Der Initiative venture kick wird sich künftig an Startups beteiligen. Rückflüsse aus erfolgreichen Jungunternehmen sollen die Finanzierung des Wettbewerbs langfristig sicherstellen.
Die private Startup-Förderinitiative venture kick stellt sich nach fünfjährigem Bestehen neu auf. Der Gründerwettbewerb vergibt ab 2013 den Hauptpreis von 100’000 Franken nicht mehr à fonds perdu, sondern «philantropisch motiviert als gründerfreundliche Eigenkapitalbeteiligung», wie es auf Anfrage heisst. Die beiden ersten Stufen (Business-Idee und Business-Case) mit den Preisgeldern von 10’000 und 20’000 Franken bleiben unverändert.
Die Motivation für die Veränderung ist laut Pascale Vonmont, Delegierte des Strategierates von venture kick, eine Verknüpfung von Philantrophie und Entrepreneurship:
«Venture kick implementiert damit die Grundhaltung, dass Unternehmer im Erfolgsfall etwas an die Community zurückgeben. Auf dieser Grundhaltung basiert die Grundfinanzierung von venture kick. Die Förderpartner haben allesamt ihren grossen wirtschaftlichen Erfolg in ein philanthropisches Engagement münden lassen, welches unter anderem die Finanzierung von venture kick überhaupt möglich macht.»
Bislang habe nur eine moralische Verplichtung bestanden, dass sich die geförderten Startups im Erfolgsfall revanchieren und die gewonnenen Mittel zu einem späteren Zeitpunkt zurückgeben, damit sie anderen Jungunternehmen zugute kommen. «Die neue Strategie macht diese Abmachung konkret», so Vonmont.
Die Konditionen der Beteiligung seien «startupfreundlich gestaltet», so Beat Schillig, operativer Leiter von venture kick. Falls ein Startup drei Monate vor dem Präsentationstermin eine Finanzierungsrunde über mehr als eine halbe Million Franken abschliesst, deren Bewertung über 1,3 Millionen liegt, übernimmt venture kick diese Bewertung. Falls es keine solche Runde gibt, wird eine Beteiligung in Höhe von zehn Prozent für die gewonnenen 130’000 Franken angeboten. Sofern in den folgenden zwei Jahren eine Finanzierungsrunde mit einer höheren Valuation stattfindet, passt venture kick seine Bewertung entsprechend an und korrigiert die Anzahl seiner Anteile nach unten.
Dass der Schritt den Wettbewerb weniger attraktiv mache, glaubt Schillig nicht. Zum einen sei das Preisgeld nicht der grösste Mehrwert des Programms; Kontakte zu Investoren, Sichtbarkeit, Coaching und mediale Aufmerksamkeit seien ebenso wichtig. Zum anderen habe man mehr Bewerber, als man berücksichtigen könne. Wenn ein Startup nach den ersten beiden Stufen aussteigen wolle, mit der Begründung, dass es andere, günstigere Finanzierung erhalten könne, sei das kein Problem. Das mache Ressourcen frei für andere Startups, für die die Beteiligung attraktiv sei.
(Offenlegung: Das IFJ, das venture kick operativ leitet, ist Sponsor von startwerk.ch)