Prospektli.ch bietet Händlern einen zusätzlichen Kanal fürs Onlinemarketing. DealScout erweitert seine Reichweite auf alle Plattformen.

Navigieren im digitalen Einkaufsdschungel {andrewprickett;http://www.flickr.com/photos/andrewprickett/6698182759/;http://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/deed.de}Gleich von zwei Diensten mit Angebotskatalogen gibt es Neues zu melden: Mit prospektli.ch geht ab Mitte Mai eine Plattform online, die sich als zusätzlichen Marketingkanal für Detailhändler positioniert.

Gleichzeitig ist der Deal-Aggregator Dealscout nun auch im Web und auf dem iPhone verfügbar. Genau betrachtet basieren beide Startups auf einer ähnlichen Idee. Als Geschäftsmodell setzen sie auf das Katalogisieren von im Web verstreuten (oder bislang gar nicht online verfügbaren) Deals und Angeboten.

Bei prospektli.ch können Unternehmen Nutzern demnächst digitalisierte Prospekte online anbieten. Dabei können sich Kunden die Detailhändler in ihrer Nähe anzeigen lassen und die Prospekte online durchstöbern. Lokales Advertising also: Der Standort des Nutzers ist eine wichtige Komponente, ebenso gibt es Vergleichsmöglichkeiten der Angebote.

Das Luzerner Startup fusst auf der Annahme, dass sich weiterhin eine grosse Konsumentengruppe online informiert, aber offline einkauft. Gleichzeitig richtet sich der Service sicherlich an Unternehmen, die keine starken Onlinekanäle haben – oder sich gar erst nicht an online herangetrauen. Wer zu klein ist, um aus eigener Kraft eine grosse Online-Reichweite zu erzielen, soll auf prospektli.ch seine Angebote unterbringen können.

Online vs. Offline

Hinter dem frisch lancierten Unternehmen steht ein Gründertrio: Sevim Geyikipek (PR), Hakan Mirhilli (Sales) und Patrick Wyss (Entwicklung und Finanzen). Prospektli.ch startet mit einer kostenlosen Betaphase für Anbieter, die damit den Dienst risikolos beschnuppern können.

Trotz der Zielgruppe Offline-Einkäufer: Mit dem Angebotsgefäss «Prospekt» scheint mir die Wahl auf einen besonders antiquierten und Web-inkompatiblen Namensgeber gefallen zu sein. Denn wie die Chancen des Startups sind, effektiv und nachhaltig Besucher anzuziehen, wird weitgehend von der user experience abhängen. Also davon, wie sich die Angebote dem Nutzer präsentieren und wie durchsuch- und sortierbar sind – denn nur Prospekte blättern will im Web niemand.

Hier müsste das Funktionsangebot mit bestehenden Vergleichsdiensten in Bedienung und Effizienz mithalten können.

Dealscout baut aus

Im vergangenen Juli hatten wir Dealkompass vorgestellt, ein Freizeitprojekt von Sascha Benz und Pascal Meyer, die kurz zuvor bereits die Liveshopping-Plattform Dealanzeiger lanciert hatten. Beide Websites versammeln übersichtlich Online-Deals.

Die Webagentur sploomy wildert in denselben Jagdgründen. Quasi eine Mischung aus beiden Diensten realisierte sploomy mit Dealscout im September 2011, allerdings als Android-App, die mit aktuellen Benachrichtigungen und einem Deal-Widget für den Homescreen punkten konnte. Die Limitierung auf Android-Endgeräte haben die Gründer nur aufgehoben. Ab sofort gibt es den Aggregator auch auf dem Web und dem iPhone. Er zeigt die aktuellen Angebote von DeinDeal, Groupon, DailyDeal, DayDeal, m-electronics, ik-shop und anderen Unternehmen.

Auf dem Web besitzen der Dealkompass und Dealanzeiger zurzeit noch mehr Features, da hier tägliche Newsletter auch eine Email-Übersicht der vorhandenen Angebote bieten und eine genauer aufgeschlüsselte Lokalisierung der Deals bereitsteht. Wenn sploomy die Dienste auch ausserhalb der App konkurrenzieren will, müssten daher bald ähnliche Funktionen folgen.

Dealscout ist das zweite Startup, das die 2009 gegründete Webagentur an den Markt bringt. 2011 ging bereits sploomy work online, eine Auktionsplattform für Dienstleistungen und Handwerk. CEO von sploomy ist der partyguide.ch-Gründer Jason Fellmann, der mit der Plattform 2008 einen Exit an Axel Springer realisieren konnte.