Wer ein Unternehmen lanciert, wird mit allerlei Herausforderungen konfrontiert. Eine Vielzahl davon ist nicht unbedingt mit dem Aufbau verbunden. Doch, gerade bei einem jungen Unternehmen sollte es primär um Lösungen für Kundenbedürfnisse und erste Verkäufe gehen.
In diesem Artikel zeige ich hilfreiche Instrumente, welche auch Ihnen als Unternehmer helfen können. Denn, es ist wichtig den Fokus in der Gründungsphase, aber auch darüber hinaus, zu behalten. Auch wenn es einfach klingt, so scheint es oftmals schwieriger als erwartet. Der Weg zum nachhaltigen Erfolg heisst, dass es sinnvoller ist, am Unternehmen selbst zu arbeiten, statt nur als Teil des Unternehmens zu funktionieren. Gerade, wenn es darum geht, seine eigenen Ideen zu verwirklichen. Und dafür vorgesehene Hilfsmittel bleiben immer nur das Hilfsmittel. Der echte Nutzen kommt natürlich vom Gebrauch.
Der Plan
Ein Plan hilft nicht nur die Ziele schriftlich und verbindlich zu gestalten, sondern kann auch eine Richtung vorgeben. Dies war jüngst die Grundlage für zwei verschiedene Ansätze, die gleichzeitig eine erfolgreiche Crowdfunding Kampagne abgeschlossen haben. Der eine Unternehmer war der bekannte Podcaster John Lee Dumas mit dem Freedom Journal und das andere Projekt hiess Self Journal. Beide Projekte hatten gemeinsam, dass es um ein Hilfsmittel ging, welches, während eines Produkt-oder-Businessentwicklungsprozesses, hilft den Fokus zu behalten.
Zwei Ansätze, die für die Strukturierung des Alltags und Effizienz überaus hilfreich sein können. Sicherlich zwei interessante Projekte, jedoch verlieren sie den Blick fürs Detail. Denn, was ist mit all den anderen Dingen, die gemacht werden müssen? Denn Dingen wegen deren man nicht Entrepreneur geworden ist? Nun, mittlerweile gibt es auch hier Hilfsmittel, jedoch sind diese virtueller Natur.
Hilfe aus dem Netz
Wenn wir von Hilfsmitteln aus dem Netz sprechen, dann ist nicht die Rede von Robotern. Wenn auch die Automatisierung von Prozessen und Aufgaben sehr hilfreich sein kann, geht es mir hier vielmehr um virtuelle Assistenten. Es geht beispielsweise um Freelancer, welche bestimmte Fähigkeiten haben, die einem selber fehlen oder die in diesen Tätigkeiten viel Effizienter und erfahrener sind.
Klingt nach Luxus und nach teuer – ist es aber nicht. Vielmehr können virtuelle Assistenten einem die Freiräume verschaffen, die man braucht, um am Unternehmen zu arbeiten und nicht in der Bürokratie und Administration zu versinken. Konkret heisst dies, dass virtuelle Assistenten, je nach Zeitzone, über Nacht die Slides für das Verkaufsgespräch am nächsten Morgen redigieren und optimieren können, dafür können Sie bei Zeiten ins Bett und sind beim Termin ausgeschlafen. Ein taktischer Vorteil, gerade wenn es drauf ankommt, wie beispielsweise in Gesprächen mit Investoren oder Kunden.
Training als Investition
Weiter können solche Assistenten aus dem Netz aber auch zahlreiche Tätigkeiten, Routinetätigkeiten oder spezielle Aufgaben übernehmen, bei deren die Zeit bisher gefehlt hat. Natürlich bedarf es hier eines Trainings. Um eine Routinetätigkeit von 10 Minuten zu übernehmen, braucht es vielleicht einmal 30 Minuten Training, in der Form eines ausführlichen Screenrecordings und eines Skripts. Was nach Verschwendung der eigenen Ressourcen klingt, ist jedoch viel mehr eine Investition. Denn, wenn diese Routinetätigkeit einem jeden Tag 10 Minuten kostet, sind dies 33 Stunden im Jahr, was in gewissen Ländern eine ganze Arbeitswoche ist. Dazu zählen natürlich keine Startups.
Kann man aber auf das Jahr gerechnet 3-4 Wochen sparen, um diese ins Unternehmen zu stecken, wie Gespräche mit Kunden oder die Entwicklung von Lösungen, kann das den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.
Dabei ist die Zeitersparnis nur ein positiver Nebeneffekt. Zusätzlich wird auch die Professionalität verbessert, in dem die Fehleranfälligkeit reduziert wird. Gerade bei Leuten, welche dazu neigen bis zur Selbstaufopferung etwas zu optimieren, kann eine virtuelle Assistenz eine gute Stütze sein. Diese ist flexibel verfügbar und setzt einen Unternehmer auch gewissem Druck aus, nun mal aus der Garage herauszukommen und das Produkt zu verkaufen.
