Das Berner Startup Apps with love will mit der App ComeOn eine Alternative zu Facebook-Einladungen bieten.
«Come on!» («auf gehts!») ist ein Ausruf, der ermutigen und anregen will. Mit der Übersetzung des Namens ist die gleichnamige App fast schon erklärt: ComeOn will Menschen anregen, etwas zu unternehmen. Das jüngste Kind der App-Schmiede Apps with love (unser Porträt von 2011) bietet einen mobilen Versand für Veranstaltungseinladungen.
Schon lange kann man bei Facebook eigene Events anlegen und die Freunde dazu einladen. Warum braucht man also eine separate App, die diese Funktion hat? Gründer Till Könneker: «Viele wollen nicht von Facebook abhängig sein oder haben Freunde, die nicht registriert sind». ComeOn funktioniert dabei nicht nur von App zu App, sondern kann jedem Konktakt eine Einladung per Mail oder SMS schicken, oder eben: diese auf Twitter und Facebook teilen. Die Zu- und Absagen sieht der Nutzer via Webinterface oder in der App.
Eigener Look
Events lassen sich in drei Stufen kategorisieren, die Optionen «privat», «sozial» und «offen» sorgen für verschiedene Teilnahmebedingungen. Bei «privat» werden nur die eigenen Freunde eingeladen, mit «offen» markierte Veranstaltungen sind für jeden zugänglich und bei «sozialen Events» können die zuerst Eingeladenen selbst Einladungen verschicken.
Diese Form der Bündelung von Funktionen gibt es laut den Gründern bislang noch nicht in einer App. «Es ist sehr aufwändig, diese ganzen Fälle logisch zu verknüpfen und daraus eine einfach zu bedienende App zu bauen», so Till Könneker. Aufwändig ist auch der Look von ComeOn. Die App weicht gänzlich vom typischen iOS-Design ab. «Wir wollten schauen, wie weit man gehen kann», sagt Könneker.
Hoffen auf den Donate-Button
Ein Geschäftsmodell hat ComeOn nicht, die App ist kostenlos im App Store erhältlich und verzichtet auf Werbung. Nutzer können einzig mit einem In-App-Kauf ein Spende an das Entwicklerteam tätigen. Ob das Geld für die Refinanzierung reicht, ist fraglich. Apps with love sei aber offen für Investoren.
Till Könneker: «Apps aus der eigenen Tasche zu finanzieren ist schon etwas für Mutige. Eine App kostet schnell mal soviel wie ein gutes Mittelklasse-Auto». Angesichts des Risikos beim Bau einer App rät er künftigen mobile-Startups: «Am besten geht man mit der Idee und einigen Mock-ups schon vor Projektbeginn zu potentiellen Geldgebern, um die Finanzierung zu sichern.» Das Geld über Store-Verkäufe reinzuholen sei – sofern es klappe – eine langwierige Angelegenheit.
In Zukunft wird Apps with love wieder mehr an Kundenaufträgen arbeiten. Eigene Projekte seien zwar schon in Planung, bislang wolle man sich aber erst einmal auf die Markeinführung von ComeOn konzentrieren.