Kurze Fragen, kurze Antworten – jede Woche stellt sich ein Startupper unserer Fragerunde. Diesmal mit dem Mitgründer des Design Thinking Startups.
Was ist die Idee hinter dem Design-Thinking-Startup?
Das Design Thinking Startup stellt den etablierten Ablauf einer Firmengründung auf den Kopf: Während normalerweise ein Team mit einer Idee Kapital sucht und seine Idee dann umsetzt, wurde in diesem Fall anders herum begonnen. Man fand über die Crowdfunding-Plattform c-crowd Kapitalgeber, welche das nötige Kapital für eine AG-Gründung investierten; erst dann wurde ein Team aus vier Studenten rekrutiert, das sich mit der Design-Thinking-Methode auf die Suche nach einem innovativen Geschäftsmodell gemacht hat.
An welchen Ideen arbeitet ihr gerade?
Vorab sollte erwähnt werden, dass wir bis zum heutigen Zeitpunkt 70 Prototypen entwickelt haben. Vor kurzem haben wir die Phase abgeschlossen, in der es darum ging, die key learnings aus all diesen Prototypen herauszukristallisieren und uns zu überlegen, wie wir diese möglichst sinnvoll in einen einzigen Prototypen einbauen können. Demzufolge arbeiten wir seit ungefähr einer Woche nur noch an einem konkreten Prototypen, über den ich zurzeit noch nichts verraten möchte.
Was sind eure ersten Fehlschläge und Erfolge?
Die Tatsache, dass man feststellen muss wie die eigenen Ideen bereits von anderen Leuten umgesetzt wurden und bereits auf dem Markt vorhanden sind, kann man sowohl als Fehlschlag als auch als Erfolg werten. Dass wir es geschafft haben, unsere Investoren von uns und unseren Prototypen zu überzeugen, sehe ich als für uns wichtigen Erfolg, da uns Geld zur Verfügung gestellt haben, ohne uns zu kennen.
Was war die grösste Herausforderung mit der ihr zu kämpfen hattet?
Uns auf eine einzige Idee festzulegen. Dies aus dem Grund, da wir von anderen Prototypen ebenfalls überzeugt sind, dass sie sich im Markt durchsetzen könnten.
In welchem Bereich fehlte euch am meisten Know-How, wo musstet ihr euch noch zusätzliches Wissen aneignen?
Wir engänzen uns gegenseitig mit Know-How und hatten bis zum heutigen Zeitpunkt noch kein Bedürfnis, weiteres Wissen reinzuholen. In Zukunft werden wir aber höchstwahrscheinlich Programmierer und Designer brauchen, um unseren finalen Prototypen lancieren zu können.
Wie erlebst du den Gründeralltag, bleibt die Startup-Welt auch längerfristig dein Zuhause?
Ich erlebe es grundsätzlich als eine Achterbahn: viel auf und ab. Manchmal extreme Glücksgefühle, wenn man wieder auf tolle Ideen stösst oder gesetzte milestones erreicht, andererseits aber auch Ungewissenheit in Bezug auf wichtige Entscheide und was die Zukunft so bringen wird. Schlussendlich macht es aber extrem viel Spass und lohnt sich, das Ticket für die Achterbahn zu kaufen und die nötige Zeit und Kraft zu investieren.
Die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen und Verantwortung zu übernehmen ist meiner Meinung nach nirgendwo so intensiv möglich wie in der Startup-Welt. Sie bleibt sicherlich auch längerfristig mein Zuhause.
Bei welcher Geschäftsidee ärgerst du dich, dass du sie nicht als erster hattest?
Im Moment würde ich GoPro nennen, da ich einerseits die Einfachheit und Qualität dieses Produktes und andererseits die Marketingstrategie der Firma bewundere. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jede Idee schon einmal jemand hatte. Man kommt heutzutage fast unmöglich auf komplett neue Ideen. Es geht eher darum, wie man die Idee umgesetzt. Dann stellt sich heraus, wer sich intensiver damit auseinandergesetzt hat.
Was ist dein Tipp für angehende Gründer?
Sich ja nicht in die eigene Idee verlieben. Das heisst: seine Idee von Anfang an hinterfragen, einfache Prototypen bauen und testen. Ausserdem Feedbacks einzuholen und zu schauen, was es auf dem Markt bereits für ähnliche Produkte oder Services gibt. Wenn es schon etwas Ähnliches gibt, dann schauen wie es umgesetzt wurde, warum es erfolgreich oder nicht erfolgreich ist. Und wieder: testen, testen, testen.
Welches Startup sollen wir als nächstes in dieser Rubrik befragen?
Schwingding. Ein innovatives Fahrrad, das extrem viel Spass macht! Wirklich empfehlenswert.
- Wir haben das Design Thinking Startup hier portraitiert