Am Swiss Talent Forum 2014 in Thun haben 70 hochtalentierte Jugendliche und junge Erwachsene aus der Schweiz und Europa während drei Tagen Ideen zur Zukunft der Arbeitswelt entwickelt. Über die begleitenden Vorträge von Kreativitätsforschers Gottlieb Guntern oder Trendexpertin Birgit Gebhart hat Startwerk.ch bereits berichtet.

Swiss Talent Forum 2014

Swiss Talent Forum 2014

Das Swiss Talent Forum ist eine Plattform der Stiftung Schweizer Jugend forscht. Das Forum stand unter dem Motto „brave new work – the future of work“. Die 70 Teilnehmer des dritten Swiss Talent Forum entwickelten dazu Ideen in den Themenfeldern Humanisierung, Technologisierung, Globalisierung und Ökonomisierung. Stefan Horisberger, Direktor von Schweizer Jugend forscht, freut sich über einen gelungenen Event: „Die Jungen haben absolut überzeugt und die Vielfalt der Ideen ebenfalls. Einige davon können schon morgen umgesetzt werden, andere sind Visionen. Die Qualität und der Output waren sehr vielfältig. Schweizer Jugend forscht hat grosses Interesse daran, diese Ideen weiter zu verfolgen und zu konkretisieren.“ Diese ‚Elite von morgen‘ qualifizierte sich durch Preise und Forschungsarbeiten für die Teilnahme am Swiss Talent Forum.

IMG_4791Swiss Talent Forum 2014Heute Morgen präsentierten die Teilnehmer ihre Visionen, Ideen und Lösungsvorschläge zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Arbeitswelt. Die Ideen überzeugten durch ihre Vielfalt: Visionäre Einfälle stehen neben aktuellen Trends, die weiter gedacht wurden oder Produkten, die durchaus bis zur Marktreife weiter entwickelt werden könnten. Obwohl die Ideen nicht im Wettbewerb zueinander stehen, war das Swiss Talent Forum 2014 ein Mini-Venture-Kick-Anlass erster Güte.

Nachfolgend die zehn Ideen aus dem Swiss Talent Forum kurz zusammen gefasst:

e-go: Energie als Währung
Ein Fahrrad, das kinetische Energie speichert und ins Netz speist. Im Gegenzug erhält der Velofahrer über eine mobile App Punkte für jeden gefahrenen Kilometer . Diese Punkte können als virtuelle Währung bei umweltbewussten Unternehmen als Zahlungsmittel eingesetzt werden.

Cross-cultural-compentencies
Das CCC Projekt möchte die Vermittlung von interkultureller Kompetenz und Kommunikation im Lehrplan verankern. Das Projekt startet im Kindergarten mit einem spielerischen Ansatz und geht bis in die Oberstufe.

InterMind
InterMind ist eine Neuroschnittstelle, die das Hirn des Nutzers direkt mit dem Internet verbindet und gewährleistet schnellen und direkten Zugriff auf das digitale, kollektive Wissen und erlaubt auch eine Kommunikation die weit über verbale Mittel hinaus geht.

15-Stunden-Arbeitswoche
In Zukunft wird Arbeit neu definiert: Anstatt die übliche Anzahl Stunden pro Woche am Schreibtisch zu verbringen, reduziert der Arbeitgeber die eigentliche Arbeit und „belohnt“ die Arbeitnehmer mit sozialen, kulturellen und bildungsnahen Tätigkeiten. Als Beispiel können Lernstunden in der Firma, Besuche von pensionierten Arbeitnehmern, Kinderbetreuung unter den Mitarbeitern gelten.

Die Über-Jacke
Im Jahre 2024 werden Jacken mit zahlreichen Sensoren auf Emotionen  reagieren und diese selbst regulieren. Was heute bereits als Wearable bekannt ist, wird hier weiter gedacht: Die Jacke verfügt ausserdem über unsichtbare Solarpanels, die das System mit Strom versorgen und sogar das Smartphone in der Jackentasche aufladen.

Pubdock – wo Menschen ihre Arbeit teilen
Die Idee Pubdock entwickelt das Konzept der Coworking-Spaces weiter. Anstatt dass die Leute miteinander „für sich“ arbeiten, tauschen sie sich hier tatsächlich aktiv aus und teilen Wissen und Kompetenzen. Unterstützt von cleveren Technologien, wie z.B. dem Holografie-Telefon wird auch die internationalen Kommunikation gefördert.

WeMeet
Auch bei WeMeet wird eine mögliche Zukunft der Kommunikation skizziert: Die Partner eines Meeting können mittels Hologramm, interaktiven Whiteboards, Geruchsübertragung etc von überall her miteinander sprechen und miteinander arbeiten.

Globalise your company
Die Förderung im „War of Talents“ nimmt hier neue Dimensionen an: Mit einer reichen Palette an Möglichkeiten geht dieser Ansatz nicht nur von der Arbeitsumgebung aus, sondern auch vom jeweiligen Land. Die Idee motiviert Unternehmen, sich international zu vernetzen und von den Synergien zu profitieren.

Automatisches Büro
Die Einrichtung eines Arbeitsplatzes hat sich in den letzten Jahren geändert, braucht aber laut den jungen Wissenschaftlern noch mehr Inputs. Diese Idee setzt sich mit der automatischen Anpassung der Büroeinrichtung an den User auseinander: Beleuchtung, Farben und Projektionen passen sich dem Befinden der Arbeiter an, unterstützen die Arbeitsschritte und spenden Wohlbefinden.

The Key
The Key ist im Prinzip die Antwort auf die unüberschaubare Anzahl von Social Media Tools. Ein globale Netzwerk fasst die Tools zusammen und vereinfacht dadurch den Zugriff dramatisch. Zudem passt sich The Key dynamisch und intelligent an die Situation des Users an.

Die Präsentationen offenbarten einen spannenden Blick darauf, wie sich die Generation Y ihre Zukunft vorstellt. „The mind is like a parachute – it works best, when it´s open,“ meinte Kreativitätsforsche Gottlieb Guntern in der Diskussion mit den Jugendlichen. Ganz in diesem Sinne sind verblüffende Visionen für die Arbeitswelt von morgen entstanden, spielerisch und erfrischend.