Taiwan möchte vom Schweizer Startup-Ökosystem lernen. Dazu besuchte eine Delegation venturelab und die Startups InSphero und Zurich Instruments.
Taiwan ist ein Technologiehotspot in Südostasien, unter anderem sind Chipherstellung und Informationstechnologie wichtige Exportschlager der Insel vor der chinesischen Küste.
Um am Puls der Zeit zu bleiben, will der Staat mit rund dreimal so vielen Einwohnern wie die Schweiz nun sein Startup-Ökosystem besser aufstellen – und holt sich dafür Anregungen im Ausland. Eine 14-köpfige Delegation ging dazu auf CH-Rundreise und sprach mit Exponenten der Startupszene.
Erster Halt war venturelab. Beat Schillig gab nach der Begrüssung des Besuchs einen Überblick über die hiesige Startup-Szene und stellte dabei das Programm vor. Viel sei passiert, so der Programmverantwortliche für die Deutschschweiz, vor zehn Jahren sei das Startup-Land Schweiz eine Wüste gewesen. Mittlerweile habe sich das Startup-Ökosstem entscheidend verändert und dank der Förderung von staatlicher sowie privater Hand Fahrt aufnehmen können. 23‘379 Programmteilnehmer, 2851 Tagestrainings und 463 Kursmodule seien bisher durchgeführt worden und Erfolge von weltweit operierenden Startups wie Dacuda und GetYourGuide, deren Geschäftsideen aus den Kursen entstanden sind, sprächen für die Initiative. Besonders durch den Coaching-Ansatz «entrepreneurs for entrepreneurs» sei man bisher sehr gut gefahren.
Besuch bei InSphero und Zurich Instruments
Um sich von den ansässigen High-Tech-Startups ein Bild zu machen, besuchten die Gästen die Jungunternehmen InSphero und Zurich Instruments. Neben der Entstehungsgeschichte legten die beiden CEOs Wert darauf, der Delegation entscheidende Erfolgsfaktoren und den erhaltenen Support zu schildern. Nach der Präsentation und Diskussionsrunde erhielt das Gremium auch einen direkten Einblick in die Büros samt Forschungsräume. Jan Lichtenberg, der mit seinem Startup InSphero kürzlich auf Platz zwei der Top 100 Startups gewählt wurde, betonte die Wichtigkeit, gleich zu Beginn den Weg aus der Universität gefunden zu haben, auch durch die finanzielle Unterstützung von venture kick. Die Schweiz sei für ihn ein Startup-Himmel, vor allem aufgrund der Infrastruktur, des nationalen Supports und der Wirtschaftsperspektiven.
Ein gemeinsames Abendessen der Beteiligten vertiefte die Eindrücke und den gegenseitigen Austausch der beiden Nationen. Cyrus C.Y. Chu, Minister: «Die Professionalität der Startup-Förderung in der Schweiz ist beeindruckend. Taiwan kann von der Schweiz viel lernen. Deswegen wollen wir auch den Dialog mit venturelab vertiefen.»