Ein Artikel der SonntagsZeitung über das Institut für Jungunternehmen IFJ und deren Chef Beat Schillig hat in der Schweizer Startup-Szene zu einer lebhaften Diskussion auf Blogs und Social Media geführt. Viele Startupler und Business Angels sprechen Schillig ihren Support aus. Startwerk (das auch vom IFJ gesponsert wird) führt hier einige Beiträge auf.
Ein Artikel in der SonntagsZeitung vor zehn Tagen über das Institut für Jungunternehmen IFJ und deren Chef Beat Schillig hat auf Social Media-Kanälen und Blogs für zahlreiche Statements von Startuplern, Unternehmern und Business Angels gesorgt. Viele Beiträge zeugen von Unmut über den Artikel und solidarisieren sich mit dem Engagement von Schillig in der Startup-Szene. Die Geschichte der SonntagsZeitung mit den Hintergründen gibt es hier zu lesen. Startwerk, das auch vom IFJ gesponsert wird, fasst nachfolgend einige auf Facebook und Blogs veröffentlichte Statements aus der Szene zusammen.
Auf seinem Facebook-Profil hat Business Angel und erfolgreicher Gründer Nicolas Berg von Redalpine Ventures eine lebhafte Diskussion mit folgendem Statement ins Rollen gebracht: „Die SonntagsZeitung nervt mit ihren falsch recherchierten Kampagne-Artikeln gegen das KTI und IFJ. Als VentureLab Trainer seit zehn Jahren fühle ich mich angepinkelt“.
Darauf hin folgten zahlreiche Statements aus der Startup-Szene. Ein ehemaliger Teilnehmer von Startup-Kursen schreibt etwa: „Klar besteht grundsätzlich die Möglichkeit für Personen, die nahe an Startups dran sind, dass sie auch mal einen Informationsvorsprung haben. Beat (Schillig) versucht Startups zu helfen. Als ehemaliger Teilnehmer zweier Kurse kann ich bestätigen, dass die das richtig gut machen.“
Eine andere Userin schreibt: „Schreiben kann man viel, liebe SZ, aber an den Taten und Leistungen, die Beat (Schillig) und das IFJ für die Startup-Szene Schweiz erbracht haben, ändert das herzlich wenig.“ Auch ein weiterer User prangert die SonntagsZeitung an und wirft ihr eine Überforderung mit dem Thema vor – und lobt die Arbeit des IFJ: „Was das IFJ auf gekonnte und effiziente Weise aufgebaut haben, verdient allerhöchsten Respekt und hat Arbeitsplätze und Innovation geschaffen“.
Auch CEO Christoph Gebald vom erfolgreichen Tech-Startup Climeworks, das die SonntagsZeitung im Januar in den höchsten Tönen gelobt hat, äussert sich mit klaren Worten zum Artikel über Beat Schillig: „Als einer der Gründer der Climeworks AG bin ich laut Herr Rutishauser (Chefredaktor der SonntagsZeitung) nun wohl eine der Personen, die Beat (Schillig) Insiderwissen für das Investment in Climeworks verschafft hat. Alle Informationen, welche für das Investment zur Verfügung gestellt wurden, waren öffentliche Informationen unserer Unternehmung, die jedem anderen auch zustehen, wenn er sich dafür interessiert. Und genau hier liegt der Vorsprung von Beat: Er ist ein Unternehmer mit Herzblut und interessiert sich für visionäre Personen mit visionären Ideen!„.
Ein andere Userin nimmt diesen Diskurs auf und meint: „Alle relevanten Schweizer Startups sind im Internet einsehbar. Es gibt keinen „Informationsvorsprung“. Jeder, der in ein Startup investieren will, kann das tun.“ Und hakt nach: „Aber ein Diskurs mit den aktiv beteiligten der Branche zu starten, kann nicht schaden“. Eine weiterer Nutzer schreibt auf Facebook: „Wenn Beat (Schillig) und andere ab und zu an ein Startup glauben und ein gewisses Risiko(!)-Kapital geben, was der Bund bislang selber eben nicht macht – dann ist das aus der Sicht von Startups genau das, was sie brauchen nebst guten Worten – Geld!“
Daneben äusserste sich auch Arnaud Bertrand, CEO eines der erfolgreichsten Schweizer Web-Startups der letzten Jahre – Housetrip. Sein jetzt in London ansässiges Unternehmen wird in der Startup-Szene hoch gehandelt. Er bringt sich auf Englisch in die Facebook-Diskussion und schreibt: „Beat (Schillig) hat sein ganzes Berufsleben dem Schweizer Startup-Ökosystem gewidmet. Beat hat geholfen, Hunderte Unternehmen aus dem Boden zu stampfen (einschliesslich Housetrip). Es befremdet mich, dass man jemanden, der so viel für die Schweizer Startup-Szene getan hat, mit solchen Argumenten belastet.“
Des weiteren folgen auch Statements von Teilnehmern von IFJ-Kursen, die schreiben: „Dank grossem Engagement und Einsatzfreude von IFJ/Venturelab konnte ich aus einer vagen Idee ein funktionierendes Geschäftsmodell erschaffen“. Kritische Stimmen finden sich in den Threads wenige, viele sprechen Beat Schillig und dem IFJ ihren Dank aus. Eine Userin äussert sich generell kritisch und meint: „Ach wie süss – Krieg im Business. Wann lernen Männer endlich, sich nicht gegenseitig zu verletzen.“ Ein weiterer Jungunternehmer schreibt: „Wenn man den Artikel liest, klingt es so als ob sich Investoren darum streiten würden bei Startups früh einzusteigen. Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben uns bei unzähligen Programmen und Wettbewerben beworben. Aber niemand hat an uns geglaubt – ausser Beat (Schillig).
Die User prangern auch den Begriff „Insiderwissen“ an, der im Artikel suggeriert wird. „Anders als bei kotierten Unternehmen, wo mit Insider-Wissen getätigte Investitionen oder Aktienverkäufe anderen Anleger schaden, sehe ich nicht, wer bei Startups Schaden nehmen soll“, schreibt ein User. Der Blog Startupolic schreibt über Beat Schillig gar: Stand up for one of the smartest startup guy in Switzerland! Verschiedene User rufen die Startup-Community auf, ihre Solidarität zu bezeugen und den Artikel zu diskreditieren.
Die vielen Statements von Kennern der Schweizer Startup-Szene gegenüber dem IFJ und Beat Schillig ist auch eine Solidaritätsbekundung gegenüber dem Startup-Standort Schweiz – und ein Unmut über negative Schlagzeilen über das Engagement von einzelnen Protagonisten in dieser Szene sowie über die fehlende Anerkennung, die daraus resultiert. Jungunternehmer wissen, wie schwierig es ist, sein eigenes Ding aufzuziehen und überleben zu können. Deshalb lebt die Startup-Szene auch vom gegenseitigen Support und der Anerkennung von Entrepreneurship in der Schweiz und möchte sich mit diesen Statements für ihre Anliegen zu Wort melden.