Der Business Software Anbieter ABACUS ist führend in der Schweiz: Seit drei Jahrzehnten bedient das Unternehmen über 41 000 Kunden mit ihren Dienstleistungen. Am Spezial-Startimpuls-Event des Institut für Jungunternehmen IFJ erzählt Mitgründer Claudio Hintermann, wie sich ABACUS dem technologischen Wandel stellt und man sein eigenes Unternehmen für die mobile Welt fit machen kann.
Im Interview mit Startwerk erläutert ABACUS-Mitgründer Claudio Hintermann, wie Jungunternehmer erfolgreich wirtschaften können und welchen Herausforderungen sich die digitalisierte Gesellschaft stellen muss. Einige Aussagen im Interview wird Claudio Hintermann auch am Spezialanlass von Startimpuls am 10. Dezember bei ABACUS in St.Gallen aufgreifen
ABACUS ist zwar kein Startup, hat aber auch als solches angefangen? Was sind Ihre Erfahrungen aus dieser Zeit?
Es hat viel Spass gemacht und es war auch die Motivation dahinter. Es ging nie wirklich um Geld, sondern versuchen etwas zu tun, das irgendwie „cool“ war.
Welches sind Ihre Tipps an Jungunternehmer?
Versucht das richtige Team zu finden und Spass zu haben . Ob es funktioniert hat mit Glück zu tun – aber wichtig ist trotzdem Freude daran zu haben.
Was ist zu Beginn von ABACUS gut gelaufen, was nicht?
Am Anfang lief nicht wirklich viel gut. Meine Verkaufsprognosen waren viel zu optimistisch. Aber da wir kaum Geld brauchten haben wir mit viel Glück überlebt.
Wie verhilft ABACUS Startups zum Erfolg?
Wir arbeiten dafür mit dem Institut für Jungunternehmen zusammen und stellen Startups Programme und Software zur Verfügung – wie etwa das IFJ AbaWeb, das eine einfache Buchhaltung für Startups ermöglicht.
Welche Kunden hat ABACUS heute?
Über 41 000 Schweizer KMU haben sich seit 1985 für den Einsatz der ABACUS Software in der einen oder anderen Variante entschieden. Allein in der Cloud können wir nach gut sieben Jahren 7000 Benutzer zählen. Ein toller Erfolg!
Kürzlich war im Tages-Anzeiger zu lesen, dass ihr relativ erfolgreich in Deutschland unterwegs seid. Wie kam es dazu?
Das war reine Glücksache. Da haben sich ein paar Leute aus Deutschland gemeldet, die interessiert waren. Uns gefiel ihre Motivation und wir haben investiert.
In Ihrem Vortrag bei Startimpuls soll es auch um die Mobilität von Arbeitnehmenden gehen. Wie beeinflusst unsere steigende Mobilität das Arbeitsleben?
Wir wollen immer mehr Informationen mobil abrufen und erfassen. Das verändert die Geschäftsprozesse und damit auch die entsprechende Software dahinter.
Durch technologische Fortschritte werden künftig viele Jobs durch Maschinen und Computer übernommen. Wie beeinflusst diese Entwicklung den Arbeitsmarkt und unsere Gesellschaft?
Da bin ich nicht sehr optimistisch. Die Digitalisierung der Prozesse ermöglicht, dass eine Vielfalt von Computer/Maschinen/Roboter direkt miteinander kommunizieren können. Dadurch fallen viele Arbeitsplätze in verschiedensten Bereiche weg. Dazu kommen 3D Drucker, welche die Produktion in der Zukunft stark verändert werden. Es wird eine Zeit kommen in der der Erhalt eines Jobs zum Luxus wird. Man sieht Anzeichen im industrialisierten Europa, welches sich schwer mit den Folgen der DE-Industrialisierung tut.
Wie reagiert ABACUS auf diese gesellschaftliche Veränderung?
Wir investieren sehr stark in mobile Apps und die Veränderung der ERP Software durch die neuen Prozesse.
Vieles ist heute open-source erhältlich. Wie möchten Sie künftig noch Geld verdienen?
Open Source ist grosse Tendenz bei Software -Komponenten, die man vielfach und weltweit einsetzen kann. Bei grossen und komplexen Produkten, die aus vielen Komponenten bestehen, ist eine Öffnung schwieriger. Sie erfordern meist eine größere Organisation. Man muss auch auf Kontinuität setzen , etwas was bei vielen Open source Projekten fehlt.
Der Spezialanlass von Startimpuls mit dem Vortrag von Claudio Hintermann findet am 10. Dezember 2015 bei ABACUS in St.Gallen statt.