Das Starten eines Unternehmens ist ein Vollzeitjob. Das muss nicht sein. Laut Experten kann die Gründung eines Geschäfts in Teilzeit in bestimmten Fällen die richtige und bessere Lösung sein.
Eine zündende Geschäftsidee bildet sich oft dann, während man anderweitig beschäftigt ist, zum Beispiel unter der legendären Dusche. So wälzt manch einer eine Geschäftsidee mit sich und wartet auf den richtigen Zeitpunkt, um diese umzusetzen. Aber schon John Lennon sang in „Beautiful Boy“ vom Dilemma: „Life is what happens while you busy doing other plans“. Die Idee kann den Weg aus der Dusche in die Praxis schaffen, wenn man sie nebenher weiterentwickelt.
Verschiedene Motive für 4-Stunden-Gründer
Man kann seine Träume leben, ohne zu kündigen, und sich als 4-Stunden-Gründer langsam ein eigenes Standbein aufbauen. Teilzeit-Gründung kann die richtige Lösung sein für einen Angestellten, der neben der Arbeit etwas anderes unternehmerisch aufbauen möchte. Eine solcher Start eignet sich u.a. auch für motivierte Lehrabgänger, Senioren oder Mütter, die in Teilzeit wieder arbeiten wollen.
Es gibt viele Gründe, zunächst nur in Teilzeit ein eigenes Unternehmen hochzuziehen:
- Zeitliche und örtliche Flexibilität z.B. als studentischer Unternehmer in der vorlesungsfreien Phase oder mit einem Heimarbeitsplatz mit einem kleinen Kind
- Selbstverwirklichung und Freiheit bzgl. einer Vision
- Sicherheit mit einem zweiten beruflichen Standbein insb. in Zeiten eines schwierigen Arbeitsmarktes
- Geringeres Risiko im Testlauf und mit geringen Investitionen
- Mögliches Nebeneinkommen
Geschäftskonzept mit externen Tools, sogenannten Komponenten
Beim kleinen Anfang, sich in Teilzeit selbständig zu machen, lohnt es, ein Geschäftskonzept zu entwickeln, das ausgelagerte Tools oder Dienste nutzt. Sie entscheiden, welche Teilleistungen Sie als Unternehmer selber anbieten und welche Sie an professionelle Partner vergeben wollen. Wer sich im Alltagsgeschäft nicht mit Produktion, Buchhaltung, Rechnungswesen oder mit dem Versand aufreiben lassen will, lagert diese Elemente also besser aus und nutzt externe Tools oder Dienste. Mit solchen ausgelagerten Diensten oder sogenannten Komponenten bleibt der selbst geleitete Kern einfach und somit leicht steuerbar.
Genau dieses Prinzip verfolgt RatioDrink. Das Unternehmen liefert 3-Liter-Kartons reines Fruchtsaftkonzentrat, das sich der Verbraucher selber mit Wasser zu Fruchtsaft verdünnt. Dabei nutzt das Unternehmen Komponenten und lagert so einzelne Schritte des Produktionsprozesses aus. Sie kaufen Äpfel vom Obstbauern und lassen diese anderswo pressen. Das gepresste Apfelsaftkonzentrat wird von einem Dienstleister in kleine Mengen abgefüllt und verpackt. Die Bestellung des Kunden wird von einem weiteren Dienstleister entgegengenommen, der auch Rechnung stellt. Ein weiterer Betrieb sorgt für den Versand an den Kunden im Namen des Auftraggebers. Alle ziehen sie am selben Strick für eine Sache.
Nutzung von Tools verringert Risiko und erhöht Flexibilität
Die Vorteile einer Gründung mit Hilfe von Tools, sprich Komponenten, liegen auf der Hand. Gründungsrisiken werden erheblich gemindert, weil auf etablierte und routinierte Einheiten zurückgegriffen wird, die schnell und qualitativ hochwertig arbeiten. Der Gründer kann früher auf dem Markt auftreten und nützliche Rückmeldungen vom Kunden erhalten. Die Flexibilität erhöht sich, indem Serverkapazität beispielsweise je nach Bedarf gemietet statt teuer selbst gekauft wird. Der geringere Investitionsaufwand reduziert den Druck nach externer Finanzierung, die Eigenfinanzierung in kleinen Schritten bringt finanzielle Unabhängigkeit. Teilzeit-Gründer bestimmen zudem selber Terminplan und das Arbeitstempo. Sie können das Projekt sogar unabhängig von Ort und Zeit Schritt für Schritt weiterentwickeln.
Die gute Nachricht zuletzt: Die Anzahl der ausgelagerten Tools oder Dienste, wächst rasant, insbesondere beim Software-Angebot. Und der Zugang zu Komponenten wird erleichtert durch Online-Portale sowie strukturierte Übersichten und Kriterien, die passenden Komponenten auszuwählen.
Lebe Deine Idee. – Mach den nächsten Schritt.
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