängen etwa 25 Prozent der Arbeitsausfälle mit Schädigungen des Muskel-Skelett-Systems zusammen. In Verwaltungsberufen leiden demnach fast 35 Prozent der Beschäftigten unter Kreuzschmerzen und 50 Prozent unter Nackenschmerzen. Dies ist vermeidbar, wie aus einer Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation hervorgeht. Gemäß dieser Studie entgehen Unternehmen über 35 Prozent der möglichen Arbeitsleistung im Büro aufgrund ergonomisch falscher Büroeinrichtungen.