Koordination online verbessern: Ein zugängliches Tool für Web-Umfragen im Alltag und Geschäftseinsatz geht an den Start.
Eine Grillparty wollten sie organisieren, nur fanden Andreas Babe und Simon Spörri kein Tool, das ihnen die Organisation abnahm. Werkzeuge wie Doodle erledigen die Terminfindung, lassen aber anderes aussen vor: Zusatzfragen wie «Wo?», «Wer ist Vegetarier?» oder «Wer bringt was mit?» liessen sich damit kaum abdecken.
Vergangenes Jahr bastelten sie darum ein eigenes Onlinewerkzeug, das dies hinbekam. Das anfängliche Hobbyprojekt nahm schnell Fahrt auf. Seit einem Jahr hätten sie jeden zweiten Abend nebenbei an Speakneon gearbeitet, so Andreas. Die beiden sind bereits als Jungunternehmer unterwegs: Andreas bei der Web- und Designagentur MovePeople, Simon ist Mitgründer von timeto, das IT-Consulting anbietet.
Marktforschung und Freizeitplanung
Das Resultat, Speakneon, ist eine Art Allzweck-Doodle, mit dem sich praktisch beliebige Online-Formulare erstellen lassen. Verwendbar ist das Werkzeug als Webservice und als iPhone- oder Androidapp. Die Nutzer kommen ohne Registrierung aus. Sie können mit Speakneon Umfragen oder die Organisation von Anlässe managen, erstellte Formulare lassen sich vermailen oder anderweitig teilen. Die Rückmeldungen kann der Ersteller anschliessend online auswerten.
Das Tool ist vielseitig. Aus vorgegebenen Elementen lassen sich Formulare zusammenklicken, zum Beispiel für einen privaten Kinoabend oder eine Kundenbefragung. Andreas Babe sieht Speakneon auch explizit im Einsatz bei KMU, weshalb die Gründer Nutzer das Design anpassen lassen. Wer Formulare erstellt, kann eigene Logos, Farben und Schriften definieren. Speakneon hebt sich mit dieser Anpassbarkeit und einer einfachen Bedienung von der grossen Menge bestehender Online-Umfragedienste ab. Das könnte reichen, um sich eine Nische zu erobern.
Dauerhaft kostenlos
Die beiden Startups haben Speakneon in Zusammenarbeit lanciert. Sie teilen sich auch die Rollen auf. MovePeople kümmert sich um das Marketing, timeto um die weitere Entwicklung. Das Tool wurde mittlerweile mit Firmen und Organisationen getestet, mehrere Unternehmen haben es im Piloteinsatz.
Bislang verzichte Speakneon auf ein Geschäftsmodell, sagt Andreas Babe. Die jetzige Version ist kostenlos und werde es auch bleiben. Allerdings überlege man sich, ob dereinst weitere Versionen für den Firmeneinsatz als Einnahmequellen dienen könnten. Hauptsächlich wolle man das Tool aber Studenten und KMU gratis zur Verfügung stellen. Dabei sei der Dienst natürlich auch als Aushängeschild für die beiden Firmen gedacht, die KMU zum Zielpublikum haben.