Aber…
Es gibt viele Vorbehalte gegenüber der Zusammenarbeit mit virtuellen Assistenten und die meisten sind vorbehaltlos falsch. So haben viele Unternehmer die Angst, dass deren Idee gestohlen wird oder, dass Sie in irgendeiner anderen Art hintergangen werden. Nun, hier gilt es zu sagen, dass eine Zusammenarbeit mit anderen Leuten immer ein Risiko darstellt. Man muss dieses Risiko jedoch eingehen, um voranzukommen und sich die Fähigkeiten ins Team holen, die man selber nicht hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Person neben an oder in Kroatien sitzt. Viel mehr ist es so, dass Freelancer für sich erkannt haben, wo Ihre Stärken sind und diese bewusst auf einem internationalen „Markt der Talente“ anbieten. Diese Fähigkeiten müssen nicht zwingend dieselben sein, die Sie haben, und es fehlt ihnen einfach die Basis Ihre Idee zu stehlen oder umzusetzen.
Was sind also die Optionen, eine Festanstellung eines Mitarbeiters – aber mit dem Gehalt alleine ist es nicht getan, denn er braucht auch einen Arbeitsplatz. Selber machen? Kann für eine Zeit sinnvoll sein, aber auf kurz oder lang verliert man den Fokus. Eine virtuelle Arbeitskraft kann daher genau hier helfen. Besser heute als morgen.
Der Autor
Charly Suter ist am Institut for Entrepreneurship & Small and Medium Entreprises der Hochschule Freiburg als Experte und Mentor tätig. Ausserdem betreut er an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur Studenten im Masterlehrgang. Jüngst hat er sein drittes Buch «Effizienter Arbeiten» veröffentlicht und schreibt als Kontributor für die Bilanz und die Huffington Post. Nach verschiedenen Funktionen bei Schweizer Banken ist er im strategischen Marketing bei PostFinance unter anderem für die Marketingplanung im Bereich Geschäftskunden zuständig.
Er hat ein Buch zum Thema «Effizienter Arbeiten – Wie man mehr erreicht mit virtuellen Assistenten» veröffentlicht. Dieses E-Book ist im Buchhandel oder via Shadow Mountains erhältlich. In seinem Blog stellt er zudem laufend Tools, Hilfsmittel oder Tips zur Verfügung, die beschreiben, wie die Arbeit auch über Distanz effizienter gestaltet werden kann.
Gastbeitrag von Charly Suter: Sind virtuelle Arbeitskräfte die Zukunft? - E-COMMERCE-NEWS.NET
Das ist ein sehr interessanter Hinweis, dass viele Unternehmen Angst davor haben, Freelancer einzustellen. Das ist vielleicht nicht immer unbegruendet, aber man auch zu grosse Risiken vermeiden, wenn manVertraege mit Freelancern aufsetzt oder auch z.B. ueber das Nutzen von transparenten Webseiten, wie etwa Freelance-Market nach Freiberuflern sucht: http://www.freelance-market.de/
Guten Abend Marina,
wie im echten Leben, wenn man es mit Menschen zutun hat besteht das Risiko das man enttäuscht wird. Es gibt solche negativen Erlebnisse in der virtuellen Welt genau so in der realen Welt. Deswegen den Kopf in den Sand zu stecken und alles alleine zu Versuchen, evtl. gar mit kaum Erfahrungen in gewissen Gebieten, dass kann es aber nicht sein.
Viele Portale bieten entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Zum einen Bewertungen, dann aber auch Escrow-Zahlungen, Meilensteine, berechnete Empfehlungen auf Grund der geleisteten Arbeit oder was ich ganz toll finde Screenshots während der eingeloggten Arbeitszeit. Sind Zahlungen zudem über Kreditkarte oder PayPal gemacht, kann ich diese auch wieder zurückziehen oder stoppen. Desweitern sollte die Authenthizität einer Person auch mittels Social Media und Internet verifziert werden und last but not least, empfehle ich immer Testaufgaben zu vereinbaren. Nach meinen Erfahrungen trennt sich hier die Spreu vom Weizen.
Aber wie bei jeder Anstellung, man muss Vertrauen geben, investieren und punktuell kontrollieren. Dies bestätigt dann hoffentlich den Vertrauensvorschuss. Gruss Charly
Das sind natürlich gute Möglichkeiten, um die Freelancer auf Authentizität zu überprüfen.
Andererseits ist man natürlich auch als Freiberufler selbst nie davor sicher, dass ein Auftraggeber nicht mehr zahlt. In diesem Fall kann ein solcher Vertrag dann sozusagen beiden Seiten helfen, um mehr Vertrauen zu schaffen. Aber ganz risikofrei ist die Branche natürlich nicht, das sollte, denke ich, sowohl Unternehmen als auch Freelancern klar sein.