Kino für Gründer: Vergangene Woche zeigte der Zücher Hub den Dokfilm The Startup Kids. Zudem gab’s einen Fotowettbewerb.
Es klingt wie ein Widerspruch: Unbekannte Berühmheiten. Aber zu Leuten wie Zach Klein, Drew Houston oder Alexander Ljung passt der Ausdruck.
Sie sind Superstars in der Startupszene, Paradebeispiele für den archetypischen Traum des erfolgreichen Gründers, der mit einem Laptop und einer Idee startet, es zum Millionär bringt und mit einem weltbekannten Dienst das Internet nachhaltig prägt. Trotzdem: Kaum jemand kennt ihre Namen, vor allem kaum jemand ausserhalb der Startupszene.
The Startup Kids ist ein Dokumentarfilm, der diese Leute versammelt und zu Wort kommen lässt. Gedreht haben ihn die beiden Isländerinnen Vala Halldorsdottir und Sesselja Vilhjalmsdottir. Eine konkrete Fragestellung haben sie beiden nicht. Denn The Startup Kids will nicht wirklich einer Sache auf den Grund gehen, es ist vielmehr eine unverkrampfte Suche nach so etwas wie dem «Startup-Groove».
Der Kürze des Films (55 Minuten) ist zu verdanken, dass dies nicht stärker auffällt. Die Collage aus rund zwanzig Interviews ist flott zusammengeschnitten und versammelt eine Menge knackiger Quotes und Anekdoten. Zum Beispiel erzählt der Soundcloud-Gründer vom Abend, als sein Dienst online ging, Indinero-CEO Jessica Mah darüber, wie sie mit 13 ihren Ebay-Shop startete oder Rainmaker-Gründer Ben Way, dass er mit 18 bereits 20 Millionen Pfund verdient und in der Dotcom-Blase wieder verloren hatte.
Pep talk
Eine echte Nahaufnahme des Gründeralltags bietet The Startup Kids dabei ebensowenig wie David Finchers The Social Network. Und will es auch nicht, wie die beiden Filmemacherinnen zugeben. The Startup Kids soll motivieren. Passend dazu geht es in erster Linie um Sternstunden; die Gründer berichten von ihren wichtigsten Momenten. Dazu gehören auch persönlichen Opfer, aber im Zentrum stehen die Triumphe. So ist der Film mehr «pep talk» als echte Dokumentation. Spannend ist das trotzdem, nicht zuletzt, weil der Funke unvermeidlich überspringt, so die Quintessenz des Films.
Was bleibt übrig? Am ehesten als roter Faden taugt die Frage, was diese Startup Kids antreibt und warum sie sich fürs Gründen entschieden haben. Und hier wird klar: Die immer wieder erwähnte Begeisterung ist nichts Aufgesetztes. Die Begeisterung, die die Startupper schildern, ist echt. Sie ist das Gemeinsame aller interviewten Gründer; nicht die Ambition, reich zu werden, geniale Programmierfähigkeiten oder besonderes Businesstalent. Es gibt eine Menge Eigenschaften, die erfolgreiche Unternehmer mitbringen sollten. Eine kompromisslose Hingabe ist die wichtigste.
Wettbewerb: Swiss Ventures
Organisiert hatten die Filmvorführung Maximilian Rofagha von Deindeal und das Hub-Team. Laut Maximilian war die Organisation einer Vorführung der einzige Weg, den Film selbst zu sehen – ein Wunsch, den er sich damit erfüllte. Inzwischen gibt es allerdings auch eine DVD zu kaufen. Rund 50 Personen kamen für den The Startup Kids in den Hub. Im Anschluss gab Christoph Birkholz vom Hub-Team einen Wettbewerb bekannt. Teilnahmewillige müssen bis Anfang Juni ein zu ihrer Startup-Idee passendes Instagram-Foto machen und mit #swissventures vertaggen. Die zehn Fotos mit den meisten Likes erhalten einen Preis.
Super Film. Habe ihn auf Kickstarter unterstützt damals. Hat mich motiviert.