Was ist die beste Entwicklungsplattform für Webstartups? Unser Gastautor findet diese Diskussion überflüssig.
Gastbeitrag von Reto Lämmler, RememberTheName
Techstartups identifizieren sich oft stark mit ihrer Entwicklungsplattform – Google App Engine, Amazon Elastic Beanstalk, Azure, Heroku oder einer anderen. Identifizieren ist sogar noch schwach ausgedrückt; man evangelisiert. In Diskussionen sieht man, dass wenig Toleranz für andere Plattformen vorhanden ist.
Es gibt mehr als genug gute Werkzeuge. Wieso schwören trotzdem viele Entwickler genau auf das, was sie benutzen und stempeln den Rest kategorisch als schlecht ab?
Zugehörigkeitsgefühl. Heute sieht man praktisch nur noch MacBooks unter Studenten und Entwicklern. Eines zu haben ist cool und man gehört dazu. Dasselbe Phänomen gilt auch bei der Entwicklungsplattform: Man will dabei sein und als modern angesehen werden. Man predigt die Vorteile seiner Lieblingsplattform und versucht, diese zu verbreiten – mit dem unbewussten Ziel, seinen eigenen Marktwert zu steigern.
Kein «richtig» oder «falsch»
Ich bin aber überzeugt, dass andere Plattformen ebenso viel bieten und will niemanden bekehren. Es gibt kein «richtig» oder «falsch». Alle Plattformen bieten ein konkurrenzfähiges Angebot und dies wird in naher Zukunft auch so bleiben. Des Weiteren macht die Plattformwahl deine Website oder App kein bisschen besser. Die Endbenutzer wissen gar nicht, welche Plattform dahinter steckt. Wichtig ist, dass man mit seiner Plattform effizient arbeiten und seine Vision umsetzen kann. Daher Schluss mit den Glaubenskriegen: Worauf ihr entwickelt, ist egal.
Verschiedene Plattformen nutzen
Ich denke, dass Entwickler sich vermehrt für andere Plattformen interessieren, kombinieren und von den jeweiligen Vorteilen profitieren sollten. Ähnlich Apple, das iCloud auf Microsoft Azure und Amazons Cloud betreibt, kann man zum Beispiel seine Ausfallsicherheit via zwei Plattformanbieter erhöhen. Startups können die statische Landing Page über Plattform A und alles dahinter über Plattform B ausliefern. Neben Redundanz gewinnt man Unabhängigkeit, lernt von den verschiedenen Plattformen und hat schliesslich einen besseren Werkzeugkoffer zur Hand als zuvor.