Romands und Deutschschweizer in einem Camp vereinen und Sprachen lernen. Die Sprachferien des Winterthurers Philip Weber und seinem Startup Frilingue findet Anklang. Anstatt in die Ferne zu schweifen, wird die sprachliche Vielfalt der Schweiz unter den Schülern hierzulande genutzt.
Der Jungunternehmer Philip Weber organisiert Sprachferien innerhalb der Schweiz – für Schweizer Schüler. Dabei bringt der Jungunternehmer welche und deutschsprachige Jugendliche zusammen. „Wer die multikulturelle Schweiz versteht und sich gut verständigen kann, profitiert ein ganzes Leben lang davon», sagt der 35-Jährige über sein Konzept. Dazu argumentiert er, dass es keine teuren Reisen in die Ferne braucht, wenn die sprachliche Vielfalt vor der Haustüre ist.
Auf die Idee kam er, als er in der zweisprachigen Stadt Fribourg welsche und Deutschschweizer Jugendliche in getrennten Gruppen sah. Weber entwickelte vor vier Jahren den Plan, nach seinem Wirtschaftsstudium seine eigene Firma fRilingue zu gründen.
Mit einem Kredit entwickelte er das Konzept, Jugendliche aus zwei Schweizer Sprachregionen in Camps zusammenzuführen. Heute ist fRilingue der grösste Anbieter von Sprachferien in der Schweiz. Doch ohne gutes Personal wäre es Weber nicht gelungen, seine Sprachcamps beliebt zu machen: „Ich engagiere ausschliesslich aufgestellte junge Lehrer und Betreuer, die einen guten Zugang zu Kindern und Jugendlichen haben und verkörpern, dass Sprachen lernen Spass macht“, sagt Weber. Auch er selbst leitet nach wie vor Camps, die pro Jahr Hunderte von Jugendlichen zusammenbringen.
Neue Sprachen leichter lernen
Als ein klassisches Startup kann man Weber´s fRilingue nicht bezeichnen. Mit seiner Idee zeigt er jedoch auf, dass gute Ideen simpel, nicht unbedingt neu, aber mit dem richtigen Konzept zum Erfolg führen können. Dabei geht es Weber nicht nur um die Sprache selbst, sondern auch um den interkulturellen Austausch und den eigentlichen Erwerb einer neuen Sprache, die später auch das Erlernen von weiteren Sprachen vereinfacht.
Er betont auch, dass der Austausch unter den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz noch weiter gefördert werden könne – und Jugendliche dabei auch die landschaftliche Vielfalt des Landes erfahren. Inzwischen bietet fRilingue auch Englischkurse an – diese finden jedoch dann wie die klassischen Sprachaufenthalte in England statt.