TheSmarterPlace will Hausbesitzer zum Einrichten eines virtuellen Zuhauses motivieren. Für seine Plattform hat sich das Startup viel vorgenommen.
Für Alex Schmid ist es das zweite Startup. Der ehemalige Journalist hat 2003 die Softwareschmiede Savannah Simulations gegründet; das Unternehmen vertreibt Ingenieursoftware. Seit zwei Jahren entwickelt ein nun zweiköpfiges Team mit TheSmarterPlace ein erstes Consumer Product.
TheSmarterPlace ist ein Webdienst mit Teilen eines sozialen Netzwerks. Nutzer sollen hier ihr bestehendes oder künftiges Zuhause virtuell nachbauen können. Im Stil des Videospiels The Sims soll das Haus detailliert mit eigenen Einrichtungsgegenständen ausgestattet werden können, die echten Markenartikeln entsprechen. Dies ähnlich wie beim britischen Startup Fantasy Shopper, wo Nutzer Markenkleider zu Outftis kombinieren können. Hier findet sich auch ein mögliches Geschäftsmodell: TheSmarterPlace könnte Partnerunternehmen Marketingleistungen anbieten.
Mit Vernetzungs- und Austauschfunktionen sollen die Nutzer gegenseitig ihre Wohnkreationen bestaunen und kommentieren können. Dieses Konzept, das an sich schon als ambitioniert gelten darf, reicht Gründer Alex Schmid aber noch nicht.
Der Dienst will auch der Ort für alle Bedürfnisse rund ums Eigenheim werden. TheSmarterPlace soll als «One-Stop-Shop» alles für den Bau und die Ausstattung eines eigenen Hauses bereithalten. Dies mit drei Standbeinen.
- Einkaufsführer: Nutzer können Möbel oder Haushaltsgeräte zur Probe ins virtuelle Haus stellen, zum Beispiel ein Sofa in der gewünschten Farbe. Die realen Pendants sollen sich gleich über das Internet bestellen und anschliessend bewerten lassen.
- Gelbe Seiten: Ein Verzeichnis für Handwerker soll den Kunden Kontakte für den Hausbau zur Verfügung stellen, ebenfalls mit Bewertungsmöglichkeit.
- Smart Metering: Das virtuelle Haus will ausserdem beim Energiesparen helfen. Dazu soll TheSmarterPlace dereinst mit Smart Appliances – intelligenten Haushaltsgeräten – reden und Verbrauchstipps geben.
Kann so ein Angebot Nutzer finden? Ein Blick ins Social Web beweist, dass Facebooks unangefochtene Position auf seinem Feld kaum Nachteile für nischenorientierte soziale Netzwerke hat, für die offenbar mehr denn je Raum ist. Social Networks für Bilder, Essen, Kinder, Nachbarn, Unternehmen feiern Erfolge mit kleineren, aber engagierten Communities – warum also nicht ein Netzwerk für Hausbesitzer?
Die Erfahrung zeigt allerdings: Um Kunden zu gewinnen, braucht ein Dienst einen klar umrissenen Nutzen. Diesen muss TheSmarterPlace noch schärfen, und darf sich nicht unter dem Vorwand eines «von vielem ein bisschen» verzetteln.
Eine Raum-Communitie? Der Ansatz gefällt. Voraussetzung dazu ist indes räumliches Vorstellungsvermögen. Bei anderen Social Nerworks braucht es weniger spezifische Fähigkeiten; über Essen oder Nachbarn können alle wild losplaudern. TheSmarterPlace füllt bestimmt eine der vielen unbesetzten Nischen.