Im dritten venture kick Finale des Jahres setzten sich die Startups Qloudlab und 3db Access knapp gegen ihre Mitstreiter durch. Die Gewinner werden von der Förderinitiative venture kick mit dem maximalen Betrag von 130’000 CHF unterstützt.
Qloudlab ist ein Spin-off der ETH Lausanne, das aus Smartphones Bluttestgeräte macht: Arthur Queval, Simon Chaplin und Maxime Ettori haben dazu einen wegwerfbaren Biofilm entwickelt, der in Berührung mit dem Bildschirm des Smartphones diese Tests ermöglicht. Die Romands arbeiten nun an der Fertigstellung des Prototypen für die Pilotstudien im 2014 und planen den Markteintritt mit einem Selbsttest für die Messung der Blutgerinnung 2016. Sie haben mit ihrem Geschäftsmodell die Jury des venture kick überzeugt und erhalten die volle Fördersumme von 130’000 Franken, ebenso wie der zweite Sieger 3db Access.
Von der Arztpraxis aufs Sofa
Der Bluttest von Qloudlab ist schnell, kostengünstig und benutzerfreundlich: Der innovative Biofilm wird direkt auf den Bildschirm des Smartphones gelegt und sobald der Teststreifen mit dem entnommenen Bluttropfen den Biofilm berührt, beginnt die Auswertung. Die Ergebnisse werden direkt auf dem Display angezeigt und durch die Verbindung zur Cloud sofort z.B. dem zuständigen Arzt geschickt. Mit diesem Set wird den Patienten der Gang zum Arzt oder die Anschaffung eines teuren Geräts zum Selbsttest erspart. Qloudlab konnte in den intensiven Kickers Camps vom Know-how der Coaches profitieren und eine klare Geschäftsstrategie definieren, wie CEO Arthur Queval angibt.
Mit Lichtgeschwindigkeit gegen Autodiebstähle
Neue Autos werden serienmässig mit elektronischen Schliesssystemen ausgestattet. Allerdings sind diese für Profis überraschend einfach zu knacken. Die ETH-Forscher Boris Danev, Chiara Martelli und David Barras (CSEM) entwickelten mit ihrem Startup 3db Access in enger Zusammenarbeit mit CSEM, einem privaten Forschungszentrum, nun ein einbruchsicheres Schliesssystem. Möglich ist das dank der permanenten zentimetergenauen Distanzmessung per Lichtgeschwindigkeiten zwischen den im Auto und im „Schlüssel“ des Besitzers integrierten Chips. Bereits kleinste Abweichungen – etwa durch ein Ablenkungsmanöver eines potenziellen Diebes – werden registriert und das Auto kann ausschliesslich vom Besitzer geöffnet werden. Bereits 2014 sind die ersten Pilotversuche mit industriellen Partnern geplant und in ferner Zukunft möchten die Forscher ihre Technologie auch für den sicheren Gebäudezutritt oder das bargeldlose Bezahlen per Handy anwenden.