Die Jury hat entschieden: Das EPFL-Spinoff L.E.S.S. gewann Anfang Mai die „Venture“ Auszeichnung. Yann Tissot, Mitbegründer und CEO von L.E.S.S. erklärt im Interview, wie der Pitch gelang und was er sich von seinem Besuch als venture leader in China im September erwartet.
Gastbeitrag von Tina Lohfing, IFJ
Aus 141 eingereichten Businessplänen wurde L.E.S.S. von der EPFL im Mai Gewinner des „Venture“ Awards 2014 an der ETH. Dort waren neben ihnen auch neun von zehn Teilnehmer ehemalige venture kick und venture lab-Absolventen. In einem aktuellen2 Interview erzählt CEO und Mitbegründer Yann Tissot über sein Vorgehen am Pitch, über sein Startup sowie die Pläne für seine Reise mit venture leaders nach China.
Was war der schwierigste Teil bei der Entwicklung eures Pitchs?
Es war eine doppelte Herausforderung. Zuerst mussten wir unsere relativ komplizierte Technologie unseres Produkts verständlich machen, ohne dass es aber zu simpel und einfach klingt. Heute verwenden viele das Wort „revolutionär“ – damit verliert es aber seine Bedeutung. Wir haben uns der Herausforderung angenommen, dieses Wort nicht zu verwenden, aber die Botschaft trotzdem revolutionär zu gestalten. Zweitens sind wir in einem grossen, aber auch schwierigen Markt tätig. Die einzige Möglichkeit, glaubwürdig zu sein, ist das kontinuierliche Feedback unserer Kunden zu verarbeiten. Wir haben unseren Pitch auf dem Feedback unserer Kunden aufgebaut anstatt einfach von potenziellem Interesse zu sprechen. Der Zufall wollte es, dass wir bereits mit vielen Kunden auf der ganzen Welt in einem frühen Stadium gesprochen haben und diese Aussagen kohärent in den Pitch einbauen konnten.
Hattest du eine Strategie für den Pitch?
„Meine Strategie war es, mit mit Leidenschaft und Kohärenz zu sprechen. Pitchen heisst für mich, dass Publikum zu begeistern. Das gelingt nur, wenn du fest von deiner Idee überzeugt bist und sie mit einer absoluten Leidenschaft und Passion präsentierst.
Ihr seid Teil der diesjährigen venture leaders. Sie reisen im September nach China. Was erhofft ihr euch von dieser Reise?
Die „Werkbank der Welt“ ist ein riesiger Markt. Für uns ist wichtig, dass wir früh verstehen, wie wir diesen Markt angehen können und wie die kulturellen und strategischen Ansichten dort funktionieren. Wir sind auch im japanischen Markt tätig und mussten dort rasch verstehen, wie die verschiedenen Codes und die Geschäftskultur vonstatten gehen, bevor wir Produkte verkaufen konnten. Wir glauben, dass die Reise nach China ein Schlüssel für unseren künftigen Markeintritt in China sein kann. Zudem ist ein Teil der Lieferkette für LCD-Hintergrundbeleuchtung in China ansässig. Wir wollen uns dort frühzeitig mit dieser Branche vernetzen, um die Lücke des Supply Chain Managements gegenüber unseren Kunden schliessen zu können.
Was sind die nächsten Schritte für Ihr Wachstum in China?
Wir planen einen Markteintritt in China im zweiten Quartal 2015. Wir hoffen, dass wir dank der Teilnahme am venture leader Programm diesen Markeintritt beschleunigen können.
Ihr habt venture kick im Jahre 2012 gewonnen. Wie hat euch dieses Programm geholfen?
In diesem Geschäft muss man extrem schnell handeln. Daher braucht man so schnell wie möglich so viel Geld wie möglich, um im Spiel zu bleiben. Venture kick hat uns bereits in einem sehr frühen Stadium geholfen und an uns geglaubt, obwohl wir noch kaum Resultate vorzeigen konnten. Das war eine tolle Unterstützung.