Der Coworking-Space Colab in Zürich möchte die wachsende Tech-Community in der Limmatstadt vereinen und hat ein Zuhause für digitale Nomaden aus der Tech-Szene geschaffen. Die Mitbetreiber Daniel Frei und Lukas Keller haben auch bereits weitere Anfragen für „Colabs“ in Winterthur und Fribourg erhalten, suchen aber nach wie vor nach Räumlichkeiten in der Stadt Zürich.
Im Colab in Zürich-Wiedikon teilen sich seit dem Frühjahr 2013 rund 50 Personen aus der ICT- und Kreativwirtschaft Arbeitsplätze, Sitzungszimmer und Lounges. Aber nicht vorwiegend wegen dem Coworking-Space, sondern durch die regelmässigen Veranstaltungen möchte sich da Colab zu einem Treffpunkt der Tech-Szene in Zürich entwickeln. Weil die Räumlichkeiten an der Zentralstrasse 37 nur befristet sind, suchen die Initianten nun weitere Räume in der Stadt Zürich – und haben nach eigenen Angaben bereits Anfragen für weitere Colabs in Winterthur und Fribourg erhalten.
Ein Besuch beim Colab zeigt, dass ein Bedürfnis da zu schein scheint. Mitbetreiber Daniel Frei sagt: „Der knappe und teure Büroraum in Zürich schafft ein Bedürfnis für digitalen Nomaden, Startups, Kreative und Jungunternehmer nach einem inspirierenden Umfeld, wo sie sich austauschen können.“ Und doppelt nach: „In Zukunft wird die Nachfrage nach solchen Plätzen noch weiter steigen. Es ist eine neue Arbeitsweise“. Das C0lab basiert auf einer Initiative der Panter AG und dem Studio Grafik2. Im oberen Stock, der nicht wie eine Lounge mit Sofas eingerichtet ist, befindet sich ein mehr oder weniger normales Grossraumbüro. Dort sind verschiedene ICT-Unternehmen sowie Kreativagenturen eingemietet.
Treffpunkt der Tech-Szene
Frei sagt, dass Colab habe sich bei der Tech-Szene als Treffpunkt etabliert. „Wir haben im vergangenen Jahr über 80 Events organisiert.“ Darunter CreativeMornings, Webtuesday, Hackathons, Workshops und Meetups sowie Treffen der Lean-Startup-Community und Pantalks. In Zürich bieten neben dem Colab etwa der Impact Hub im Viadukt, der Rocket Park in der Binz oder der Citizen Space in der ehemaligen Steinfelsfabrik in Zürich West Räume für Coworking an.
Einige sind auch Teilzeit angestellt und arbeiten im Colab an ihren eigenen Projekten
Auch an diesem Donnerstagmorgen füllt sich der Coworking-Space gegen zehn Uhr mit Freelancern, Jungunternehmern und Kreativarbeitenden. Einer der Jungunternehmern breitet sein Produkt auf den Tischen aus und beschriftet es mit dem Label. Andere sind in angeregte Diskussionen vertieft. „Es ist nicht so, dass hier nur Jungunternehmer sitzen. Einige von den Leuten hier sind Teilzeit angestellt, nehmen sich aber zwei Tage pro Woche frei, um hier ihr eigenes Ding weiterzuentwickeln“, sagt Frei. Das sei unter Gleichgesinnten wesentlich einfacher.
Daniel Frei sagt auch, dass die Nachfrage nach den Arbeitsplätzen und den Events das Konzept bestätige. Anscheinend wollen auch andere Städte wie beispielsweise Winterthur oder Fribourg ein Colab planen. In den vergangenen Monaten seien laut Frei auch Grossunternehmen wie Swisscom auf das Colab aufmerksam geworden und interessieren sich für einen Austausch. Damit der Treffpunkt der Kreativ- und Techszene weiterhin bestehen bleiben kann, sucht das Colab neue Räume. Auch wenn dies in Zürich kein leichtes Unterfangen ist, ist Frei zuversichtlich: „Diese Art von Arbeit wird zunehmen. Das verstehen auch Grossunternehmen und Immobilienfirmen“. Für sachdienliche Hinweise gibt es einen Arbeitsplatz im Colab, lacht er.